Wann ist es sinnvoll ein Karpaltunnelsyndrom zu operieren?
Meine Schwester laboriert nun schon eine ganze Weile mit einem solchen Problem herum. Mal wird es wieder besser, oder verschwindet kurzzeitig sogar ganz, dann tritt es wieder voll in Erscheinung. Wie stehen die Chancen das Problem mit einer OP dauerhaft zu beheben. Oder operiert man erst, wenn Ausfallerscheinungen auftreten?
4 Antworten
Hallo! Natürlich sollte man vor einer OP immer erst die verschiedenen konservativen Maßnahmen durchführen und ausprobieren. Eine OP sollte immer die letzte Möglichkeit sein.
Man sollte auf jeden Fall so gut es geht Tätigkeiten vermeiden, bei denen die Beschwerden auftreten. Wenn man solche Tätigkeiten nicht vermeiden kann, sollte man öfter mal eine Pause machen. Man kann z.B. auch ruhigstellende Verbände machen, ggf. auch als Salbenverband. Ich habe damals öfter mal einen Zinkleimverband gehabt.
Man kann sich auch vom Arzt eine spezielle Schiene für Nachts verordnen lassen (die man im Notfall natürlich auch tags tragen kann).
Einige Ärzte verschreiben auch gerne mal Vitamin B-Präparate (wohl für die Nerven) aber auch leichte und entzündungshemmende Schmerzmittel (z.B. Diclofenac oder Ibu).
Hat man mit all diesen Maßnahmen jedoch keinen Erfolg oder sind die Beschwerden damit nicht in den Griff zu bekommen, so sollte man spätestens nach ca. 3 Monaten über eine OP nachdenken. Auch wenn es zu einem Schwund der Muskulatur (insbesondere am Daumenballen) kommt, sollte man nicht länger warten.Ich hatte auch erst vieles ausprobiert, mich dann aber letztendlich nach einiger Zeit doch für eine OP entschieden. Seit der OP habe ich mit dem Karpaltunnel keine Probleme mehr gehabt. Die OP ist jetzt ziemlich genau 10 Jahre her.
Eine Karpaltunnel-OP kann übrigens auch in einer Teilnarkose gemacht werden, da wird dann nur der Arm betäubt. Eine Vollnarkose ist dazu nicht notwendig! Und mittlerweile wird solch eine OP auch sehr oft ambulant durchgeführt, wenn nicht andere gesundheitliche Bedingungen dagegen sprechen.
Natürlich muss das Vorgehen immer individuell je nach Beschwerdeausmaß mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Und vor einer OP-Entscheidung muss immer auch eine Messung der Nerven durch einen Neurologen durchgeführt werden, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
Ich würde so eine OP auch nochmal machen lassen.
Für weitere Infos über das Karpaltunnelsyndrom, Behandlungsmöglichkeiten und OP-Methoden kannst du deiner Schwester auch diese Seite empfehlen (aber Achtung falls man etwas empfindlich ist, da werden OP-Bilder gezeigt!): http://www.iatrum.de/karpaltunnelsyndrom.html
Viele Grüße!
Eine OP ist eine Lösung, wenn man die Schmerzen loswerden will und wieder richtig zupacken kann. Wenn zu lange gewartet wird, können Ausfallerscheinungen auftreten, dann sollte man sich schon DAFÜR entscheiden. Die OP wird in Vollnarkose gemacht und man kann ein paar Stunden danach wieder gehen. Hat man Glück, dann ist man für immer davon befreit, aber nicht immer ist das so. Das Tunnel kann sich wieder zusetzen und dann muss man erneut operieren. Ich habe eine Bekannte bei der es schon 3 mal gemacht wurde.
Mit einer OP würde ich immer vorsichtig sein und warten, so lange es geht, denn jede OP ist mit Risiken verbunden. Vor jeder OP wird i.d.R. die Einwilligung des Patienten eingeholt. Dabei darf man dann auch ein Blatt unterschreiben, welches sämtliche Risiken der OP aufzählt. Das Risiko der OP trägt immer der Patient. Bei dem genannten Problem kann man sich auch mal mit einem Schmerzmittel behelfen, wenn es nicht zu oft ist.
Alles Gute! M.
Ich habe vor 5 Jahre die rechte Hand operieren lassen,habe leider keinen Erfolg gehabt.Es ist sogar schlechter geworden.Würde so eine operation nicht mehr machen lassen,ohne vorher alle anderen Maßnahmen zu ergreifen.Mein Orthopäde hat mir das eingeredet,ohne mich vorher über alternativ Möglichkeiten zu informieren.Informiere dich über Lümphdrainagen,Handmassagen usw.ein Tipp:Ich nehme von Fall zu Fall Neurobion forte Dragees.Meine Hand bekommt wieder Kraft und Schmerzt nicht mehr so fest.
Hallo alegna, eine KTS-OP wird nicht unbedingt in Vollnarkose durchgeführt. Das wird heutzutage nur noch in seltenen Fällen gemacht, oder wenn der Patient es z.B. wünscht. In der Regel werden solche OPs in Regional- oder Plexusanästhesie durchgeführt (s. Link in meinem Beitrag)