Was tun bei plantarem und dorsalem Fersensporn?
Hallo Ihr Lieben,
über die Suche FersoMed bin ich hier gelandet. Ich lese hier, dass meist nur von plantarem Fersenporn die Rede ist. Ich habe aber plantaren und dorsalen an beiden Füßen. Mittlerweile weiß ich vor Schmerzen nicht, wie ich laufen soll.
Habe schon Einlagen, Fersenkeile, Spritzen, Strahlentherapie (vor 4 Jahren), Bandagen (von denen ich nach einem Tag Ausschlag bekomme) und Schmerzmittel bekommen. Aber nichts hilft.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man das mit dem FersoMed an der Achillessehne wegen dem dorsalen Fersensporn machen soll und ob das überhaupt funktionieren könnte. Hat da schon jemand irgendwelche Erfahrungen gemacht?
Ich weiß echt nicht weiter, eine Operation wird nicht in Frage kommen, da es 4 Stellen sind. Aber ich bin noch keine 55, so kann es nicht weiter gehen...
Bin für Infos aller Art dankbar.
Viele Grüße
Silly
2 Antworten
Die beiden Fersensporne an sich sind ja keine Erkrankung, sondern zwei völlig natürliche Knochenzapfen am Fersenbein, an denen sich die Achillessehne und die Plantaraponeurose anhaften.
Aber die Reizung und erst recht eine Entzündung rufen diese Beschwerden hervor. Die Plantar Fasziitis unter dem Fuß, sowie die Insertionstendopathie der Achillessehne sind in der Tat recht schmerzhaft, besonders wenn man viel gehen muss.
Als erstes sollte die auslösende Ursache der Entzündungen gesucht werden, dann kann auch sinnvoll therapiert werden.
Oft sind die Dauerbelastung (z. B. Marathonläufer, Hochspringer, Volleyballer) , oder eine kurze, aber heftige Überlastung (ungewohnt schwere Arbeit, z. B. Wohnungswechsel in Eigenregie) die Auslöser einer Entzündung des dorsalen Fersensporns. Oder Du hattest eine vorangegangene Achillodynie, sie verursacht sehr häufig diese nachfolgende Insertionstendopathie der Sehne am Fersenbein.
Der Plantare Fersensporn ist dagegen sehr oft bei Menschen mit ausgeprägtem Senk-/Spreizfuß und/oder mit Hammerzehen zu beobachten. Auch eine Arthrose im Sprunggelenk ist oft zu beobachten. Die Plantar Fasziitis ist dann vermutlich die Folge einer (unbewussten/kopfgesteuerten) Fehlhaltung, auf Grund einer Schmerz-Kompensation. Sehr oft bietet ein Übergewicht des Erkrankten der Entstehung Vorschub. Die Entstehung wird oft durch ungeeignetes Schuhwerk begünstigt/verstärkt.
Natürlich kann beides (wie bei Dir) zeitgleich vorkommen, dann ist eher die Dauerüberbelastung als Ursache anzusehen, - meist beruflicher Art, seltener eine Sportart. Die Sportart kann man leicht sein lassen, die Arbeit gibt deswegen wohl keiner auf.
Also wie Du siehst, gibt es viele unterschiedliche Ursachen, mit unterschiedlichen Auswirkungen, oft sind Kombinationen der Ursachen im Spiel, alles hängt mit allem zusammen, das macht die Behandlung und nötige Vermeidung nicht einfacher.
Nach all den von Dir genannten Behandlungen ("Einlagen, Fersenkeile, Spritzen, Strahlentherapie (vor 4 Jahren), Bandagen (von denen ich nach einem Tag Ausschlag bekomme) und Schmerzmittel"), kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die behandelnden Ärzte nach der Ursache geforscht und gemeinsam mit Dir dagegen angegangen sind, sonst müsste doch etwas davon geholfen haben. Die Ursache müsste mMn noch bestehen.
Wir haben in unserer Einrichtung (IFS-Köln) immer gute Erfolge verzeichnen können mit
- Iontophorese mit Voltaren-Gel,
- Kryotherapie
- Physiotherapie
- Querfriktion an der Achillessehne
- Massage der Wadenmuskeln
- gezieltes Belastungstraining
- Fußgymnastik (fußorientiertes Terraintraining)
und wir haben immer mit unseren Patienten über mögl. Ursachen und deren Vermeidung gesprochen.
Du solltest Dir eine orthopädische Praxis suchen, die sich speziell auf die Füße spezialisiert hat, sie sollten die größte Erfahrung mit Diagnose, Ursache und Behandlung haben. Du kannst solch eine Praxis mit Hilfe von jameda.de suchen u. finden.
Eine sog. Reizbestrahlung kann - und ggf. "sollte" durchaus nochmal erwogen werden.
Wir sehen in über 80% der so behandelten Patienten eine deutliche Besserung der Beschwerden, meist für viele Jahre bzw. auch dauerhaft.
Dabei wird natürlich nicht der Fersensporn selbst "entfernt", sondern die schmerzhafte Entzündung beseitigt.
Ich würde eine (erneute) Vorstellung / Beratung bei einem Strahlentherapeuten empfehlen.