Blinddarmentzündung mit krassen Folgen? Meine Erfahrung?
Hallo,
ich möchte hier meine Erfahrungen teilen, und einfach in die Runde fragen, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat?
Ich hatte letztes Jahr an genau diesem Tag einen Blinddarmdurchbruch, ich lag gut 1 Monat im Krankenhaus, 1 Woche auf der Intensiv und hatte einige Monate mit den Folgen zu tun. In dieser Zeit gab es natürlich nur das als Thema für mich. Ich habe überall im Internet nach Erfahrungsberichten gesucht von anderen, um einschätzen zu können, wie die Sache für mich ausgehen wird. Da ich nur sehr wenige und dann sehr unterschiedliche Berichte gefunden habe, möchte ich hier meine (Kranken-)Geschichte erzählen.
Ich hatte im Zuge des Durchbruchs, eine Bauchfellentzündung (4 Quadranten), eine Blutvergiftung, Nierenversagen, eine Lungenentzündung. Und verlor 13 Kilo
Alles begann mit einem Druckschmerz im Bauch. Das hatte ich schon ein, zwei Mal, vorher mal im Zug, als ich gekrümmt eingeschlafen bin. Die gingen aber von alleine weg. Dieses mal aber nicht, ich hatte Schmerzen beim Laufen. Musste aber nicht aufs Klo, übel war mir auch nicht. Also gleich mal gegooglet und rausgefunden, dass es eig nur der Blinddarm sein kann.
(Tag 1) Ich bin also direkt in die Notaufnahme in München. Ultraschall, Blutuntersuchung und dann kam noch eine junge Istagram-Chirurgin und hat mir den Bauch abgetastet. Ihre Diagnose: Definitiv keine Blinddarmentzündung. - Ein Infekt vmtl. Ich solle nach Hause gehen und warten bis ich die typischen Symptome wie Erbrechen oder Durchfall bekomme.
(Tag 2) Zuhause wurden die Scherzen nicht besser und da ich ja warten sollte habe ich Ibuprofen genommen, um schlafen zu können. Das war vmtl. der Fehler, denn hätte ich keine Schmerzmittel genommen, wäre ich früher wieder zum Arzt, denn die Schmerzen waren stark. (Sind ja auch Warnsignal des Körpers: Seitdem nehme ich keine Schmerzmittel mehr)
(Tag 3) Die Schmerzen waren immer noch nicht besser, ich rief nochmals beim Krankenhaus an und verlange mit einem Arzt zu sprechen. Der sagte mir, dass es durchaus 2-3 Tage dauert bis die Symptome bei einem Magen-Darm-Infekt anfangen und ich solle noch abwarten. In der Nacht wurden die Schmerzen tatsächlich besser, das kam daher, da der Blinddarm in der Nacht platze.
(Tag 4) Ich merkte morgens dass irgendwas nicht stimmt und es ernst ist. Da ich wusste/dachte dass es nicht der Blinddarm ist, recherchierte ich und kam auf die absurde Idee es könne das Hantavirus sein und ging zu einem Hausarzt. Ich musste drei Stunden warten und jemand bekam in der Praxis einen Herzinfakt. (Kein Witz) Und als ich dran war schicke mich auch der Hausarzt mit dem Hantavirusverdacht in die Notaufnahme. Dieses typische Symptom: Der Bauch ist hart wie ein Brett, hatte ich nicht.
Der Rest meines Berichts steht als Antwort/Kommentar hier unten (Text zu lang)
9 Antworten
Ich ging mit untypischen (insgesamt schon längeren wechselnden, diffusen Beschwerden) zum Arzt. Ich selbst tendiere hier eher zu Maxxismos und Nunuehupers Ansichten (nicht denen hier, die hier die Ärzte kritisieren) - irgendwie ist es auch mit "persönliches Schicksal" und immer zeigen sich die Krankheiten auch nicht immer typisch - besonders solche Bauchgeschichten sind prägend dafür.
