Wie mache ich meiner Mutter klar, dass es mir nicht gut geht?
Schon seit mehreren Monaten habe ich den Verdacht, dass es mir nicht gut geht.
Manchmal Weine ich ohne zu wissen warum und ich sehe einfach keinen Sinn in meinem Leben. Ich denke ständig daran, wie ich nie irgendetwas wirklich wichtiges getan habe und dass es sicher nichts ändern würde wenn ich nie existiert hätte! Ich esse oft zu viel und manchmal vergeht mir auch plötzlich jeglicher Appetit, ich fühle mich oft müde und desinteressiert und ich habe keinerlei Hoffnung für meine Zukunft und ich habe ab und zu auch suizidgedanken und/oder das starke Bedürfnis mich selbst zu verletzen! Darum bin ich mir ziemlich sicher das ich depressiv bin.
Ich möchte eine Therapie machen, aber es gibt ein großes Problem : Ich habe panische Angst davor, mit meiner Mutter zu reden.
Ich kriege Panik, wenn sie Kontakt zu mir sucht und wenn sie sieht dass ich irgendwie ein Problem habe, setzt sie mich immer total unter Druck, bis ich ihr erzähle was los ist. Sie kann es überhaupt nicht ab wenn ich nicht mit ihr reden will.
Der Grund dafür, dass ich nicht mit ihr reden kann ist recht kompliziert :
lmmer wenn wir irgendwie streiten oder ich versuche ihr etwas klar zu machen was mich an ihr stört, stellt sie es immer so da als hätte sie recht und ich liege falsch! Sie denkt überhaupt nicht darüber nach, wie ich die ganze Sache sehe! Nach all dem Jahren bin ich einfach der Überzeugung, dass es einfach sinnlos ist mit ihr zu reden! Egal wie man es dreht und wendet, in ihren Augen bin ich immer die die den Fehler gemacht oder es missverstanden hat! Und ändern tut sich nie etwas! Manchmal macht es alles sogar noch schlimmer, und sie wird so sauer, dass sie mich anschreit, kritisiert und im allerschlimmstenfalle sogar schlägt und mir droht mich rauszuschmeißen!
Eine Zeit lang habe ich ihr Sachen nur in Begleitung einer Mitarbeiterin vom Jugendamt erzählt. Ich fühlte mich einfach sicherer, wenn eine neutrale Person dabei war die zwischen uns vermittelt. Aber irgendwann als wir wieder Streit hatten, hat sie mir unterstellt, ich würde sie beim Jugendamt absichtlich schlecht machen. Seitdem habe ich auch der vom Jugendamt nichts mehr gesagt.
Ich denke in all den Jahren habe ich eine regelrechte Angst davor entwickelt, mit meiner Mutter zu sprechen!
Ich weiß dass ich Hilfe brauche, aber ich kann das meiner Mutter nicht sagen! Ich habe einfach zu große Angst davor! Ich weiß nichtmal was genau es daran ist, dass mir Angst macht! Meine Mutter löst einfach so eine Panik in mir aus!
Ich habe keinerlei Bezugspersonen und weiß einfach nicht weiter.
Wie kann ich ihr meine Probleme klarmachen?
Wie kann ich meiner Mutter klarmachen, dass es mir psychisch nicht gut geht?
2 Antworten
Grüß dich!
Wie ich deine Geschichte gelesen habe, hat es sich größtenteils angefühlt, als hättest du mein Leben beschrieben, einzig, dass ich ein Mann bin und die Probleme mit meinem Vater hatte.
Meine Mutter war früh verstorben und mit meinem Vater zu streiten war sinnlos, genau wie du erzählst: keinerlei Einsicht, nie nachgeben und immer der Versuch alles zu wissen und zu kontrollieren.
Die Gefühle, die du beschreibst, sind definitiv Teil einer Depression oder zumindest einer depressiven Episode und es ist wichtig, dass du Hilfe von außen bekommst.
Ich hatte diese Gefühle über Jahre hinweg, regelmäßig Suizidgedanken, zeitweise selbstverletzendes Verhalten, aber niemanden zum Reden. In Folge waren auch mein Selbstwertgefühl und alle meine zwischenmenschlichen Beziehungen durch meine versteckten Probleme gestört.
