Wann oder wie sage ich meiner Demenzkranken Mutter, dass ihr Mann verstorben ist?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hör auf Dein Herz und Deinen Bauch. Validation... google mal.

Ich würde es nicht sagen, wenn es so auch geht. Wenn für sie die Hauptsache ist, das es ihrem Mann gut geht, dann beruhige sie und tröste sie und sage ihr, das es ihm gut geht. Schenk ihr "schöne Zeit" und warme, herzliche Momente, Erinnerungen (Biographiearbeit) und sorge dafür, das es ihr gut geht. Alles andere ist nicht mehr wichtig. Belastung ist kontraproduktiv. Sie wird dann zu. U. sehr, sehr traurig und verzweifelt sein, es nicht verstehen, immer wieder fragen, ihn suchen, andere Dinge denken und sich sorgen. Das muss man ihr m. M. n. nicht antun! Alles Gute für Euch.

Sorge Du auch immer gut für Dich. Kein leichter "Job". Auch für Dich alles Gute.

opel3008 
Beitragsersteller
 07.05.2012, 10:30

Für diese Antwort bin ich unglaublich dankbar. Habe deine Empfehlung umgesetzt und mich bei Goggle schlau gemacht. Jetzt habe ich das Bedürfnis mehr zu machen, vielleicht sogar einen Kurs o.ä. zu absolvieren. Danke für all deine Worte! Danke!

Ein Beispiel: Meine Mom war auch stark dement...sie sprach immer von Ihrem Vater und wann er wieder mal kommt! Als ich einen Arzt danach fragte, sagte er mir, das sie jetzt in einer anderen Welt...Zeit lebt...also nur noch Erinnerungen an die weit zurück liegende Vergangenheit hat! Ich habe ihr am Anfang immer versucht zu erklären, dass ihr Vater nicht mehr lebt...aber sie hat immer wieder nach ihm gefragt! Selbst wenn Du es ihr erklärst...sie wird das nie realisieren und immer wieder danach fragen...ich würde es lassen! Richte Dich darauf ein...dass Du für sie bald auch eine Unbekannte sein wirst...es ist schwer zu ertragen, aber leider ist das bei dieser Krankheit so! Ich bin immer auf alles eingegangen, was sie gesagt hat...habe aber nie die volle Wahrheit gesagt...eher alles umschrieben....warum sie mit Dingen wie Tod belasten? Ich glaube das war für sie das Beste. Ich wünsche Dir viel Kraft!

opel3008 
Beitragsersteller
 06.05.2012, 19:59

Genau das ist heute passiert. Sie hat mich nicht erkannt. Erst nach einer Stunde sehr lieber Gespräche hat sie akzeptiert, dass sie eine Tochter hat. Ob sie jetzt tatsächlich m i c h als ihre Tochter kann ich nicht erkennen. Das tat unglaublich weh, aber ...wie du richtig sagst, es ist diese schlimme Krankheit. Nun komme ich immer mehr zu dem Entschluss, nicht über den Tod mit ihr zu reden. Ich werde sie vor Angst und Traurigkeit schützen. Danke für deine Zeilen.

Ich würde in diesem Fall unbedingt mit dem Pflegepersonal sprechen! Die kennen sich mit der Demenz aus. Man kann bei Deiner Mutter nicht mit den Maßstäben gesunder Menschen ("dann hat sie Gewißheit") ansetzen, denke ich. Sie ist nun mal krank, und wie ein Demenzkranker solch eine Nachricht aufnimmt, da sollte man in der Einrichtung, in der sie gepflegt wird, Kenntnisse haben. Also sprich mal mit den Pflegern!

opel3008 
Beitragsersteller
 06.05.2012, 20:09

Habe ich bereits getan. Es ist "leider" vorwiegend junges Personal und für mein Gefühl, mit noch relativ wenig Erfahrungen, daher auch meine Frage hier auf dieser Seite. Lieben Dank für deine Antwort.

ich glaube ich würde es ihr sagen,daß sie gewißheit hat... einfach ist es nicht...

opel3008 
Beitragsersteller
 06.05.2012, 15:08

Lieben Dank für die schnelle Antwort, aber ist es wirklich "Gewißheit" für sie. Ich hab so Angst, dass sie diese Nachricht nicht mehr los läßt.

broten  06.05.2012, 15:20
@opel3008

die frage nach ihm lässt sie auch nicht los,das kannst nur du entscheiden,spontan? alles liebe für deine mutter...