Seit Monaten starke Atembehinderung woran kann es liegen?
Seit November plage ich mich nun schon mit einem Problem. Ich hatte einen kleinen Infekt und seit dem täglich Atembeschwerden. Ich war schon beim Hausarzt und Polmologen. Leider haben die auch keine Idee was es sein kann. Beim Liegen und sitzen bekomme ich kaum Luft. Am besten bekomme ich Luft wenn ich gerade stehe. Auch nehme ich mehrmals täglich ein Cortison-Spray, da die Vermutung bei Asthma liegt. Wenn es Asthma wäre, müsste das Cortison aber eigentlich was bewirken, was leider nicht der Fall ist. Die Blutwerte sind in Ordnung, der CRP-Wert ist in Ordnung und die Sauerstoffsättigung ebenfalls. Ich habe trotzem immer das Gefühl, als ob jemand dauerhaft auf meinem Brustkorb steht, oder dieser abgeschnürt wird. Auch kann ich nicht tief Luft holen, da dann sofort extremer trockener Reizuhusten auftritt. Oftmals habe ich beim tief einatmen auch ein stechen im Brustbereich und morgens leichte Rückenschmerzen. Weiterhin ist mehrmals täglich meine Nase verstopft, was ich so auch nicht vorher hatte. Vielleicht hatte das ja schon mal jemand und kann eine Erfahrung teilen? Oder jemand hat eine Idee was es sein könnte? So langsam bin ich am verzweifeln. Ich bin 24 Jahre alt und die Beschwerden kamen von einen auf den anderen Tag. Das ist ja nicht normal.
2 Antworten
Du hast zwei Probleme nebeneinander, also gleichzeitig.
Einmal denke ich an einen grippalen Infekt, - zumindest an eine Erkältung.
Das zweite Problem ist Dein Rücken. Einige der genannten Symptome machen mir das klar. Du hast entweder eine leichte Wirbelblockade, oder mindestens blockierte kl. Rippengelenke. Diese werden in den meisten Fällen, - also wenn kein Unfall der klare Auslöser ist -, von verkrampften und dabei verkürzten Muskeln im Rücken ausgelöst. Diese Verkrampfungen entstehen meistens durch zu lange anhaltende und recht einseitige Körperhaltung. Das kann auf Arbeit oder Studium sein, bzw. beim lernen daheim. Die geschilderten Probleme passen in den Formenkreis der Intercostalneuralgien, - vermutlich eine leichte Rippenblockade.
Lösung der Probleme: Gegen den trockenen Reizhusten empfehle ich das tiefe Inhalieren von einfachem reinen Wasserdampf, ohne weitere (meist reizende) Zusätze wie Menthol oder ähnliches. Wasserdampf aus der Schnute des Wasserkochers (Vorsicht-heiss), über einem Kochtopf, oder althergebracht über einer Schüssel gefüllt mit heissem Wasser mit Badetuch überm Kopf abgedeckt.
Das danach noch gut warme Wasser kannst Du dann in eine Wärmflasche füllen und Du legst Dich mit Deinem Rücken so platziert darauf, dass der Bereich der Brustwirbelsäule erwärmt wird. Wärme wirkt auf die Nerven allgemein beruhigend, auf Muskeln entspannend. Wenn Du ca. 15 Min. auf der Wärme gelegen hast, dann gehst Du zum nächsten Teil über, das sind Dehnübungen, um die Blockade zu lösen. Die Anleitung dafür verlinke ich Dir, hier eine Liste, schau sie Dir durch und teste am besten verschiedene:
https://www.youtube.com/results?search_query=Liebscher-BWS-Wirbelblockade
Ja, das ist ungewöhnlich. Aber warte mal ab, ob dieser Hustenreiz nicht auch weg ist, sobald die Probleme der BWS weg sind, - mich würde es nicht wundern.
"Mal" probieren, - im Sinne von ein-mal probieren, kannst Du gleich ganz sein lassen. Die Übungen solltest Du auf jeden Fall mehrmals durchführen, denn verkürzte Muskeln lassen sich nicht mit einem "Mal" lockern.
Wenn Du viel Glück hast, dann kann es aber bereits beim ersten Mal in der Wirbelsäule einmal oder mehrmals knacken. Dann hat sich eine oder mehrere Blockade/n gelöst, meist sind es eine Reihe mehrerer Blockaden, die solche Symptome wie Du sie beschreibst auslösen.
Daher meine dringende Empfehlung diese Übungen tgl. über zwei-drei Wochen durchzuführen. Entweder sind die Beschwerden dann weg, und wenn nicht, gibt es eine völlig andere Ursache.
In diesem Zusammenhang ist es natürlich auch wichtig herauszufinden welche einseitige Körperhaltung zu den Verkrampfungen und Blockaden führen. Diese ursächliche Fehlhaltung solltest Du vermeiden, oder einfache Dehnübungen zwischendurch sollten zur Routine werden. Auch solltest Du Kälte am Rücken meiden, also evtl. wärmendere Kleidung anziehen.
Hat schon mal jemand an eine Muskelverspannung gedacht? Massagen ausprobiert?
Wegen der Nase: warst du schon beim HNO-Arzt? Der Hausarzt hat nicht die Instrumente für eine Untersuchung der Nasennebenhöhlen.
Nein bisher noch nicht. Kann wirklich eine Muskelverspannung zu solchen Symptomen führen. Und das kann sich so lange hinziehen?
Nein beim HNO Arzt war ich bisher noch nicht.
Die Muskulatur des Körpers hängt immer zusammen. Das Problem bei einer Muskelverspannung: du hast Schmerzen, versuchst diesen durch eine Schonhaltung auszuweichen, was dazu führt, dass andere Muskeln falsch belastet werden. Beispiel aus meiner Berufserfahrung (zahnärztliche Praxis): Leute mit Stress pressen und knirschen mit den Zähnen. Dadurch wird die Kaumuskulatur falsch belastet. Das führt dann oft nicht nur zu Schmerzen an den Zähnen und im Kiefergelenk, sondern auch zu Kopfschmerzen, und Schmerzen an Nacken und Schultern. Abhilfe schafft hier eine Aufbisschiene. Frage deinen Zahnarzt danach, die Kasse bezahlt die Schiene alle 12 Monate.
Anderes Beispiel: Ein Beckenschiefstand, weil z. B. ein Bein nur wenig kürzer ist als das andere, verbiegt die Wirbelsäule und führt zu Rücken-, Schulter- Nacken- und Kopfschmerzen. Damit müsstest du zum Orthopäden.
Mein Hauptproblem sind ja nicht die Rücken oder Brustschmerzen sondern eher die Luft Luftnot und Atembeschwerden.
Danke für die ausführliche Antwort! Was ich mich da aber noch frage, dann müsste der Infekt ja schon über 2 Monate gehen. Das ist doch dann auch etwas untypisch oder nicht? Die anderen Dinge, werde ich aber gleich mal probieren. Ich hoffe dass es etwas hilft und wirklich nur eine Blockade ist. Habe schon an Herz oder Lungenprobleme gedacht.