Da ich gefühlt nichts zu verlieren hatte, schreckte mich auch der Konsum von Drogen nicht mehr und sie waren sogar kurzfristig eine schöne Ablenkung. Mittelfristig endete es in einer sehr unschönen Abhängigkeit und diese wiederum in einer beinahe tödlichen Überdosis.
Dies war jedoch ein Glücksfall für mich - Ich kam in psychiatrische Behandlung und machte Entzug. Mit der Zeit war es auch möglich die Antidepressiva auszuschleichen und eine begleitende Psychotherapie, bei einer tollen Therapeutin, ermöglicht mir seitdem die schwierigen Zeiten, Erfahrungen und Gefühle aufzuarbeiten.
Ich bin nun in der zweiten Hälfte der 20er angekommen, muss keine Medikamente mehr nehmen und habe ganz viele tolle und wertvolle Beziehungen zu anderen Menschen gewonnen. Meine psychischen Probleme habe ich weitgehend im Griff und wenn es zu schwierig wird, dann bekomme ich die notwendige Hilfe vom Arzt, der Therapeutin und aus dem Freundeskreis. Selbst zu meinem Vater habe ich mittlerweile wieder ein akzeptables Verhältnis.
Dies ist, in diesem Moment, die schönste Zeit meines bisherigen Lebens und ich wünsche dir, dass du auch diesen Moment erreichst! Und ich wünsche dir, dass du nicht so lange leiden musst und meine Fehler alle wiederholst, bis du dein Leben wieder voll genießen kannst.
Bitte wende dich entweder an die Nummer, die in der ersten Antwort gepostet wurde von der Hilfshotline. Oder bei Rat auf Draht kann man dir kostenlos und auch anonym helfen.
Ich glaube es ist wichtig für dich, dass eine Person von außen zwischen dir und deiner Mutter vermittelt. Und ideal wäre, wenn diese Person euch langfristig begleiten kann, also ein Therapeut oder Sozialarbeiter, der euch irgendwann kennt und du eine echte Vertrauensperson gewinnst.
Du darfst dich auch gerne hier bei mir melden, falls du einen Ansprechpartner brauchst. Ich wünsche dir das Allerbeste und verliere nie die Hoffnung!
Hallo,
hast du denn einen guten Draht und regelmäßig Kontakt zu der Frau vom Jugendamt? Falls ja, vielleicht kannst du ihr die Situation erklären und wie es dir im Moment geht.
Am besten du rufst mal die Nummer der Kinder- und Jugend-Hilfshotline an:
0800 / 11 10 333
Dort kannst du anonym dein Problem schildern und am anderen Ende der Leitung sitzt jemand er speziell dafür ausgebildet wurde dich zu beraten und zu unterstützen bzw. auch einfach zuzuhören.
Dabei kannst du selbst entscheiden ob du anonym bleibst oder nicht.
LG und Alles Gute!
Vielen Dank!
Es freut mich dass es dir momentan so gut geht!
Die Frau vom Jugendamt von der ich erzählt hatte ist schon eine Zeit lang krankgeschrieben, aber es war dann eine Vertretung da. Bei unserem letzten Treffen habe ich dieser dann schließlich davon erzählt und sie hat mir empfohlen es der Frau zu sagen, die normalerweise für meine Mutter und mich zuständig ist, sobald sie wieder da ist.
Ich plane dies auch zu tun! Mir wurde gesagt sie ist nicht mehr lange krankgeschrieben.
Falls das nichts wird, werde ich mich an die Nummer bei der ersten Antwort wenden!
Danke nochmal!^^
Hat mich sehr gefreut von dir zu lesen und dass du gewillt bist, so aktiv dein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen! Das braucht sicher im Moment viel Mut und Überwindung, hierfür hast du meinen höchsten Respekt - ich selbst habe es ja leider nicht geschafft, bis ich durch die Überdosis in die Situation gezwungen wurde.
