Gefahren von Bupropion?
Mir wurde das verschrieben und ich nehme 150mg jeden morgen (gestern angefangen). Ich hab direkt die Wirkung gespürt, und die Nebenwirkungen. Ich hab richtig schmerzen im rechten arm bekommen. Es ist nichts passiert, und der schmerz ging auch gar nicht weg..schlafen konnte ich deswegen nicht. Nur wenn ich den arm angewinkelt habe ging es. Ansonsten war ich heute oft unruhig, energiegeladen..hab zwischendurch ein unangenehmes Gefühl im brustbereich. Ich bin sicher das pendelt sich noch ein..mit den Nebenwirkungen. Aber nach bisschen recherchieren mache ich mir schon sorgen. Bupropion gehört zu den Amphetaminen, und es gab mehrere die berichtet haben das es Anfälle ausgelöst hat, oder die selben schmerzen die ich auch habe. Oder sogar Todesfälle. Ich weiss ich sollte mir nicht so sehr sorgen machen..aber die Nebenwirkungen sind schon heftig. Und ich hab bereits viele medis ausprobiert. Ist es auf lange zeit schädlich für den Körper? Bitte nur antworten wenn ihr Ahnung habt in dem Bereich. Meinen Arzt kann ich nicht erreichen. Aber werde versuchen ihn zu kontaktieren.
2 Antworten
Dieses Medikament gehört zu den Psychopharmaka und zufälligerweise bin ich Psychopharmazeut :)
1.) Wichtig ist: Das Medikament ist zugelassen für eine gewisse "Phase". Demnach wird es eingeschlichen und bald wieder ausgeschlichen, dass heisst du wirst das Medikament nicht lebenslang nehmen müssen. Meistens bis max. 6 Monate!
Diese Nebenwirkungen können verstärkt werden durch andere Dopaminerege und Noradrenalinerge Substanzen. Z.B Alkohol, Nikotin, Kokain, XTC etc.
Grundsätzlich ist das Medikament langfristig nicht schädlich für den Körper. Die Leber wird ein bisschen auf ihre Kosten kommen, aber da das Medikament eh nur ein paar Monate eingenommen wird, sollte das kein Problem sein.
Zu den Schmerzen: Waren es Krampfhafte schmerzen? -> Denn die Krampfanfälle sind bei Bupropion nur Dosisabhängig! Die empfohlene Dosis von Bupropion Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung sollte nicht überschritten werden, da bei Bupropion ein dosisabhängiges Risiko für Krampfanfälle besteht. In den klinischen Studien mit Bupropion Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung lag die Gesamthäufigkeit von Krampfanfällen bei Dosierungen von bis zu 450 mg/Tag bei ungefähr 0,1%.
Alle Patienten sollten auf prädisponierende Risikofaktoren untersucht werden (Da diese das Nebenwirkungsprofil ebenfalls erhöhen!). Zu diesen gehören:
- die gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel, die bekanntermassen die Anfallsschwelle herabsetzen (z.B. Antipsychotika, Antidepressiva, Antimalariamittel, Tramadol, Theophyllin, systemische Steroide, Chinolone und sedative Antihistaminika).
- Alkoholabusus (vgl. «Kontraindikationen»).
- Schädelhirntrauma in der Anamnese.
- mit Hypoglykämika oder Insulin behandelter Diabetes.
- Anwendung von Stimulanzien oder Anorektika.
ie folgende Auflistung gibt Auskunft über unerwünschte Wirkungen aufgrund klinischer Erfahrung, eingeteilt nach Häufigkeit und Organsystemen.
Dabei sind die unerwünschten Wirkungen mit Häufigkeiten angegeben, die der folgenden Konvention folgen: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000).
Erkrankungen des Blutes und des LymphsystemsUnbekannt: Anämie, Leukopenie und Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems*Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria.
Sehr selten: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Angioödem, Dyspnoe/Bronchospasmen und anaphylaktischer Schock.
Über das Auftreten von Arthralgie, Myalgie und Fieber wurde ebenfalls im Zusammenhang mit Hautausschlag und anderen Symptomen, die auf eine verzögerte Überempfindlichkeit hindeuten, berichtet. Diese Symptome können der Serumkrankheit ähneln.
Stoffwechsel- und ErnährungsstörungenHäufig: Anorexie.
Gelegentlich: Gewichtsabnahme.
Sehr selten: Blutzuckerstörungen, Hyponatriämie.
Psychiatrische ErkrankungenSehr häufig: Schlaflosigkeit (10%) (vgl. «Dosierung/Anwendung»).
Häufig: Agitiertheit, Angstzustände.
