Blutabnahme Hund -nüchtern?

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Ich denke du hast es hier mit einer Angststörung deines Hundes zu tun. Möglicherweise hat sich sein Seh und Hörvermögen etwas verändert?

Wie alt ist er?

Eine sehr hilfreiche Seite im Internet ist "Angsthunde.de" (kannst du googeln)

Vorerst einmal ein gute Alltagsroutine einüben. Das heißt - täglich wiederkehrende Abläufe. Jede Veränderung ängstigt den Hund noch mehr. Kleine minimale Abweichungen anbieten, sozusagen Veränderung in homöopathischen Dosen um ihn daran zu gewöhnen.

Sein Selbstbewußtsein steigern. Aufgaben anbieten die er leicht bewältigen kann und ihn anschließend dafür belohnen. Diese Aufgaben so steigern, dass er immer "erfolgreich" abschließt!

Viele Suchspiele anbieten. Auf Renn und Zerrspiele verzichten! (erhöhen den Stress deines Hundes sehr, da sich dadurch der Hormonspiegel deines Hundes überhöht) Situationen in denen der Hund überfordert ist wenn möglich reduzieren. Ihn allnählich an belastende Situationen heranführen.

Alles Liebe Ilsemarie

Lyrenn 
Beitragsersteller
 13.06.2013, 17:17

Vielen Dank für die Tipps. Er ist 5 Jahre alt, kam mit 11 Wochen nach Deutschland zu mir. Eigentlich hat er so ziemlich Routine, außer dass diese nun bißchen durcheinander geraten ist, weil ich nun anders arbeite. Wir gehen 2 Mal die Woche mit seiner besten Freundin und Frauchen gassi. Ein Mal die Woche zum Gassitreff und am Wochenende machen wir Clickertraining (ich geh ohne ihn mit meinem anderen Hund in den Kurs und übe es dann mit ihm zuhause, weil er draußen nix macht) und Fährtensuche (das einzige was ihn überhaupt ablenken kann). Spiele mit Menschen macht er nicht, er interessiert sich nicht für Spielsachen oder Holzspiele mit Leckerlie drin. Er spielt nur mit anderen Hunden, aber das leider nun seit 4 Wochen auch nicht mehr. Nicht mal mit seiner besten Freundin. Er schaut sie nicht einmal an, als wären sie und wir alle nicht da. Er starrt stur in der Umgebung rum. Ein Mal die Woche sind wir seit Jahren aufm Reiterhof, weil er die Gerüche dort immer toll fand und ich dort jmd hinfahren muss. Jetzt beruhigt er siach dort auch nicht mehr. Er trinkt nicht Mal bei der größten Hitze irgendwas. Vor 3 Wochen habe ich den Napf mitten auf die Straße gestellt, damit er eine Rundumsicht hat und trinken kann. Inzwischen klappt nicht einmal das. Ich kann wienerwürstchen anbieten, das will er auch nicht. Garnix essbares. Und wir fahren für die großen Gassirunden eh meistens irgendwo mit dem Auto hin, wo man keinem Menschen begegnet, damit ich ihn frei laufen lassen kann. Aber selbst dort hat er Angst. Im gleichen Maße sogar. Ich kann ihn draußen also nicht mal belohnen. Oder ihn auch nur überhaúpt irgendwas machen lassen. Zuhause macht er viele Tricks und kann alles sehr gut und schnell und ich überlege mir ständig was neues. Ich weiß auch nicht... er war schon immer sehr ängstlich, bei Männern und Fahrrädern und eben Geräuschen. Aber wenn ihm diese nicht begegnet sind war er draußen fröhlich und hat prima gehört und die Leckerlie-suchspiele in der Wiese mitgemacht. Seit 4 Wochen geht nix mehr. ich werde aber auf der Seite gucken, danke!!

ilsemarie  13.06.2013, 17:41
@Lyrenn

Du machst meiner Meinung nach viel zu viel. Es klingt so ein wenig nach inneren Rückzug des Hundes. Nächstes Wochenende gibt es bei Animal learn in Bernau am Chiemsee ein Angsthundeseminar mit Clarissa von Reinhardt. Da ich mich momentan sehr mit Angsthunden beschäftige bin ich dort. Aber die Seite die ich dir gesagt habe ist auch sehr sehr gut. http://www.animal-learn.de/index.php/seminare-workshops/details/5-angsthunde

ilsemarie  15.06.2013, 14:29
@ilsemarie

Danke für den Stern!

