MRT Befund - Was heißt das?
Guten Abend,
habe aufgrund meiner Rückenbeschwerden ein MRT bekommen. Folgendes steht im Bericht:
L4/5: Leichtes Bandscheiben-Bulging ohne spinale oder neuroforaminale Enge. L5/S1: Dehydratation im Bandscheibenfach und dorsales Bandscheiben-Bulging ohne spinale oder neuroforaminale Enge. Spondylarthrose rechts mehr als links. Keine Bandscheibenvorfälle.
Mache mir gerade echt Sorgen... Danke im Voraus.
1 Antwort
Naja, sooo schlimm, wie Du vielleicht befürchtest ist es zum Glück nicht.
L4/L5 = Bereich des 4. und 5. Lendenwirbels
Bandscheibe = Zwischenwirbelring aus Knorpelfasern mit innerem Kern aus hyalinem Knorpel.
Bandscheiben-Bulging = Vorwölbung einer Bandscheibe
ohne spinale oder neuroforaminale Enge.= Keine Einengung des Rückenmarks oder Zwischenwirbellochs.
L5/S1 = Bereich 5. Lendenwirbel und 1."Wirbel" des Kreuzbeins.
Dehydration = Wasserverlust der Bandscheibe, bedeutet Höhenminderung der BS.
Spondylarthrose = Knorpelschäden durch Abnutzung wegen Überlastung der kleinen Gelenke der Wirbelknochen.
Mein Fazit: Alles in allem noch nicht bedenklich, sollte jetzt aber Deine künftige Fürsorge für Deinen Rücken erwecken.
Meist sind durch zu schwere oder einseitige Belastungen die Rückenmuskeln überfordert, sie verkrampfen, es kommt immer öfter zu Hexenschüssen oder ähnlichen Beschwerden. Wird in diesem Anfangsstadium nichts dagegen getan, kommt es zu den obigen Beschwerden, siehe Dein Befund.
Spätestens jetzt solltest Du eingreifen, damit nicht die befürchteten Bandscheibenvorfälle eintreten, dann hättest Du wirklich Grund zur Sorge.
Folgende Reihenfolge sollte von Deinem Orthopäden bei den nun notwendigen Verordnungen eingehalten werden.
1. Eine Serie Fangopackungen mit anschließender Massage des ges. Rückens. Dabei werden muskuläre Dysbalancen ausgeglichen, bes. die verkrampften Muskeln werden passiv gedehnt. So wird die Muskulatur auf den zweiten Behandlungsschritt vorbereitet.
2. Die so gelockerten Muskeln sollten danach krankengymnastisch behandelt werden. Dazu gehören auch aktive Dehnungen für die Muskeln die der Therapeut Dir zeigt, die Du später immer weiter selbstständig fortführst. Auch dies dient der weiteren Lockerung noch verkrampfter Muskeln.
3. Krankengymnastik am Gerät. Dies dient der Kräftigung der ges. Rumpfmuskulatur. Der Therapeut übt mit Dir alle Übungen an entsprechenden Geräten (Kraftmaschinen) ein, die dem Aufbau, also der Kräftigung der überlasteten Muskeln dienen. Auch dies solltest Du später in einer Muckibude Deiner Wahl selbstständig fortführen.
Wird diese Reihenfolge eingehalten, ist der beste Behandlungserfolg zu erwarten. Z. B. direkt mit den Kräftigungen (dritter Schritt) zu beginnen ist nicht so erfolgversprechend, weil nur ein lockerer Muskel gut aufgebaut werden kann. Leider handhaben das viele Ärzte aus Kostengründen (KK-Budget) anders. Ich wünsche Dir gute Besserung und viel Glück für die Suche nach einem guten Orthopäden. LG
Das kommt halt ganz auf die momentane Situation Deiner Befindlichkeit an. Wenn Du ein akutes Schmerz-/Rückenproblem hast, der es Dir nicht erlaubt zu arbeiten, dann muss sie Dich krank schreiben.
Wenn Du arbeiten kannst, wenn auch nur mit (erträglichem) Schmerz, dann wird sie Dich nicht krankschreiben. Manchmal muss man halt etwas flunkern/übertreiben bei der ärztlichen Frage nach dem momentanen Schmerzempfinden.
Andererseits steht natürlich aber auch immer die Frage nach dem (sicheren) Arbeitsplatz im Raum.
Aber grundsätzlich ist Deine Überlegung richtig, dass jedwede Therapie eine bessere Erfolgsaussicht hat, wenn man während der Therapie nicht arbeitet. Gute Besserung
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.
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