Bitte um Übersetzungshilfe eines MRT-Befundes (Schulter)
Wegen seit Monaten andauernder Beschwerden der linken Schulter mit erheblichen Bewegungseinschränkungen bekam ich heute den MRT-Befund, der sich mir leider gar nicht erklärt ;-) Der nächste Termin beim Arzt ist erst in 10 Tagen - kann mir bitte vorher jemand bei der Übersetzung helfen? Danke!
"In der ödemsensitiven Sequenz Flüssigkeitsansammlung in der Bursa subacromialis sowie Signalabhebung der Gelenkkapsel des des Glenihumeralgelenks betont im Recessus axillaris. Nahezu unauffälliges Acromioclaviculargelenk. Acromion Typ OO, der Subacromialraum misst 7-8 mm. Die Supraspinatusehne weist noch keine Signalalteration auf, jedoch kleine subchondral gelegene Signalanhebungen im Insertionspunkt der Suptraspinatussehne und Infraspinatussehne. Signalanhebung der Subscapularissehne im Insertionspunkt. Umschriebene Flüssigkeitsansammlung im Recessus subcoracoideus. Der Abstand zwischen Processus coracoideus und Tuberculum minus des Humeruskopfes beträgt 10 mm. Das Labrum glenoidale kommt intakt und unauffällig zur Darstellung, der Humeruskopf weist jedoch osteophytäre Anbauten betont im anteroinferioren Abschnitt auf bei relativem Humeruskopfhochstand. Beurteilung: Grenzwertige Weite des Subacromialraums mit initialer Insertionsendinopathie der Suptraspinatussehne. Bei coracohumeralem Imingement Insertionstendinopathie der Supraspinatussehne. Initiale Omarthrose bei relativem Humeruskopfhochstand in nativer Untersuchung Veränderungen wie sie zu einer Caspuslitis adhäsiva passen würden."
Ich hoffe, ich habe verständlich genug geschrieben und nicht zu viele Tippfehler gemacht ;-)
3 Antworten
So ganz kurz:
Der Platz zwischen Schulterhöhe (Acromion) und dem, was darunter liegt, ist bei dir eher eng (googelst du Schulter-Impingement), sodass die Supraspinatus-Sehne am Ansatzpunkt an die Kapsel gereizt ist (das wär die Insertionstendinopathie). Die "Omarthrose" ist einfach der Verschleiss des Humeruskopfs ("Om" steht für Schulter und "Arthrose" kennst du bestimmt), "initial" heisst "am Anfang" (hier also noch nicht weit fortgeschritten). Die "Capsulitis adhaesiva" ist eine Entzündung der Gelenkkapsel (wie an der Schulter typisch mit bindegewebigen Verwachsungen - deswegen die Bemerkungen zu den Bursae (Schleimbeuteln) und zum Recessus (Reservefalte))
Eine Zweitmeinung ist nie schlecht.
Im Normalfall dauert die krankengymnastische Behandlung ziemlich lang. Du musst ordentlich Muskeln aufbauen und quasi neue Bewegungsabläufe lernen, damit die Behanldung wirklich erfolgreich ist. Das braucht sehr konsequentes Training über mehrere Wochen.
Wenn die konservative Behandlung (Kortison schon versucht?) nichts mehr bringt, wird eine Operation schon die beste Lösung sein. Lässt man ein Impingement unbehandelt, kann's später zu einem Riss der Rotatorenmanschette kommen, und dann wird's erst recht unschön. In vielen Fällen kann man auch arthroskopisch operieren und sich einen langen Schnitt sparen. Die OP hat allerdings auch ihre Nachteile.
