Darf Therapeut Medikamente verschreiben?
Mein Therapeut ist auch gleichzeitig Psychiater und will die Therapie mit Hilfe von Medikamenten ausschleichen lassen. Ich bin aber bei ihm als Therapeut in Behandlung und nicht beim Psychiater. Darf er als solcher überhaupt Medikamente verschreiben?
3 Antworten
Wenn er nur Psychologe und Psychotherapeut ist, dann darf und kann er gar keine Medikamente verschreiben, denn das dürfen nur Ärzte.
Psychiater sind im Gegensatz zu Psychologen Fachärzte für psychische Störungen und dürfen deshalb Medikamente verschreiben.
Dein Therapeut ist Psychiater und damit Arzt, darf also auch Medikamente verschreiben. Dass er bei Dir Psychotherapie macht, ist kein Hinderungsgrund.
Natürlich kannst Du sagen, dass Du keine Medikamente möchtest. Dann ist er vielleicht nicht begeistert, aber dann müsstet ihr zusammen einen anderen Weg finden. Sprich mit ihm offen, was Du willst und was nicht (und vielleicht auch, warum nicht).
Ansonsten sehen Psychiater, die Therapie machen, sicher manche Dinge anders als Psychologische Psychotherapeuten.
Und warum?
Weil Psychiater Ärzte sind und die Dinge aus medizinischer Sicht betrachten. Psych. Psychotherapeuten sind studierte Psychologen und haben ein anderes Bild vom Menschen und von psychischen Störungen
Da ich eine Psychotherapie mache und mein Therapeut aber nun beides ist: Er sieht es in diesem Fall aus der Sicht des Psychotherapeuten? Wenn er also nicht begeistert ist, habe ich wohl keine Chance und er wird die Therapie abbrechen, oder? Und was mache ich dann? Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass Therapeuten kein Mitleid haben und es denen egal ist, wie es einem geht.
Ich kenne Deinen Therapeuten nicht, aber Du könntest ihn fragen, ob er die Therapie weiterführen oder abbrechen würde, wenn Du keine Medikamente nehmen möchtest.
Und was ist, wenn er sie abbricht, obwohl es mir schlecht geht? Muss ich dann 2 Jahre warten, bis ich eine neue Therapie beantragen kann?
Die Reststunden könntest Du auf jeden Fall in eine neue Therapie mitnehmen. Aber Du sollst ihn ja erstmal nur fragen, was er täte, wenn ...
Nur wenn Dein Therapeut auch Arzt ist
Wenn ich aber der Meinung bin, dass mir die Therapie mehr hilft, als Medikamente? Er kann mich ja nicht dazu zwingen, sie zu nehmen. Muss man sich als Patient alles gefallen lassen? Schließlich bezahle ich ihn, dann kann ich auch etwas dafür erwarten, oder? Außerdem wären dann die genehmigten letzten Sitzungen (noch ca. 10) ungenutzt.