Gelegentlich: Depression (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Verwirrtheit.
Sehr selten: Aggressivität, Feindseligkeit, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Halluzinationen, abnorme Träume einschliesslich Alpträume, Depersonalisation, Wahnvorstellungen, paranoide Ideen.
Erkrankungen des NervensystemsSehr häufig: Kopfschmerzen (20%).
Häufig: Tremor, Schwindel, Geschmacksstörungen.
Gelegentlich: Konzentrationsstörungen.
Selten: Krampfanfälle (vgl. unten**).
Sehr selten: Dystonie, Ataxie, Parkinsonismus, Koordinationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Parästhesien, Synkope.
AugenerkrankungenHäufig: Sehstörungen.
Erkrankungen des Ohrs und des LabyrinthsHäufig: Tinnitus.
HerzerkrankungenGelegentlich: Tachykardie.
Sehr selten: Herzklopfen.
GefässerkrankungenHäufig: Blutdruckerhöhung (zum Teil schwerwiegend), Flushing.
Sehr selten: Vasodilatation, orthostatische Hypotonie.
Erkrankungen des GastrointestinaltraktsSehr häufig: Mundtrockenheit (16%), gastrointestinale Beschwerden einschliesslich Übelkeit (13%) und Erbrechen (2%).
Häufig: Bauchschmerzen, Obstipation.
Leber- und GallenerkrankungenSehr selten: Erhöhte Leberenzyme, Gelbsucht, Hepatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes*Häufig: Hautausschlag, Juckreiz, Schweissausbrüche.
Sehr selten: Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrome, Exazerbation von Psoriasis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und KnochenerkrankungenSehr selten: Muskelzuckungen.
Erkrankungen der Nieren und HarnwegeSehr selten: Häufigeres Harnlassen und/oder Harnverhaltung, Harninkontinenz.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am VerabreichungsortHäufig: Fieber, Brustschmerzen, Asthenie.
* Überempfindlichkeit kann sich in Hautreaktionen niederschlagen. Vgl. «Erkrankungen des Immunsystems» und «Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes».
** Die Inzidenz von Krampfanfällen beträgt ungefähr 0,1% (1/1’000). Die häufigste Art von Anfällen sind generalisierte tonisch-klonische Krampfanfälle, die in manchen Fällen zu postiktaler Verwirrtheit oder Gedächtnisstörungen führen können (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Danke für den Kommentar. Dadurch konnte ich einiges über dich herausfinden und kann deine Fragen noch genauer beantworten:
Also erstmal sollte dieser Wirkstoff eigentlicht NICHT sedierend Wirkungen, sondern im Gegenteil. Wenn er bei dir das tut , ist es sowieso das falsche Medikament für dich.
2.) Ja mit Herzrythmusstörungen kann man zwar Bupropion nehmen, es ist aber nicht empfehlenswert. Man muss dann mind 1 / Monat ein EKG machen lassen.
3.) Was meinst du mit "ich rauch hin und wieder einen" -> "einen" also ein Joint? Wenn ja solltest du das dringend lassen. Nicht nur wegen dem Medikament sonder genau wegen deinen Problemen. Du hast 0 Antrieb und 0 Konzentration, naja Cannabis würde GENAU das verstärken und zwar massiv bei jedem Konsum bis zu 4 Wochen. Manchmal trinken ist nicht so schlimm für deine Symptomatik. Aber mit dem Medikament nicht mischen, da sonst die Leber zu hart getriggert wird.
4.) ALTERNATIVEN: Ich denke definitiv, dass du es mit anderen Medikamenten probieren sollst, wenn du Bupropion nicht verträgst! -> Alternativen wären folgende:
- Ein anderes (besser verträgliches) Amphetamin: Elvanse (Lisdexamphetamin)
Die 2. Alternative wären: Die Methylphenidate (Ritalin und Co.) Wirken auch ähnlich, aber oft besser verträglich.
Die 3. Alternative wäre: Atomoxetin (Straterra) -> Ein SRNI -> Behandelt die Gesamtsymptomatik und verbsserert den Allgemeinzustand.
Oder auch Guanfacin.
ABER AUF JEDENFALL, WAS DAS WICHTIGSTE IST, WAS DIR AM BESTE GUT TUN WÜRDE: Eine Psychotherapie bzw. eine Verhaltenstherapie.