Es gibt speziell ausgebildete Tierärzte für Hunde mit einer derartigen Angststörung!!

http://www.doginform.de

Bitte suche diese Seite auf, sich Dir die Rufnummer und Rufe dort an !

Schildere die Probleme deines Hundes, die Umgebung (ländlich, städtisch) in welcher der Hund täglich in die Umwelt muss. Lass Dir helfen !!!

Denn: Es hilft deinem Hund wenn Du nicht ganz alleine an dem Problem arbeitest sondern Erfahrungen anderer mit einfließen lässt. Lasse die Sinnesorgane - Sehen & ggf. Auch Hören abklären...

Wie @ Ilsemarie schreibt - biete Sicherheit durch Alltagsroutine (Rituale) an. Achte darauf, solche Angsthunde bieten von sich aus auch Rituale an, das ist keine Dominanz sondern ein Sicherheitsersuchen !

Hund nicht zwingen. Hund ggf. In eine ruhige Umwelt fahren um in stressfreier Umgebung spazieren zu laufen.

Gassigehgebiet wechseln und nach Sicherheitsempfinden Hund aussuchen - Aber gleichzeitig = Rufe dort oben an und lasse Dir helfen und einen gut versierten Tierarzt für Angstprobleme beim Hund nennen!

In manchen Fällen von Angstphobien bei Hunden bietet sich eine Umkonditionierung unter anfänglicher Beruhigung durch geeignete Medikamente an.

Zu deiner Frage: Die oben genannten Werte müssen nicht am nüchternen Hund bestimmt und genommen werden!

Lyrenn 
Beitragsersteller
 13.06.2013, 17:08

Das ist alles echt schwierig. Ich habe ihn ja nun seit 5 Jahren und so schlimm war es noch nie. Wir gehen 2 Mal in der Woche mit seiner besten Freundin und Frauchen gassi und er hat mit ihr immer ganz wild getobt. Nun seit 4 Wochen nicht mehr. Die kann machen was er will, er traut sich nicht mal sie anzuschauen, weil er Angst hat, in dem Moment die Gefahr zu verpassen. Ich fahre für die großen Gassirunden immer wo hin, wo nix los ist und man ihn ohne Leine toben lassen kann (Jagdtrieb). Neulich waren wir 2,5 Stunden dort spazieren, es gibt nur Wiesen und Felder und man hat sehen können, dass innerhalb von Kilometern keine Menschenseele unterwegs ist und er hat sich in der ganzen Zeit nicht beruhigt. Er trinkt auch bei größter Hitze draußen nichts mehr, weil er nicht in den Napf gucken kann. Er reagiert kein bißchen mehr auf mich oder irgendjemanden. So habe ich das noch nie erlebt. Wir wohnen ja auch in Ortsrandlage Richtung Feld. Sonst hatte er nur Angst, wenn ein Mann nah an ihn ran kam, zum Beispiel im Vorbeilaufen. Jetzt kriegt er schon Panik wenn er Menschen in Kilometer Entfernung sieht. Man kann ihm draußen absolut keine Ablenkung bieten. Er will nicht einmal stark riechende Wurst. Ich kann mit nichts seine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Spiele haben ihn noch nie interessiert. Aber ich werde mal Hören und Sehen testen lassen und da anrufen, danke!

wie lange hast du den hund schon? es hängt sicher mit seiner vorgeschichte zusammen,leider weiß man bei auslandshunden oft nicht was sie durchmachen mußten. versuch es mal mit bachblüten (rescue tropfen),und einem sehr festen tagesablauf.also immer zur gleichen zeit raus,erst mal immer die gleiche strecke laufen,immer zur selben zeit spielen,am besten mit einem anderen,gut sozialisierten hund. zur gleichen zeit füttern etc. das gibt dem hund sicherheit,weil er dann schon bald weiß was gleich auf ihn zu kommt. mit meinem hund (aus russland,ebenfalls sehr ängstlich) habe ich zu hause ein paar tricks geübt,durch die erfolgserlebnisse hat er mehr selbstbewußtsein bekommen. er ist jetzt 1,5 jahre bei mir und nur noch in außergewöhnlichen situationen ängstlich.