Ich denke mit der Frau vom Jugendamt hast du eine kompetente und auch schon bekannte Person, so wie du sie beschreiben hast. Und erzähle ihr auch unbedingt, dass du dich aufgrund der Vorwürfe deiner Mutter, du würdest sie extra vor dem Jugendamt schlecht machen, nicht mehr getraut hast mit ihr bzw. dem Jugendamt zu sprechen.
In dem, was wir von dir lesen konnten, machst du einen sehr erwachsenen und auch selbstkritischen Eindruck. Insofern bin ich mir sicher, dass du das gut meistern wirst und ihr eine Lösung findet, mit der es langfristig dir und vermutlich auch deiner Mutter besser gehen wird.
Es ist keine Schande um Hilfe zu bitten, ganz im Gegenteil, es erfordert eine Menge Kraft und Mut. Sollte der Weg mit der Frau vom Jugendamt wider Erwarten nicht zum Ziel führen, dann versuche es wirklich über die Hotline. Und falls du dort keine befriedigende Lösung findest stehen dir immer noch viele andere Stellen und Kontakte offen.
Alles Gute auf deinem Weg!
Grüß dich!
Wie ich deine Geschichte gelesen habe, hat es sich größtenteils angefühlt, als hättest du mein Leben beschrieben, einzig, dass ich ein Mann bin und die Probleme mit meinem Vater hatte.
Meine Mutter war früh verstorben und mit meinem Vater zu streiten war sinnlos, genau wie du erzählst: keinerlei Einsicht, nie nachgeben und immer der Versuch alles zu wissen und zu kontrollieren.
Die Gefühle, die du beschreibst, sind definitiv Teil einer Depression oder zumindest einer depressiven Episode und es ist wichtig, dass du Hilfe von außen bekommst.
Ich hatte diese Gefühle über Jahre hinweg, regelmäßig Suizidgedanken, zeitweise selbstverletzendes Verhalten, aber niemanden zum Reden. In Folge waren auch mein Selbstwertgefühl und alle meine zwischenmenschlichen Beziehungen durch meine versteckten Probleme gestört.
Da ich gefühlt nichts zu verlieren hatte, schreckte mich auch der Konsum von Drogen nicht mehr und sie waren sogar kurzfristig eine schöne Ablenkung. Mittelfristig endete es in einer sehr unschönen Abhängigkeit und diese wiederum in einer beinahe tödlichen Überdosis.
Dies war jedoch ein Glücksfall für mich - Ich kam in psychiatrische Behandlung und machte Entzug. Mit der Zeit war es auch möglich die Antidepressiva auszuschleichen und eine begleitende Psychotherapie, bei einer tollen Therapeutin, ermöglicht mir seitdem die schwierigen Zeiten, Erfahrungen und Gefühle aufzuarbeiten.
Ich bin nun in der zweiten Hälfte der 20er angekommen, muss keine Medikamente mehr nehmen und habe ganz viele tolle und wertvolle Beziehungen zu anderen Menschen gewonnen. Meine psychischen Probleme habe ich weitgehend im Griff und wenn es zu schwierig wird, dann bekomme ich die notwendige Hilfe vom Arzt, der Therapeutin und aus dem Freundeskreis. Selbst zu meinem Vater habe ich mittlerweile wieder ein akzeptables Verhältnis.
Dies ist, in diesem Moment, die schönste Zeit meines bisherigen Lebens und ich wünsche dir, dass du auch diesen Moment erreichst! Und ich wünsche dir, dass du nicht so lange leiden musst und meine Fehler alle wiederholst, bis du dein Leben wieder voll genießen kannst.
Bitte wende dich entweder an die Nummer, die in der ersten Antwort gepostet wurde von der Hilfshotline. Oder bei Rat auf Draht kann man dir kostenlos und auch anonym helfen.
Ich glaube es ist wichtig für dich, dass eine Person von außen zwischen dir und deiner Mutter vermittelt. Und ideal wäre, wenn diese Person euch langfristig begleiten kann, also ein Therapeut oder Sozialarbeiter, der euch irgendwann kennt und du eine echte Vertrauensperson gewinnst.
Du darfst dich auch gerne hier bei mir melden, falls du einen Ansprechpartner brauchst. Ich wünsche dir das Allerbeste und verliere nie die Hoffnung!