Bein amputieren oder sterben lassen - Hilfe?
Hallo, Ich bin gerade völlig über fordert. Meine Mutter (59) liegt derzeit auf der ITS da sie eine Darmperforation hatte. Diese hatte sie verschleppt so dass die infektion ins bein gezogen ist. Sie hat eine sepsis und ist nicht wirklich ansprechbar. Zusätzlich habe die Ärzte eine verstopfte Arterie festgestellt. Da sie aber aufgrund der Infektion nicht an die Arterie ran kommen, stirbt das bein langsam ab. Mein Bruder und ich sollen nun einschätzen ob sie das emotional schaffen wird ohne Bein zu leben oder sie sollen wir sie sterben lassen. Problem an der Sache, vor 14 Monaten ist unser Vater ziemlich dramatisch gestorben und das hat sie Depressiv gemacht. Sie hat eh schon kaum einen wirklichen Lebenswillen. Einerseits will ich das sie ihren Enkel aufwachsen sieht anderseits soll sie nicht noch mehr leiden. Wie wissen nicht mehr weiter.
2 Antworten
Puuhhh...das ist echte eine schwere Entscheidung die ihr treffen müsst! Da ihr Kinder hinzugezogen werdet wird es sicher keine Patientenverfügung geben?
Ich möchte dir weder zu dem einem noch zu dem anderem raten, aber ich möchte dir meinen Standpunkt zu den beiden Alternativen mitteilen.
Eine Sepsis ist was echt übles und nicht wenige Patienten sterben daran. Meist an Organversagen durch die Sepsis verursacht. Du hast geschrieben, dass du möchtest, dass deine Mutter ihre Enkel aufwachsen sieht. Und das wird ihr sicher auch ein Herzenswunsch sein. Ihre Familie wird ihr die Kraft geben den Tod eures Vaters und auch den Verlust eines Beines zu verarbeiten. Mit 59 Jahren wird sie sich von der Amputation gut erholen. Es gibt viele Menschen die durch einen Unfall oder Krankheit ein Bein verlieren und trotzdem ein erfülltes Leben führen.
Natürlich wird es für sie eine schwere Zeit werden, aber neben Ärzten und Therapeuten werden sie auch Psychologen und vor allem ihr als Familie auf ihrem Weg begleiten.
Der Tod sollte keine Alternative sein wenn es eine Chance auf das Leben gibt.
Ich wünsche euch allen alles Gute. Wünsche euch Kraft um die richtige Entscheidung zu treffen. Scheut euch nicht Hilfe anzunehmen - auch für Angehörige gibt es in solchen Situationen psychologischen Beistand.
Volle Zustimmung zu Deinen Worten. Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung.
Meinst du nicht, dass, wenn sie ihren Enkel aufwachsen sieht, sie wieder neue Kraft schöpfen könnte? Ich kann es überhaupt nicht abschätzen und es tut mir so leid für euch. Ich wünsche euch von Herzen das allerbeste, für euch und eure Mutter!
Ich habe solche Angst davor, dass sie uns Vorwürfe macht weil sie es einfach nicht ertragen kann. Leider wohne ich gute 4 stunde Autofahrt entfernt und da mein Kind zur schule geht können wir leider nicht so oft bei ihr sein. Sie war schon immer sehr in sich gekehrt und lässt niemanden so richtig an sich ran. Und hilfe annehmen ist leider auch nicht ihre Stärke. 😣