Arzt werden? Welche Fächer?

7 Antworten

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Medizin ist Naturwissenschaft angewandt auf den Menschen. Das spürst du in den ersten Semestern bis zum Physikum ganz deutlich.

Also solltest du gut sein in Chemie, Biologie und Physik. Rechnen solltest du auch können.

Aber die größte Hürde in Deutschland ist derzeit der Numerus Clausus. Du brauchst sehr gutes Abitur.

HansH41  21.12.2017, 21:19

Danke für den Stern.

FrozenBee02 
Beitragsersteller
 21.12.2017, 20:52

Hey ich danke dir du hast mir und viele andere sehr geholfen....

Wenn du in Deutschland Medizin studieren willst, musst du in allen Fächern sehr gut sein, sonst erreichst du den erforderlichen Schnitt nicht, der derzeit bei fast 1,0 liegen dürfte.
Latein muss man nicht zwingend belegt haben, auch wenn das immer wieder behauptet wird.

Denk mal logisch!

Du brauchst einen Schnitt von 1,0 oder 1,1.

Also was meinst Du kommt in fast allen Fächern für eine Note in Frage?

Das wäre eine Frage für einen  in der 5 Klasse. Kommst Du auch drauf? 

Es ist nicht schwerer als viele andere Studiengänge, dass schwerste ist da rein zu kommen.

Besonders in den ersten Semestern werden natürlich die Naturwissenschaften abgefragt.

Sprachkenntnisse machen es auf jeden Fall leichter. Englisch ist so gut wie für jedes Studium heutzutage wichtig.

Wie bei allen lernintensiven Studiengängen ist es wichtig finanziell so gut sortiert zu sein, dass man nebenbei nicht arbeiten muss, denn das geht immer auf die Lernzeit und wirft einen gegenüber den anderen zurück.

Manche hauts aus dem Studium weil sie z.B. mit Gerüchen, Blut und dem was sie sehen nicht klarkommen. Son Praktikum z.B. in der Gerichtsmedizin ist ein guter Test für einen selbst.

Maxxismo  06.12.2017, 19:46

Ich habe während des Studiums niemanden erlebt, der aufgrund von Ekel aufgehört hätte.

Die Gerichtsmedizin nimmt keine Praktikanten. Ich würde eher ein Praktikum in der Krankenpflege machen, das kann man sich fürs Studium direkt anerkennen lassen und da sieht man, ob einem der Krankenhausalltag zusagt.

Viele Medizinstudenten arbeiten übrigens nebenbei. Ich habe auch mehr als eine halbe Stelle gehabt und jetzt ein ziemlich gutes Examen in Regelstudienzeit inkl. fast fertiger Doktorarbeit hingelegt. Man braucht definitiv kein Geld, um erfolgreich zu studieren. Nur einen langen Atem. Und belastbare Freunde. ;-)

CurleySue2  06.12.2017, 21:05
@Maxxismo

Die Gerichtsmedizin nimmt Praktikanten, meine Schwester hat das nämlich gemacht in der Zeit wo sie Abi gemacht hat (Sommerferien).

Ich hab was naturwissenschaftliches studiert, vielleicht is ja Medizin entspannter, aber ich musste arbeiten, hab mit Leuten iner WG gewohnt die das selbe studiert haben, daher hatte ich den direkten Vergleich. Und mein Job (nix was mit Studienfach zu tun hat) hat Noten gekostet. Besonders in Prakitikumsphasen Vorarbeiten nacharbeiten min 10 h Labor und nebenbei für Klausuren lernen und jede Nachts auf Arbeit, das war krass. Mein Studium machte tagsüber arbeiten unmöglich. War auch die einzige im Semester die sich komplett selbst finanziert hat (Ohne Bafög ohne Eltern ohne Sparbuch).

Und wegen dem Ekel/Unbehagen... habe tatsächlich schon mehrere Kennengelernt die erst in der Assistenzarztzeit festgestellt haben, das das nix für sie ist. Eine hatte ihre empfindungen auch so stark unterdrück (wahrscheinlich unbewusst) über die Jahre das sie berufsunfähig wurde durch Zwangsstörung. Also 1 ... 2 Gedanken ob das alles klar geht vorweg können nicht schaden.

Maxxismo  06.12.2017, 21:43
@CurleySue2

Die Gerichtsmedizin nimmt Praktikanten, meine Schwester hat das nämlich gemacht in der Zeit wo sie Abi gemacht hat (Sommerferien).

Sehr ungewöhnlich... Immerhin werden dort zum Teil juristisch sehr heikle Fälle in laufenden Verfahren behandelt.

Bei uns sind die Zugangsvoraussetzungen so hoch, dass du da als Schüler überhaupt keine Chance hast. Ich bin doch sehr erstaunt, dass dies nicht überall so gehandhabt wird. Freunde von mir wollten in der Rechtsmedizin außerhalb unserer Heimatuni famulieren und sind sogar als Medizinstudenten abgelehnt worden.

Dass Ärzte sich umentscheiden, weil sie in der Patientenversorgung nicht glücklich werden, kommt häufig vor. Aber aus "Ekel" den Job zu wechseln, sorry, kommt mir ziemlich komisch vor.

Wie sind deine Bekannten denn überhaupt durch die Ausbildung im Präparationssaal (3-6 Monate), Pflegepraktikum (3 Monate), Famulaturen (4 Monate), Blockpraktika (4 Monate) und praktisches Jahr (12 Monate) gekommen, ohne dass sie gemerkt haben, dass sie ein Problem damit haben? Diejenigen die ich kenne, haben dann das Studium irgendwann beendet.

Es gibt doch außerdem genügend ärztliche Fachrichtungen, wo man quasi überhaupt keine "ekligen" Prozeduren durchführt. Psychiatrie, Psychosomatik, Umwelt- und Arbeitsmedizin und vieles mehr.

Ich bin sicher, dass ein Praktikant in der Krankenpflege deutlich besser aufgehoben ist, als in der Rechtsmedizin. Die hat mit der Patientenversorgung überhaupt nichts zu tun und ohne sehr fundierte medizinische oder naturwissenschaftliche Kenntnisse nimmt man dort auch nur sehr wenig mit.

CurleySue2  06.12.2017, 23:31
@Maxxismo

Vor Psychologischen Erkrankungen ist niemand gefeit, egal wann egal in welcher Lebenslage. Ziemlich unsozial so dabei zu verharren, dass es unwahrscheinlich ist, dass Menschen Ekel/Unbehagen empfinden können wann auch immer in Ihrer Laufbahn als Arzt (Ich empfehle sich damit zu beschäftigen wie viele Ärzte in psychiatrische Behandlung müssen wegen ihrem Beruf, die wenigsten reden ja offen darüber). Ja Sozialkompetenz und Empathie sind Dinge die Ärzte nicht vorweisen müssen und nicht zwingend besitzen. Was ich beschrieben habe sind reale Ereignisse, es gibt keinen Grund diese anzuzweifeln oder zu hinterfragen. Es ist völlig egal was typisch und was untypisch ist, da es nichts mit der Realität eines Einzelnen zu tun hat.

Man muss in allen Fächern gut sein bzw. "sehr gut", sonst kommt man gar nicht erst auf den Schnitt, um sich bewerben zu können.

Und ja, es ist ein hartes Studium, auf jeden Fall bis zum Physikum - da wird das erste Mal so richtig ausgesiebt.
Zumindest war es vor 3 Jahren noch so.