Woher kommt der Druck in der Nierengegend?
Ich habe seit gestern so einen merkwürdigen irgendwie einen Druck in der Nierengegend, rechtsseitig. Vorhin trat der Druck auch kurz beidseitig auf. Wie gesagt, es ist kein Schmerz, sondern ein Druckgefühl. Kann sich da eine Blasenentzündung anbahnen, oder woher kann das kommen?
1 Antwort
Hallo Tinktur,
dieses Empfinden wird fast immer von den Muskeln der Lendenwirbelsäule ausgelöst. Es sind schlicht und ergreifend Verkrampfungen. Es sei denn, Du bist mit den Nieren vorbelastet, sei es erblich, oder durch bereits überstandene Nierenprobleme. Du kannst es aber auch leicht testen, indem Du Dich behandelst. Sollte die Maßnahme keinerlei Erfolg bringen, dann können es auch die Nieren sein. Gegen Verkrampfung hilft: Eine angenehm warme Wärmflasche, aber auch Körnerkissen, oder eine sonstige Wärmequelle auf die Du Dich legen kannst. Leg Dich mit dem Rücken auf den Boden ( evt. eine Decke unterlegen, je nach Bodenbelag ), die Beine dabei aufstellen, oder noch besser, auf die Sitzfläche eines Stuhles oder Sofas legen. Die Winkelung Hüfte zu Oberschenkel und Oberschenkel zu Unterschenkel sollten im Idealfall jeweils 90° betragen, also Stufenlagerung. Dabei eben die Wärmflasche unter die LWS. Die Wärme darf nicht brüllend heiss sein, so dass man anfangs denkt man verbrüht sich das Fell, sondern es soll eine angenehm wohltuende Wärme sein, man soll sofort eine entspannende Wirkung spüren, meist begleitet mit einem angenehmen Müdigkeitsempfinden. Nach ca. 10 bis 15 Min. ist es genug, bleib aber liegen und umklammere mit beiden Händen die Knie und ziehe sie beide gleichzeitig in Richtung Oberkörper, aber nur so weit wie es nicht schmerzt. Dann die Beine wieder kurz auf der erhöhten Unterlage ablegen, zweimal tief durchatmen und die Übung wiederholen. Mach diese Übung mehrmals, anfangs etwa 10 mal. Der lange Rückenstreckermuskel wird dabei sanft gedehnt.
Danach stellst Du die Füsse auf den Boden, bleibst mit dem Körper auf dem Rücken liegen und stemmst nun langsam das Becken hoch. Heb das Becken langsam so weit an, dass vom Knie bis hoch zum Halsansatz eine möglichst gerade Ebene entsteht. Wenn das erreicht ist, halte diese Stellung möglichst 10 Sekunden ein, dann lass das Becken wieder langsam absinken. Diese Übung ebenfalls wenn es geht 10 mal wiederholen. Diese Übung kräftigt den langen Rückenstreckermuskel. Zum Abschluss empfehle ich den Muskel nochmals sanft zu dehnen, so wie im ersten Abschnitt beschrieben.
In den meisten Fällen, wenn die Verkrampfung noch nicht all zu stark fortgeschritten ist, bringt bereits die erste Anwendung den Erfolg der Schmerzbeseitigung. Zumindest eine spürbare Linderung sollte eintreten. Wenn dies der Fall ist, ist es ein gutes Zeichen, dass es "nur" die Muskeln sind, aber nicht die Nieren. Sind es die Muskeln wiederhole diese (und andere ) Übungen möglichst jeden Tag. Ziel soll sein die Muskel zu kräftigen und gleichzeitig locker zu halten. Natürlich gibt es erheblich mehr Übungen dies zu erreichen, aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen.