3-Jährige zieht an Haaren - wie kann man ihr das abgewöhnen?

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Deine Tochter braucht zwei Dinge: Aufmerksamkeit und Unterstützung bei der Entwicklung alternativer Verhaltensweisen.

Wenn sie ein Kind an den Haaren zieht, geh' zu ihr hin, begib' dich auf ihre Höhe und nimm Augen- und (sanften aber bestimmten) Körperkontakt auf. Dann sag' ihr ruhig und ernst: "Susi (bewusst mit dem Namen beginnen), ich möchte, dass du das sein lässt. Es tut dem Kind weh".

Gleichzeitig solltest du eine entspannte Situation nutzen, um mit deiner Tochter darüber zu sprechen, was denn bei ihr los ist, wenn sie ein anderes Kind an den Haaren zieht. Die Frage nach dem Warum überfordert Kinder in diesem Alter meist, deshalb ist es besser, Vermutungen auszusprechen und das Kind sich dazu äußern lassen.

Also etwa: "Ich hab' mich gefragt, warum du immer wieder Kindern an den Haaren ziehst. Ich glaube, du bist sehr wütend, wenn du das tust." Dann warte die Reaktion deines Kindes ab. "Was macht dich denn so wütend?" Vielleicht brauchst du hierbei ein konkretes Beispiel. Das, was dein Kind antwortet, nimmst du zum Anlass für weitere Nachfragen, z.B.: "Wenn du etwas haben möchtest, was ein anderes Kind hat, wie könntest du das denn kriegen, ohne an den Haaren zu ziehen?"

Wenn das Kind konstruktive Vorschläge macht, lob' es dafür. Dann schlage ihm vor, beim nächsten Mal auszuprobieren, wie das funktioniert und was es tun könnte, wenn es nicht funktioniert (z.B. dich zur Hilfe holen).

Kinder in diesem Alter brauchen Unterstützung dabei, richtiges Verhalten zu lernen. Dazu sind immer zwei Dinge wichtig: Nicht zu tolerieren, dass das Kind das unerwünschte Verhalten zeigt und ihm Alternativen aufzuzeigen.

Das klappt nicht von jetzt auf gleich. Und es ist sehr wichtig, jeden Versuch des Kindes, einen Konflikt ohne Haareziehen zu lösen, positiv zu verstärken. So passiert Erziehung.

Dadurch, dass man dem Kind Schmerzen zufügt, wie es hier mehrfach empfohlen wurde, nicht. Dabei lernt das Kind nur, dass der Stärkere gewinnt.

zupf ihr mal an den Haaren, sie wird schnell merken, dass es nicht schön ist.

Du könntest versuchen, sie dann auch leicht an den Haaren zu ziehen (so, dass es ihr nicht direkt weh tut, aber das sie merkt, dass das eben nicht lustig ist, wenn sie das bei anderen macht und eben sprachlich begleiten; sagen, dass so etwas weh tut oder ob sie das gerne hat, wenn man das bei ihr macht)

Die andere Möglichkeit wäre, wenn sie dann einfach stehen gelassen wird. Sobald sie das wieder tut, einfach aufstehen und weggehen. Da wird sie zuerst erstaunt sein, weil keine Reaktion auf ihr Verhalten kommt, aber dann probiert sie es vllt noch 1-2 Mal und dann vergehts ihr. Man könnte auch so machen, dass sie, sobald sie an den Haaren zieht, vom Spiel, von der Situation weggebracht wird. Einfach in einen anderen Raum setzen, auf nen Stuhl oder sonstiges, aber nicht bei ihr bleiben, sondern dann auch weggehen. Sie soll nachdenken und erst danach darf sie wieder aufstehen. Wenn sie das nicht macht, dann muss sie eben immer länger sitzen bleiben und wenns is, den ganzen Tag (ist jetzt etwas übertrieben, ist jetzt nur zur Erklärung). Einfach standhaft bleiben und sie dann dort sitzen lassen und ja nicht zu früh wieder holen. Sonst geht der Schuss nach hinten los...

ich habe meiner tochter auch mal in den haaren gezogen, dann hat sie es sein lassen

Jule59  04.04.2013, 12:17

Das kann durchaus funktionieren. Ebenso, wie Prügelstrafen das auch tun: Indem sie Angst auslösen. Das Kind lernt nicht über Einsicht, sondern über die Angst vor Strafe.

Es liegt in der Entscheidung der Eltern, auf diese Weise auf ihr Kind einzuwirken. Besonders bei jungen Kindern scheint das sehr effizient, denn sie sind durch Gewalt schnell einzuschüchtern.

Die Frage ist, was sie dabei lernen. In erster Linie, dass der Stärkere die Macht hat, anderen weh zu tun und ihnen Angst zu machen. Wenn einem dieses Erziehungsziel genügt - okay.

Zu einem verantwortungsbewussten und empathischen Menschen erzieht man allerdings nur dadurch, dass man dem Kind ein entsprechendes Vorbild für die Lösung von Konflikten gibt.

Ein solches gibt man definitiv nicht durch die Ausübung von Gewalt. Um nichts anderes handelt es sich nämlich, wenn ein Erwachsener einem Kind Schmerz zufügt. Die Fähigkeit, sich in andere hineinzufühlen, erreicht ein Kind darüber übrigens nicht.

katzevic  04.04.2013, 12:41
@Jule59

du bist auch eine Pädagogin mit Kuscheltieren und Plastikblumen in Auto :-D

Jule59  28.04.2015, 22:37
@katzevic

Nö. Ich bilde Erzieherinnen aus :).

kiniro  03.04.2013, 12:02

Was für ein idiotischer Vorschlag und noch idiotischer den auch noch mit DH zu bewerten.

Wahrscheinlich hättest du sie auch

  • gekratzt
  • gebissen
  • geschlagen
  • mit Gegenständen nach ihr geworfen

wenn sie das Gleiche bei dir (oder anderen) gemacht hätte.

katzevic  03.04.2013, 19:23
@kiniro

Ja, genau. Und was habe ich, ein Kind, das keinem weh tut, weil sie weiss, dass es weh tut. Noch niemals habe ich Beschwerden gehabt, dass meine Tochter ein anderes Kind geschlagen etc. hat. Erzieht ihr eure Kinder weiterhin Antiautoritär, oder sollte ich eher sagen anti-regel und anti-respekt, denn das sehe ich tag-täglich meinem Beruf, was aus solchen Kindern wird !!! Viel Spass dabei,sie später ständig aus der Sch.... holen zu müssen !!!!

kiniro  30.09.2013, 21:55
@katzevic

Ich habe es auch nicht mit antiautoritär - das ist nämlich ebenfalls ein "Erziehungsmuster".

Ich empfehle dir mal in Bücher rein zu schauen, die sich mit Antipädagogik befassen.

So wie manche Erwachsene mit (kleinen) Kindern und Jugendlichen umgehen, wundert es mich nicht, dass sie (die Erwachsenen) hinterher das entsprechende "Ergebnis" bekommen.

einfach mal an ihren haaren ziehen, so das sie merkt, dass das weh tut und nicht schön ist...das ist wie mit feuer oder heiss, erst wenn sie sich mal die finger verbrannt haben wissen sie das man das besser sein lassen sollte.