Ich habe selber ADHS und diverse Begleiterkrankungen davon. Ich war mal Drogenabhängig und hatte einiges durchgemacht (In meiner Jugend <18)
Demnach: Vertraue mir wenn ich dir sage: Gehe zu einem Therapeuten (vl. machst du das ja auch schon, dann ist ja alles klar :), wollte nur sagen, falls nicht, das ist wichtiger und wirkungsvoller als jedes Medikament )
Er sediert mich auch nicht. Ausser das ich ein bisschen benommen bin hin und wieder. Deswegen will ich ja nur eins nehmen was mich nicht sediert. Gilt das mit dem ekg nur für bupropion?
ja nen joint, aber hab jetzt über nen monat keinen geraucht. Mache das auch nicht oft. Nur wenn ich mit anderen bin. Ich hatte vorher schon keinen antrieb, aber nicht wegen den depris sondern es war schon immer so. Mein verdacht ist das bei mir ad(h)s die depressionen auslöst oder verschlimmert.
Das heisst wenn ich mal trinke soll ich an dem tag das medikament weglassen? Ich konsumiere nicht oft. Aber hab halt angst das mich das alles kaputt macht.
Naja wie du schon sagtest ist bupropion nicht für lange zeit geeignet. Ich werd definitiv mit meinem doc drüber reden.
Ich mache bereits therapie und es läuft gut. Nur erschwert mir ad(h)s mein leben & die therapie. Und nichtmal hobbys kann ich nachgehen, hab bereits alles versucht und wenn das nicht geht.. ist es halt besser es mit medis zu versuchen. Ich will leben und nicht immer nur kämpfen müssen
Ich weiss genau wovon du redest. Und ja Depression ist eine Begleitkrankheit von ADHS und umgekehrt. Ausserdem glaube ich dir, dass du schon vor dem gelegentlichen Kiffen kein Antrieb hattest, aber das solltest du trotzdem lassen, denn es verschlimmertes, wenn auch nur unbewusst. Das mit dem EKG gilt für Alle aufgezählten Substanzen. Du solltest kein Alkohol trinken, wenn du das Medikament nimmst ja. Ausser du hast schon einen gute Toleranz.
Kommt das nicht auf die sorte an? Infica macht müde und sativa regt an. Das ist jetzt der 3tag mit dem medikament und ich fühl mich wie n roboter..aber irgendwie mit angst. Wirkt ritalin genauso? Das man nicht mehr richtig fühlt? Und vorallem die ganze zeit flennt :/. Ist irgendwie mega unangenehm das medikament.
1.) Ja Ritalin wirkt ähnlich. Ob es bei dir so ist musst du erst ausprobieren. Sonst eben die anderen alternativen
2.) Das mit Indica und Sativa ist mehr oder weniger Quatsch. Wissenschaftlich gesehen gibt es keine Unterschiede von der Wirkung her; Aber ja du hast recht. Grundsätzlich wirkt halt Indica eher Körperlastig und Sativa eher Kopflastig, dennoch wirken beide gleich in der Weise, wie ich es beschrieben habe. Und auch Sativa macht Antriebslos über längere Zeit. Beide Genetiken wirken auf die selben Rezeptoren und auf die selbe Art und weise. All deine Probleme können durch Kiffen verschlimmert werden, auch wenn man es selber nicht merkt. Das solltest du wirklich am besten lassen. Mach zwar deine Probleme nicht weg, aber es verhindert, dass es noch schlimmer wird.
ich nehm das zeug auch seit ner weile aber hab schon lange keine wirkung mehr davon verspürt, die einzige veränderung die ich spüre ist das mir zigaretten nicht ehr schmecken und ich schnell schwitze.
Erstmal vielen dank für deine Antwort! 1) Ich hab höchstwahrscheinlich ad(h)s mit depressionen. Ich dachte dieses medikament wäre gut gegen meine probleme weil es sozusagen beides in einem ist. Ich hab sogut wie 0 antrieb/konzentration. Und das schon immer. Ich glaube vllt wäre ein medikament nur gegen ads am besten. Vorallem ändert es nicht das Gewicht/libido. Und es sediert nicht was mir auch wichtig ist. Das mit den 6 monaten hat mir niemand gesagt :/. Was passiert denn wenn man es länger nimmt?
Ich rauch hin und wieder einen, und trinke manchmal. Ist es gefährlich im zusammenhang mit drogen? Ich hab gehört mit speed kann es einen sogar umbringen?
Irgendwie schon, wie ein starkes druckgefühl. Juckreiz hab ich auch. Und ich war direkt stark fokussiert. Ich brauche nur die konzentration, antrieb :/ ich kann nichtmal meinen hobbys nachgehen. Sitze meistens da und starr in die luft. Weils anders nicht geht. Und das nervt. Ich hab auch Herzrhythmusstörungen..ist das schlimm? Gibt es ein medikament was für mich besser geeignet wäre? Besonders gegen ads ohne soviele nebenwirkungen?