...Wäre dem nicht von Anfang an so gewesen, wäre ich selbst schon viel länger zum Arzt - so ging ich erst am darauffolgenden Tag - als ich einmal mitten in der Nacht plötzlich einen sehr starken, ungewöhnlichen Schmerzanfall hatte. Da mein Hausarzt nicht da war, und auf ungewöhnlichen Umwegen landete ich schließlich bei einem eigentlich ganz fachfremden Arzt - einen Orthophäden. Nach kurzer Untersuchung, mir in den Mund zu schauen und auf den Bauch herumzudrücken, fiel dem "Verdacht auf Blinddarm" ein - Er überwies mich sofort ins Kh, wo ich selbst noch mit dem Auto hinfuhr.
...Dort machte der Arzt in der Notaufnahme Ultraschall und bestätigte den Blinddarmverdacht. Dazu, dass er noch etwas sähe, was er so nicht bestimmen könne und was ihm nicht gefiele. Der angeblich entzündete Blinddarm sollte laparoskopisch entfernt werden.
...Nach der Op wurde ich plötzlich auf der Intensivstation wach. Man eröffnete mir, dass mein ganzer Bauch voll Eiter gewesen wäre, man das entfernte, und man einen Eierstock und Eileiter operativ entfernt hätte, dazu Zysten am anderen Eierstock. Den Blinddarm hätte ich noch, da wäre nichts gewesen.
...Daraufhin habe ich, ebenfalls mit einer Bauchfellentzündung,, einige unschöne Tage auf der Intensivstation erlebt. U.a. mit solchen Erfahrungen, betreffend die Schmerzmittel, die Sie hier beschreiben.
....Acht Monate haben bei mir selbst definitiv nicht ausgereicht, um mich wieder vollständig von dieser "Geschichte" zu erholen. Ich war 47 zu dieser Zeit.
Vorwürfe wegen der anfänglichen Falschdiagnose mache ich den Ärzten (überhaupt im Kh) gar nicht.
...Es ist mir klar, dass Krankheiten atypisch verlaufen können - ich zeigte auch nicht alle typischen Beschwerden. Ebenso sind Ultraschallbildern nicht immer eindeutig, das weiß ich auch.
...Ähnlich haben es mir auch die Ärzte damals nochmal erklärt. Was da während der Op alles zutage kam, hat sie angeblich selbst überrascht.
Es tut mir unendlich leid, daß du das durcmachen mußtest, weil du unfähigen Ärzten in die Hände gefallen bist.
Davon gibt es viele, jeder kann ein Lied davon singen.
Aber bei dir: Lebensgefahr von Beginn an. GottseiDank hast du es überlebt, viele sterben an Ärztefehlern.
Vielleicht kannst du irgendwelche Lehren daraus ziehen, bestimmt Krankenhäuser und Praxen meiden, Deiner Krankenkasse berichten (die diesen Pfusch zahlen darf) und eine Lebensweise entwickeln, die dich vor Entzündungen mehr schützt (gibt es).
Für Blinddram gibt es einen Druckpunkt rechts neben dem Nabel 10cm, den lernen auch Heilpraktiker. Wenn der scmerzhaft ist, dann Blinddarm.
Mir ging es ähnlich bei einem Gallenstein. Nicht von den Symptomen her. Die Ärzte erkannten nicht dass ich einen Gallenstein hatte der meine Gallenblase massiv entzündete. Ich hatte Schmerzen und konnte 3 Monate nicht essen, war dadurch abgemagert und die Ärzte entließen mich aus dem Krankenhaus und schickten mich wegen Verdacht auf Magersucht zum Psychologen der auch prompt dachte aufgrund von Stress müsse das sein.
Bis ich dann einen Termin in einer Gastroenterologie (Privatklinik) machte...ich wusste ja schließlich dass ich mich nicht übergebe weil ich das gerne so will, meine Figur war super. Und nun zeigten auch die Entzündungswerte an dass etwas nicht passt, auch die Leber war schon mitentzündet. Hohes Fieber, leichenblass. Nun glaubte man mir also und fand den Gallenstein durch einen Ultraschall. Wurde dann operiert und konnte sofort wieder problemlos essen. Seitdem wieder alles gut. Nix Magersucht. Wer magert auch freiwillig, ich zumindest nicht.
