Zustand nach Tibiakopffraktur?
Ich hatte im Dezember 2020 einen Verkehrsunfall mit dem Fahrrad und eine Tibiakopffraktur erlitten. Nach Krücken, Orthesen und Physiotherapie bin ich wieder ganz gut zu Fuß. Nur mit dem Kniebeugen habe ich Probleme. Meine Frage: ich mache zu Hause wieder Gymnastik. Kann ich Übungen im Kniestand machen? Kennt sich da jemand aus?
1 Antwort
Wenn die Nachuntersuchungen den Heilungsverlauf als OK bewertet haben, dann kannst DU absolut alles machen, was Du möchtest.
Dass Dir Dein Knie noch Probleme bereitet, ist reine Kopfsache, aber selbst das verschwindet mit der Zeit von allein.
Genau! Aber nichts übertreiben, mache nichts, was man einem unverletzten Knie auch nicht zumuten sollte.
Ich würde mich mit einer Kniebandage sicherer fühlen. Wer verschreibt diese: Hausarzt, Unfallchirurg oder Orthopäde?
Die wird Dir niemand verschreiben, weil aus med. unnötig. Wenn Du meinst ie haben zu müssen, wirst Du sie Dir selber kaufen müssen.
Das habe ich nicht erwartet. Ich dachte, die können mich beraten, welche die Beste ist. So muss ich wohl selbst schauen. Vielen Dank!
Wer ist "die", von denen Du eine Beratung erwartet hattest?
Wie willst Du denn schauen, welche für Dich die Beste ist? Rein theoretisch müsstest Du dann alle Modelle kaufen und ausprobieren. Schau hier nach, welche Kritererien der hier getesteten für Dich in Frage kommen. Alles Gute
Das "die" bezog sich auf die Ärzte. Diese können doch besser einschätzen, welche in meinem Fall die Richtige ist. Aber ich werde das schon hinbekommen, dank deiner kompetenten Hilfestellung (Link). Vielen Dank dafür.
Hallo Winherby, auf Grund deiner Ratschläge denke ich, dass du vom Fach bist. War gestern zum Röntgen und es wurde festgestellt, dass sich eine Umstellungsosteotomie erforderlich macht, da sich der Unterschenkel nach außen verschoben hat. Dabei wird auch das Material entfernt. Kannst du mir sagen, ob dabei wieder Material eingesetzt wird?
Vielen Dank!
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In Sachen Umstellungsosteotomie empfehle ich Dir dringend eine Zweitmeinung einzuholen. Denn ein Knochen kann "sich" nicht nach irgendwohin verschieben. Denn ein Knochen ist immer passiv, d.h. er wurde verschoben, wenn er nicht mehr an seinem vorgesehenen Platz ist.
Bänder sind zu schlaff, Sehnen verkürzt, oder Muskeln zu schlaff oder verkürzt, das sind die Gründe für Fehlstellungen von Knochen. Und ehe ich mir an einem meiner Knochen rumsägen lassen würde, würde ich überprüfen lassen, was die Ursache dieser Fehlstellung ist. Das ist auch mein dringender Rat an Dich. Denn oft ist einer der o. g. Gründe erheblich leichter zu korrigieren, als den Knochen als solchen umzubauen.
Bei einer Korrekturosteotomie wird meist ein Keil aus dem Knochen entnommen, die "frischen" Teile des Knochens werden wieder zusammengefügt, wie bei einer Fraktur auch. Material wird dabei nicht eingesetzt, es sei denn temporär sei eine Platte, Nagel, Draht oder ähnliches nötig.
Vielen lieben Dank. Ich habe am Dienstag einem Vorstellungstermin in der Chirurg. Ambulanz des Krankenhauses, da werde ich mich beraten lassen.
Ist es das Krhs, wo auch die Röntgenaufnahmen gemacht wurden? Wenn ja, dann kann ich jetzt schon vorhersehen, dass die Dir dringend zur Osteotomie raten werden. Denn Operationen sind die einzige Maßnahme, an der die Krankenhäuser noch Geld verdienen. Du glaubst sicher nicht wie viele vermeidbare Ops in DE durchgeführt werden. Und Jahr für Jahr werden es mehr.
Ursache sind die Strukturen des deutschen Gesundheitswesens, wie z. B. falsche Vergütungsanreize für Ärzte und Kliniken oder die vielen kleinen Krankenhäuser, die alle versuchen, sich finanziell über Wasser zu halten. Gerade jetzt in Coronazeiten geraten viele Häuser in finanzielle Schieflage durch aufwendige Pflegemaßnahmen, die über die normale Fallpauschale längst nicht gedeckt werden. So werden eben auch gerne Ops durchgeführt, die nicht wirklich dringend sind, sogar Bandscheiben-OPs, neue Hüft- und Kniegelenke, Arthroskopien bei Meniskusproblemchen, aber auch Schilddrüsenoperationen, usw.. Die möglichen konservativen Möglichkeiten werden längst nicht alle ausgeschöpft, glaub es mir.
Gerade in Deinem Fall sehe ich diese Wahrscheinlichkeit gegeben. Wie viele Behandlungseinheiten in der Physiotherapie wurden Dir bisher verordnet, nachdem die Fehlstellung der Tibia bekannt/erkannt wurde, um diese Fehlstellung zu beheben? Drei, vier oder fünf Rezepte? Wieviel Verordnungen für Manuelle Therapie, für D1, oder für physiotherapeutisches Muskeltraining hast Du erhalten? Ich wette kein einziges, - besser gleich operieren, dazu wurde geraten, stimmts?
Lies Dir den Artikel im Ärzteblatt mal ganz durch, falls Du mir dies alles so nicht glauben magst. Hol Dir unbedingt eine Zweitmeinung bei einem niedergelassenen Orthopäden.
Danke für deine Mühe. Die Röntgenaufnahmen hat der ambulante Chirurg gemacht, bei dem ich in Nachbetreuung bin. Nach Feststellung der Fehlstellung habe ich nur eine Orthese bekommen, mit der das Knie in die richtige Stellung gebracht werden sollte. Hat aber nicht funktioniert. Ich warte mal den Dienstag ab.
War heute in der Ambulanz. Das mitgebrachte Röntgenbild reicht nicht aus. Ich muss noch zum CT, dauert aber eine Woche bis der Befund da ist. So vergeht die Zeit und man kann nichts tun. Gebe später nochmals Bescheid.
Das CT hat einen Gelenkflächeneinbruch ergeben. Nun wird die Platte entfernt und auf Keime untersucht. Am 02.12. erfolgt eine Knieprothese. Bin am Boden zerstört. Aber Augen zu und durch!
Ach je, jetzt eine Prothese. Wird wohl so ein Kappe werden, nicht gleich das ges. Gelenk, je nach Bruch natürlich. Immerhin keine Umstellungsosteotomie. Alles Gute
Vielen Dank, dann kann ich ohne Bedenken weiter machen.