Vorgetäuschter Suizidversuch?

6 Antworten

Es gibt suizidversuche die aus einem impuls bestehen und oftmals nicht tödlich sind. In dem Moment möchte man nur das der Schmerz aufhört (ist aber bei jedem unterschiedlich) und denkt weniger darüber nach wie wahrscheinleich ein überleben ist. Solche impulsiven Suizidversuche sine z.B. bisschen viele Tabletten zu schlucken (z.B. tageshöchstdosis auf einmal) was natürlich nicht gesund aber auch nicht tödlich ist. Diese brauchen dann meistens keine ärztliche behandlung und das Leiden bleibt unendeckt. Wenn du durch deinen SM-Versuch nur durch medizinische Hilfe gerettet wurdest wirst du nach der somatischen Behandlung in eine Psychiatrie geschickt.

Ich würde ihre Äusserungen auf jeden Fall trotzdem ernst nehmen und sie nicht als “ Pseudo” Suizidversuch abstempeln. Ich weis aus erfahrun dass es nicht schön ist wen einem andere erklären möchten Wie es einem geht. Frag sie vielleicht ob sie gerade akut gefärdet ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Chronisch Suizidal, Erfahrung mit SM-Versuchen, Therapie

Einer der sich umbringen will, der kündigt es nicht an. Der macht es.

Sie hätte gemeint es schon 4-mal probiert zu haben, wenn das Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten oder andere Fachleute zu Ohren bekommen, könnte sie stationär in eine Psychiatrie eingewiesen werden.

Die rechtlichen Grundlagen für eine Zwangseinweisung in DE sind im Psychisch-Kranken-Gesetz (PsychKG) der jeweiligen Bundesländer geregelt. Diese Gesetze legen fest, unter welchen Bedingungen eine Person gegen ihren Willen in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen werden kann. Die wichtigsten Voraussetzungen sind in der Regel:

Akute Selbst- oder Fremdgefährdung, es muss also eine unmittelbare Gefahr für die Person selbst oder für andere bestehen.

Ein Arzt muss die Notwendigkeit der Zwangseinweisung bestätigen.

In den meisten Fällen muss ein Richter die Zwangseinweisung anordnen, es sei denn, es handelt sich um eine akute Notlage, in der eine vorläufige Einweisung durch einen Arzt erfolgen kann.

Die Person, die bei einer Zwangseinweisung immer anwesend sein muss, ist i.d.R. ein Arzt, der die medizinische Notwendigkeit der Einweisung bestätigt. In akuten Fällen kann auch die Polizei hinzugezogen werden, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Die Äußerungen deiner guten Freundin sind sehr ernstzunehmen. Damit scherzt man nicht rum.

Im Gehirn können bei Suizidgedanken und -handlungen verschiedene neurobiologische Prozesse ablaufen. Oft sind diese mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie verbunden.

Ungleichgewichte in Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin können zu einer erhöhten Suizidalität beitragen. Serotonin ist vor allem wichtig für die Stimmung und emotionale Regulation.

Chronischer Stress kann die Gehirnstruktur und -funktion beeinflussen, vor allem in Bereichen wie dem Hippocampus und der Amygdala, die für Gedächtnis und emotionale Reaktionen zuständig sind.

Der präfrontaler Kortex, dieser Bereich des Gehirns ist für Entscheidungsfindung, Impulskontrolle und soziale Interaktionen verantwortlich. Eine Dysfunktion in diesem Bereich kann zu impulsiven Handlungen führen, einschließlich Suizid.

Genetische Faktoren können auch eine Rolle spielen, indem sie die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen und damit verbundene Suizidgedanken erhöhen.

Traumatische Erlebnisse, soziale Isolation oder belastende Lebensumstände können auch die Gehirnfunktion beeinflussen und das Risiko für Suizid erhöhen.

Menschen, die mit Suizidgedanken kämpfen, sollten professionelle Hilfe annehmen. Natürlich kannst du zuerst mit deiner Freundin darüber sprechen, wenn sie es will.

Fachleute unterscheiden verschiedene Suizidarten, die sich in ihrer Motivation, Methode und den Umständen. Zum Beispiel:

Ein geplanter Suizid, der nach sorgfältiger Überlegung und Planung erfolgt. Die Person hat oft einen klaren Plan und setzt diesen in die Tat um.

Bei einem impulsiven Suizid handelt es sich um einen Suizid, der in einem Moment intensiven emotionalen Stresses oder einer Krise geschieht, ohne vorherige Planung.

Eine Selbstverletzung führt nicht immer zu einem Suizid, kann ein Zeichen für tiefere psychische Probleme sein und in einigen Fällen tödlich ausgehen.

Deine Freundin braucht in einer solchen Situation Hilfe.

Sprich sie ruhig und einfühlsam an, um deine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Frage sie, wie es ihr geht und ob sie über ihre Gedanken sprechen möchte. Versuche eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen.

Höre aktiv zu, zeige Verständnis für die Gefühle der Freundin und ermutige sie, ihre Gedanken und Ängste zu teilen. Vermeide es, die Freundin zu verurteilen oder ihre Gefühle zu bagatellisieren.

Erkläre ihr, dass ihre Sicherheit oberste Priorität hat. Biete ihr an, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und gegebenenfalls Hilfe durch Psychologen oder Therapeuten zu organisieren.

Falls die Freundin konkrete Suizidgedanken äußert, muss du möglicherweise einen Arzt oder Psychologen einbeziehen.

In vielen Ländern gibt es auch Krisenhotlines, die rund um die Uhr erreichbar sind und dir sofortige Unterstützung bieten können. Sie ist nicht allein, und es gibt Menschen, die ihr helfen möchten.

Anlaufstellen, die Unterstützung bieten:

Telefonseelsorge: Unter den Nummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 erreichst du rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung.

Notruf: In akuten Notfällen wähle die 112.

Online-Beratung: Auf der Website der Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de) gibt es auch die Möglichkeit zur schriftlichen Beratung.

Suizidversuche sind ernst und es gibt immer Unterstützung wie o.g., um durch diese schwierige Zeit zu kommen.

Die meisten Suizide werden vorher nicht angekündigt.