Ich habe auch stark abgenommen vor und besonders nach meiner blinddarmentzündung und Operation... Das ist völlig normal. Bei mir war es so als sich rausgestellt hat das es mir schlecht geht wegen meinem Blinddarm wollte ich nicht ins Krankenhaus, deswegen hat ein Arzt ( Kinder und Jugend Arzt) gesagt ich soll fasten, dass habe ich 3 Wochen durchgezogen, bis meine Mutter nicht mehr weiter wusste, weil ich vor Schwäche nur noch geschlafen habe. Dann haben sie mich ins Krankenhaus gebracht und dort haben sie gemeint ich stände wohl kurz vor einem Durchbruch... Dann habe ich noch zwei Tage im Krankenhaus gefastet und dann würde mir der Blinddarm entfernt... Irgendwie hatte ich dann eine Entzündung im Mund bekommen und durch das Gas in meinem Bauch ( nach der OP das Gas was dann zur Unterstützung rein gemacht wird) überhaupt keinen Hunger... Als das mit dem Mund etwas wieder ging habe ich meine Mama gebeten mit weiche Sachen zu kaufen wie Milchschnitte zum Beispiel, was meine Mama auch getan hat, ich hab dann ein Mal von der Milchschnitte abgebissen und war so voll dass ich dachte ich müsste mich sofort übergeben... An dem Abend kam dann eine Schwester zu mir ins Zimmer mit so einer anderen und sagt zu der "ja das ist die mit der Essstörung" und ich hab dann gefragt ob die mich meinte und die guckt mich an und sagt" wen den sonst" dann habe ich versucht zu erklären warum ich nicht essen kann und das mir alles weh tut und das ich es ja probiere und hab ihr die Milchschnitten gezeigt und dann meinte sie nur spöttisch " wenn deine Eltern so ein Verhalten unter stützen,kannst du das gerne Zuhause abziehen, aber bei uns wird richtig gegessen" dann hab ich geheult und meine Mama angerufen... Am nächsten Tag und die Woche die ich noch im Krankenhaus war habe ich dann auch Trotz nichts gegessen ( ich war da noch sehr jung und dachte ich zeig's der Schwester damit richtig) zu Hause war es dann eine Weile lang schwer für mich normale Portionen zu essen da mein Magen ganz klein war und nicht mehr daran gewöhnt war ... Ich war vor dem ganzen etwas moppelig und danach sehr schlank ... Jetzt ist alles wieder normal sogar bisschen zuviel finde ich und manchmal wünsche ich mir nochmal so eine Situation um abzunehmen ... Aber das eher selten denn ich bekomme sehr viel Lob für meine Kurven und eigentlich bin ich zu frieden
Gut, dass du vollständig gesundet bist!!!
Ich selbst hatte nur gute Erfahrungen, meine Mutter wäre nach der Geburt des Bruders per Kaiserschnitt, beinahe ab Sepsis gestorben, die der behandende Oberarzt, der auch operiert hatte, nicht sehen wollte (alle anderen auf der Station warnten hingegen, Achtung, da ist was im Busch, recht offensichtlich bei 42 Grad Fieber, angeschwollenem Bauch und rotvioletter OP Narbe). Eine Krankenschwester bewirkte den Durchbruch des massiv gestauten Eiters nach außen, wonach endlich per Wundspülung lokal und systemischer Antibiotikabehandlung Körperweit die Infektion erfolgreich bekämpft wurde.
Und mein Vater wurde tagelang mit Bandscheibenvorfall nicht ernst fenommen, bis endlich - nach MRT - der Arzt ziemlich schockiert dazu kam “um Gottes Wilken, das ist ja brutal“.
Dieses “der Patient hat keine Ahnung und redet aus Prinzip nur Blödsinn“ -Gehabe bei Schmerzen und Körperwahrnehmungen ist immer noch weit verbreitet...