Ausbildung mit Epilepsie?
Hey ich hab Epilepsie, aber ne besondere Art. Das sind nicht solche Anfälle wo man umfällt und krampft oder so. Klingt jetzt n bisschen blöd 😂, aber ich fang da an so komisch zu grinsen, bzw meine Gesichtsmuskeln verkrampfen sich so leicht. Bekommt halt keiner mit. Die Anfälle bekomme ich nur Abends vorm schlafen gehen wo ich den Tagesablauf nochmal durch gehe (wenn der Tag mega stressig war oder ich mir über irgendwas doll Gedanken mache). Ich hab das jetzt seit fast 5 Jahren und bin Medikamentös eingestellt. Bekomme die Anfälle nur noch ganz selten. Ich will aber eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten machen und weiß nicht ob ich das der Zahnärztin / dem Zahnarzt sagen soll, wenn sich einer für mich entscheidet. Ich würde da keinen Patienten schaden, weil ich ja bei Bewusstsein bin. Ich hab Angst dass die mich dann nicht mehr nehmen wollen. Was denkt ihr soll ich es sagen oder darf ich das für mich behalten?
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7 Antworten
Arbeitsrechtlich verhält es sich so, dass man eine Krankheit nur angeben muss, wenn sie den Job beeinträchtigt. Tut sie das nicht, kann man sie getrost verschweigen. Wird die Arbeit beeinträchtigt, man sagt nichts und es kommt trotzdem heraus, kann man gekündigt werden.
Deine Anfälle sind ja noch nicht mal während der Arbeitszeit und glücklicherweise vorm schlafen gehen. Oder fühlst du dich am nächsten Tag immer noch ausgelaugt?
Sagen musst du es nicht, es hört sich eher unerheblich an. Vertrauen hin oder her, gerade im Job sind Epileptiker nicht gerne gesehen, weil die AG gleich an Arbeitsausfall und Versicherung denken.
Was du aber auch bedenken solltest ist, dass Epilepsie eine Krankheit ist, die sich jederzeit verändern kann. Da kannst du jahrelang nur abends fokale haben und plötzlich tagsüber einen Grand Mal.
Also sagen musst du es nicht, dafür sind die Anfälle "zu leicht".
Hi,
habe auch Epilepsie. Also wenn die Anfälle wirklich nur noch abends auftreten und du tagsüber nicht beeinträchtigt bist, würde ich es nicht sagen, da viele Menschen immer noch Angst haben vor Epilepsie und dich dann aus Angst auch nicht einstellen könnten.
Leider herrscht da immer noch ein Stigma in der Gesellschaft- da wird da immer an einen Grand-Mal gedacht.
Alles Gute!
Es ist unglaublich wichtig das du es den Zahnärzten sagst.
Die Zahnärzte kennen sich ebenfalls mit Epilepsie aus und wissen ganz genau wie man damit umgeht, welche Formen es gibt und was das für den Beruf bedeutet.
Demnach also auch das es dich in deinem Beruf nicht negativ Beeinflusst.
Ich würde es auf keinen Fall verschweigen, wenn dies Irgendwann rauskommen sollte ist das Vertrauensverhältnis gestört. Das sorgt nicht nur für Stress zwischen den Kollegen aber verursacht generell die Annahme das man dir nicht Vertrauen kann. Das klingt alles sehr Übertrieben aber ich kenne ähnliche Geschichten die nicht gut geendet haben von denen aus meiner ehemaligen Berufsschulklasse.
Du musst es nicht Groß ankündigen aber ich würde es an deiner Stelle einfach nebenbei erwähnen. Viel Glück für die Ausbildung :)
Wenn du es nur am Abend vor dem Einschlafen bekommst (sollte das stimmen), dann geht es niemanden etwas an.
Ja na klar stimmt das, ich möchte ja das mir jmd. hilft und da bin ich ehrlich.
Wenn du das sicher nur abends bekommst, tangiert es deine Arbeit nicht, dann musst du es auch nicht sagen.
Wenn es jedoch auch während der Arbeit auftreten kann, solltest du es vor dem ersten "Anfall " sagen