Lyrenn 
Beitragsersteller
 13.06.2013, 17:30

Ja leider weiß ich nicht was er erlebt hat, nur wahrscheinlich war es nichts gutes, denn er hing in einem Mehlsack an der Laterne. Wir üben ständig zuhause Tricks ein und ich mache übungen und Spiele mit ihm. Wir haben Agility, Fährtensuche, Clickertraining und so weiter probiert. Wir fahren zum Gassigehen in komplett ruhige Gebiete und laufen mindestens 2 Mal die Woche mit seiner besten Freundin und Frauchen gassi. Ansonsten treffen wir die Nachbarshunde. Er mag jeden Hund und jeder Hund mag ihn. Aber seit 4 Wochen kann man draußen GARNIX mit ihm machen. Er will keine Leckerlie, keine Wurst, er spielt nicht mit freunden, reagiert auf NIX, macht keine Übungen, keine Spiele, hört nicht wenn man ruft. Er starrt nur panisch in der Gegend rum...

Mit 11 Wochen ist der Kleine schon zu dir umgesiedelt - da hatte er ja schon eine lange Reise-Zeit hinter sich... Also fehlen ihm wichtige Tage um sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen (aus hündischer Sicht)

Wahrscheinlich bist du dann auch noch, besorgt auch nur ja alles richtig zu machen, auf die Angstgefühle des Hundes angesprungen...

Fällt die denn jetzt erst auf, dass der Hund ängstlich bis panisch reagiert wenn er sein sicheres Zuhause verlassen muss???

Sieh dir mal bei Tante Google die "angsthunde" - Seite an... Vielleicht hilft dir das weiter...

Nein, die Blutuntersuchung wird nicht verfälscht, wenn der Hund nicht nüchtern war... Also da ist alles im grünen Bereich...

Wenn du deine Ängstlichkeit mal in den Hintergrund stellen könntest, würde sich das auch positiv auf den Hund auswirken.

Kennst du die Bachblüten-Therapie? Es gibt die Rescue-Tropfen, auch S-O-S - Tropfen genannt, in jeder Apotheke zu kaufen. Diese Tropfen haben schon soooooooooooo vielen Hunden (und deren Menschen) geholfen...

Lyrenn 
Beitragsersteller
 13.06.2013, 17:26

Ich habe es die ersten 3 Jahre immer so gemacht, dass ich so getan hätte, als wäre alles prima und wunderbar, wenn er Angst hatte. Auch vor dem Staubsauger und habe ihn auch an den Fahrrädern souverän vorbeigeführt. Aber es hat sich nie etwas geändert, er bekam immer Panik. Dann habe ich wo gelesen, dass die "Ignorieren-Variante" nun überholt ist und man auf eine gewisse Weise schon trösten sollte, weil man dem Hund Beistand demonstrieren soll. Da der Hund sonst den Eindruck bekommt, ich nehme die Gefahr nicht wahr und er muss allein damit zurecht kommen. Also mache ich es nun seit 2 Jahren so, dass ich ihn auf dem Arm habe, wenn mein Freund staubsaugt. Anstatt dann wie früher panisch rumzurennen, entspannt er sich da und legt sich auf meinen schoß. Wenn ich nicht da bin wenn mein Freund saugt oder ich selber sauge, hat er weiter diese Angst. Also habe ich die Variante für gut befunden und führte ihn auch an Fahrrädern nicht mehr auf dem WEg vorbei, sondern bin ihm in die Wiese oder ins Feld gefolgt so weit weg, wie er sich bei Vorbeigehen sicher fühlt. Und wenn er sonst vor etwas Angst hat, das eben da bleibt, massiere ich ihn zum Entspannen (von Physiotherapeutin beigebracht bekommen). Das hat das erste halbe Jahr wunderbar gewirkt, es wurde besser. Aber danach kam das alte Verhalten zurück. Das war aber bei weitem noch nicht so schlimm, wie es nun seit 4 Wochen ist. Die Rescue tropfen habe ich zuhause und gebe sie immer, wenn schwere Situationen anstehen. Auch Zylkene habe ich versucht. Aber dadurch ändern sich garnix. Und momentan müsste ich es echt rund um die Uhr verabreichen, weil er Dauerangst hat. Früher hat er sich draußen gefreut, solange kein FAhrrad kam und kein Mann. Er hat gespielt mit meinem anderen Hund und nachbarshunden und leckerlies in der Wiese gesucht und war total fröhlich. Nur wenn zum Beispiel mehrere Männer gleichzeitig auf ihn zukamen und mit mir sprachen, kam alles aus ihm raus, durchfall usw, direkt auf den boden. Aber ansonsten war alles gut. Und seit 4 Wochen hat er IMMER Angst. :((