Danke für die Antwort! Ich bin bereits im vierten Behandlungszyklus der KG, die Beschwerden habe ich seit ca. 5 Monaten. Mit "Ach, ist nicht so schlimm!" und "Termin beim Arzt gibt es erst in vier Wochen!" und "Wir fangen erstmal langsam an!" ist die Zeit schnell vergangen ;-) Ein Arzt (Vertretung des Orthopäden) hat Cortison gespritzt und mir ein Tens Gerät verschrieben. Ein anderer Arzt (die Vertretung der Vertretung) hat mir deutlich gemacht, dass ich wirklich "genug" Schmerzmittel nehmen muss und mir eher zur OP geraten. Jetzt ist mein "richtiger" Arzt wieder da, der alles wieder langsam angehen lässt...
Ich habe auch gesehen, dass die OP nicht so dramatisch zu sein scheint. Was sind denn die Nachteile? Außer den "normalen" Risiken wie Narkose etc.?
Auch eine Arthro sollte man nicht unterschätzen. Du hast nachher unter Umständen immer noch über Monate Probleme, bis die Schulter wieder komplett ganz ist. Du kannst z.B. nicht autofahren oder dich selbst anziehen. Nach der OP musst du die Physioübungen absolut konsequent durchziehen, auch wenn du die Schulter gelegentlich in den Schmerz rein bewegen musst.
Und gelegentlich bringen die OPs ohnehin nicht das gewünschte Resultat. Die ASD ist gegenüber einer Behandlung, die am Acromion nichts verändert, kein Bisschen erfolgreicher, du hast nur ein Stück Knochen weniger.
Aaaargh, das klingt nicht ermutigend... Bitte erkläre mir noch einmal den letzten Satz "Die ASD ist gegenüber einer Behandlung, die am Acromion nichts verändert, kein bisschen erfolgreicher, du hast nur ein Stück Knochen weniger." - Was genau bedeutet "ASD"? Und gibt es irgendetwas, das erfolgversprechend erscheint? Die Einschränkungen sind wirklich massiv und die Schmerzen gehen mir langsam auch richtig auf den Wecker...
ASD heisst arthroskopische subacromiale Dekompression. Dabei entfernt man den Schleimbeutel sowie Weichgewebe rund ums Acromion und fräst ein Stück Knochen weg (meistens nur vom Acromion, ab und zu auch vom Schlüsselbein). Dadurch soll mehr Platz geschaffen werden. Meistens ist aber gar nicht das Acromion das Problem beim Impingement, sondern die Weichteile selbst.
Grundsätzlich sind die Operationen schon erfolgsversprechend. Nur muss man dabei nichts mit dem Knochen machen =)
Lass dich am besten von einem Arzt beraten, dem du vertraust. Wenn der ein absoluter Befürworter der ASD ist, soll er sich ruhig austoben. Einen Nachteil bringt das Knochenstückchen in den wenigsten Fällen.
Der Raum zwischen Oberarmkopf und sem Schulterdach ist bei dir grenzwertig zu eng, das nennt man Impingement. Dadurch sind die Sehnen einiger Muskeln, die durch diesen Bereich laufen gereizt (Tendinopathie). Dies führt zu einer leichten Schwellung mit Wassereinlagerung (Ödem) und einer leichten Entzündung. Diese Situation macht an sich schon Schmerzen, schein allerdings noch nicht so dramatisch zu sein. Bei dir kommt aber noch ein Gelenkverschleiß im Schultergelenk (Omarthrose) dazu, was die Schmerzen sicher verstärken dürfte.
Gehe mal in eine Bibliothek und schau im Klinischen Wörterbuch "Pschyrembel" nach, da sind alle Begriffe aufgeführt!
L.G.Elizza
Abgesehen davon, dass ich damit stundenlang beschäftigt wäre, erschließt sich mir dadurch immer noch nicht der Sinn. Deshalb freue ich mich sehr über die kompetenten Antworten, die ich bereits bekommen habe.
Danke! Das klingt nicht wirklich dramatisch - es tut mehr weh, als es sich anhört... Der behandelnde Arzt möchte eine Zweitmeinung bzgl. OP - ist das aufgrund der geschilderten Symptome angezeigt? Bzw was wäre die Alternative? Nehme bereits (viel) Schmerzmittel und habe schon das dritte KG-Rezept...