Demenzkranke Oma ruft nach ihrer Mutter?
Guten Abend alle zusammen Heute besuchte ich wie immer unsere Oma,die an Demenz erkrankt ist und im Heim lebt,seit 3 Jahren. Mir wurde ganz anders als sie wie so oft in letzter Zeit nach ihrer Mutter rief.Nicht nur einmal,sonder über den Vormittag verteilt. Sie teilte mir mit,daß ihre Mutter schon wartet und sie müsste jetzt gehen. In meiner Not habe ich sie in den Arm genommen und ihr gesagt,daß ich sie brauche. Dann war es erst mal gut. Was bedeutet daß? Es ist mir bekannt,daß Demenzkranke immer wieder in einer anderen Welt sind , aber ich möchte sie nicht verlieren. Bin für jede Antwort dankbar. Einen schönen Abend für alle.
8 Antworten
Leider ist sie in ihrer Welt. Wann sie wieder einen der sog. blauen Tage hat wo sie sich erinnern kann. Meine Oma hat eine Freundin, die jetzt schon nicht mehr reden kann. Meine Oma ist auch traurig, weil sie sieht wie ihre Freundin immer weiter abbaut. Vor 1 1/2 Jahren konnte die Freundin noch etwas reden und sagte sie wolle wieder eine Wirtschaft betreiben. Das Kurzzeitgedächtnis verschwindet und die Erinnerungen die die Demenzkranken haben, kommen wieder hoch. Sie werden wieder zu Kindern die denken sie sind im Krieg, müssen aufs Feld arbeiten oder jemand der schon lange nicht mehr lebt, wartet auf sie. Wir müssen alle irgendwann gehen. Genieße die Zeit die Du mir Deiner Oma noch hast. Es kann keiner deine schönen Erinnerungen nehmen, die du mit ihr hattest.
Deine Oma wird dirr immer fremder werden mit der Zeit, weil sie zunehmend in einer Welt lebt, die du nicht kennst. Sie bleibt trotzdem deine Oma. Ich wünsche dir viel Kraft und Liebe!
auch wenn du sie nicht verlieren möchtest, wird da früher oder später passieren!
kommt vor allem darauf an, wie weit die Demenz fort geschritten ist?
Du hast super reagiert und das einzig Richtige gemacht.
Du musst dir vorstellen, wie wenn deine Oma sich wieder zu einem Kind zurückentwickelt. Das fällt natürlich schwer, denn du kennst ja deine Oma noch als Erwachsene und mit all ihren Fähigkeiten. Jetzt erlebst du, wie du schrittweise von deiner Oma, wie du sie in deinem Herzen und Erinnerung hast, Abschied nehmen musst. Es tut so weh.
Deine Eltern oder das Personal vom Heim sollen dir einmal die Krankheit erklären und auch informieren, wie du richtig mit ihr umgehen kannst. Du hast ja intuitiv das Richtige heute gemacht, aber es könnte ja noch anderes Unerwartetes geschehen, wenn du auf Besuch bist.
Als Jugendliche hast du das Recht, dass du Vorbereitung, Hilfe und Unterstützung für so neuen unerwarteten Situationen bekommst.
Das ist für Angehörige immer ein hartes Pflaster, aber kannst du leider nur auf Sie eingehen, Sie verloren als die Person die Sie mal war, hast du leider schon, das musst du eben Akzeptieren, Demenz ist eine Erkrankung die eben wirklich sehr unschön ist.
Es gibt immer mal wieder einen Moment, in dem du denkst, hey da ist Sie ja, wie gehts denn ? ect. Dann plötzlich dreht Sie sich weg und ruft nach Ihrer Mutter.
Tauch mit in Ihre Welt, spreche nicht dagegen, damit verwirrst du Sie nur noch mehr, im schlimmsten Fall kann Sie sogar Aggressiv reagieren, weil Sie sich veräppelt vorkommt, es gibt Hilfe für Angehörige mit Menschen und zusammen Leben und im Umgang in Sachen Demenz, die kannst du dir leicht aus dem Netz suchen.
Dort lernst du die Krankheit besser kennen und den Umgang damit, wenn du die Krankheit richtig verstanden hast, ist es auch für dich einfacher damit umzugehen.
Ich hab damals den Demenzschein nach §87b gemacht, soweit muss du ja nicht gehen, ich brauchte ihn beruflich, aber glaube mir, ich weiß sehr genau über die unterschiedlichen Verläufe bescheid, leider muss ich dir auf den weg geben, das diese Erkrankung mit und mit schlimmer wird.
Der Verlauf ist total unterschiedlich und absolut nicht Zeitlich abzumessen, heißt, jeder der Demenz ist oder geworden ist, hat einen anderen Verlauf, es gibt Menschen die sind lange Zeit erstmal nur etwas vergesslich und eigentlich so ziemlich normal (wenn man das so sagen darf), dann gibt es Abläufe die selbst mich erschrocken haben.
Ein Klient wurde binnen 1 Jahres so Dement, das er vom Großunternehmer zur Pflegestufe 3 Mutierte, es geht also jedem anders damit.Ich mochte diesen Mann sehr gut leiden, aber ändern konnte ich dennoch NIX.
Ich bin dann in der Situation, das zu Akzeptieren und immer wieder mal mit in seine Welt abzutauchen und ihn damit wirklich Glücklicher zu stimmen.
Ich wünsche dir viel Kraft und viel Mut in deinem weiteren Leben. Pass auf dich auf . Und mach dich Schlau, diese Krankheit sollte man kennen finde ich .