Akademische Grade nach bestandenem Staatsexamen?

4 Antworten

Wenn du das drittte medizinische Staatsexamen bestanden hast, bist du Arzt oder Ärztin (Approbation). Ohne die Approbation darfst du nicht als Arzt praktizieren.

Dr. med. bist du nur, wenn du eine Doktorabeit geschrieben hast (Promotion). Die ist aber freiwillig, du kannst als approbierte Ärztin auch "Sabine Müller, Ärztin" auf dein Schild schreiben. Die Patienten werden vermutlich trotzdem "Frau Doktor" sagen.

Facharzt ist dann nochmal etwas anderes, und die Kassenzulassung wieder etwas anderes.

Wenn Du alle Staatsexamina erfolgreich bestanden hast. bekommst Du eine Approbationsurkunde überreicht, mit der Du dann Deinen Beruf als Arzt ausüben kannst.

In der DDR gab es noch die Möglichkeit, eigentlich den Zwang, ein Diplom zu erwerben. Dann war man Dipl. med. Das setzte sich aber in der Bevölkerung nicht durch. Man wollte nach wie vor zum Herrn oder zur Frau Doktor.

Also schreibst Du während oder nach Deinem Studium eine Doktorarbeit (Dissertation). Du arbeitest über ein Thema, das im Idealfall der Wissenschaft einen Zugewinn und neue Erkenntnisse bringt und nachweist, dass Du befähigt bist, selbständig wissenschaftlich zu arbeiten. Begleitet wird das Ganze von einem Doktorvater oder einer Doktormutter. Das wäre dann die Promotion A. Diese Arbeit verteidigst Du öffentlich. Stell Dir das vor, wie eine mündliche Prüfung vor einem mehrköpfigen Fachgremium. Das ist eine knallharte Geschichte. Die prüfen nicht nur Deine Ergebnisse, die wollen auch wissen, ob Du weißt, was Du da geschrieben hast, oder ob die Arbeit von einem Ghostwriter in Tijuana zusammengeschustert wurde. Dafür gibt's Noten (summa cum aude, cum laude, rite, etc.) Kannst im Versagensfall auch zurückgewisen werden. Oder, wenn Du nicht korrekt zitiertest, kann die Arbeit auch im Nachhinein kassiert werden, wie bei Guttenberg, Schawan et al. Dann biste uff eenmal nüscht mehr, außer bis auf die Knochen blamiert. ;-)

Wenn Du dann Doktor bist und bleibst dem Wissenschaftsbetrieb treu, dann kannst Du Dich später habilitieren, also eine Promotion B hinlegen. Deren Prüfung geht dann schon blander vor sich, weil man Deine Leistung und Dich in Deinen Fachkreisen mittlerweile kennt und Du einen Namen hast, den man keiner Gefahr einer öffentlichen Blamage mehr aussetzt. Dann bist Du Dr. med. habil.

Arbeiten kannst Du schon mit einer einfachen Aprobation. Doktor hört sich aber immer besser an. Ist aber enorm aufwändig.

MTZ76  20.12.2014, 11:12
Wenn Du alle Staatsexamina erfolgreich bestanden hast. bekommst Du eine Approbationsurkunde überreicht, mit der Du dann Deinen Beruf als Arzt ausüben kannst.

Nein. Du bekommst ein Zeugnis über die bestandene Prüfung. Mit den drei Zeugnissen (drei Staatsexamen) und weiteren Unterlagen (ärztliche Gesundheitsprüfung, erweitertes Führungszeugns, Erklärung zu Strafverfahren ua) beantragt man bei der zuständigen Behörde die Approbation.

Es gibt auch Mediziner, die diese nicht bekommen (zB wegen Vorstrafen) oder weil sie es nicht brauchen (wenn man zB als Mediziner in der Industrie einsteigt),

Es gbit keinen Unterschied. Ein Arzt arbeitet schon. Dr. Med. ist der Titel.

schicksi  17.03.2014, 11:37

Quatsch. Natürlich gibt es einen Unterschied. Mit dem Staatsexamen erwirbt man nicht automatisch den Titel Dr. med. dafür muss man promovieren. Es ist in der Medizin zwar üblich, dass man schon während des Studiums mit der Doktorarbeit anfängt, und die Promotion dann relativ schnell nach dem bestandenen Staatsexamen ablegt, aber wenn man sie nicht ablegt, hat man auch keinen Dr. med.

Pangaea  17.03.2014, 11:35

Nein. Dr. med ist man nur mit der Promotion.

darthaestas  18.03.2014, 19:02

Selten so einen Blödsinn gelesen.

Erstmal "nur" Arzt. Für den Doktortitel muss auch ein Mediziner promovieren, also eine Doktorarbeit schreiben.

Bajun  17.03.2014, 12:59

Wie promoviert ein Mediziner? Ich meine, ich schrieb mal eine medizinische Dissertation an der Humboldt universität zu Berlin und durchlief dementsprechend ein Promotionsverfahren. Aber damals war das noch so, dass der Doktorand nach erfolgreicher Verteidigung seiner Arbeit von seiner alma mater promoviert wurde. Hat sich das mitterweile geändert. Darf sich jetzt schon jeder auf eigene Faust promovieren - jeder eine kleine Universität für sich selbst? Doll! Bin beeindruckt!

MTZ76  20.12.2014, 11:09
@Bajun

Nein. Promoviert wird man von einer Universität. Bei Medizinern zum Dr.med.

D.h. wie früher entweder Dissertation als Arbeit oder jetzt auch als kumulierte Dissertation durch zwei oder drei Artikel, von denen man nur bei einer Erstautor sein muss. Und wie leicht es ist, in medizinischen Journals (auch im Peer-Review) Publikationen unterzubringen, dürfte bekannt sein.

Grundsätzlich bleibt es dabei, dass man mit einer medizinsichen Dissertation früher und erst recht heute in einem naturwissenschaftlichen Fach und vielen sozial- und geisteswissenschaftlichen Fächern nicht einmal das Äquivalent einer Bachelorarbeit abliefert.

Übrigens promovieren immer weniger Mediziner. Wozu auch? Als Doktror wird man von den Patienten und den meisten anderen Menschen ja so oder so angesprochen ;-).

MTZ76  20.12.2014, 11:03

Nein. Mit dem Staatsexamen ist man noch kein Arzt, sondern erst nach der Approbation.