Hilfe! Hypoxischer Hirnschaden aber selbständige Atmung funktioniert. Was hat das zu bedeuten?
Hallo zusammen. Ein Verwandter von mir litt an Atemnot und ist kollabiert und es kam dann zum Herz-Kreislauf-Stillstand. Nach der Reanimation wurde er sofort in die Intensivstation gebracht, wo er dann künstlich ins Koma versetzt wurde. Nach einigen Tests (CT, EEG etc.) wurde festgestellt, dass das Gehirn eine längere Zeit mind. 10-15 Minuten ohne Sauerstoff blieb. Man hat uns ausdrücklich mitgeteilt dass ein sehr groser Hirnschaden (diffuser hypoxischer Hirnschaden) vorliegt. Ebenso haben uns die Ärzte gesagt, dass der Patient nicht wieder selbstständig leben wird, sondern nur über Maschinen. Da wir wussten, dass der Patient so nicht leben wollte wurde er exturbiert und die Medikamente wurden abgesetzt. Kurz zuvor wurde die Sedierung auf 0 gefahren. Jetzt atmet der Patient selbstständig weiter und seine Vitalwerte (Blutdruck, O2-Sättigung etc. verhältnismäßig gut sind). Was hat dies zu bedeuten? Besteht noch Hoffnung? Es kann ja auch sein, dass der Teil des Gehirns, der für die Atmung zuständig ist, noch einigermaßen heil geblieben ist, aber der rest des Gehirns nicht mehr funktioniert. Wird auch dann der letzte Teil des Gehirns ausfallen und es zum Hirntod kommen oder wird er jetzt jahrelang so weiteratmen, aber nicht mehr aufwachen??
Vielen Dank
4 Antworten
Entschuldigen Sie, dass mein Kommentar so spät kommt. Ich möchte Ihnen nur sagen, dass ein hypoxischer Hirnschaden nicht unbedingt dazu führen muss, dass der Patient 100% behindert bleibt. Mein Mann kann zwar nach 18 Monaten immer noch nicht gut lesen oder schreiben und hat auch bei der Benennung von Gegenständen noch Probleme, aber er kommt im Alltag einigermaßen zurecht, auch wenn er mal allein ist und wenn Sie sich mit ihm unterhalten, fällt Ihnen die Behinderung auf den ersten Blick nicht auf. Ja, er ist traurig, dass er seine früheren Fähigkeiten verloren hat. Er kann natürlich noch nicht Autofahren usw. Aber er hat Lebensqualität, denselben Sinn für Humor und seine Persönlichkeit ist intakt.
Ich weiß, wir hatten großes Glück. Er hatte nach einem Infarkt sechsmal Herzstilletand und am Anfang hieß es auch, dass man eventuell die Maschinen abstellen soll, wenn er nicht selber atmet. Nach 8 Wochen Krankenhaus und 8 Wochen Reha kam er nach Hause und ist KEIN Pflegefall, braucht aber eben Unterstützung.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, ein wenig Mut gemacht zu haben.
Meine Schwester hatte das auch. Wir haben sie dann auch von der Beatmungsmaschine genommen und sie fing an zu atmen. Jetzt ist sie in einer Einrichtung. 100% behindert. Kann nicht lesen, schreiben, keinen Orientierungssinn. Man weiß nicht was kommt. Ich weiß nur, dass sie so nicht leben will. Ich mußte ihr immer versprechen das zu verhindern. Ob der Patient aufwacht kann man nicht sagen. Da die Atmung funktioniert scheint die Region für die Atmung nicht betroffen zu sein.
Wenn das selbständige atmen noch klappt ist er weit weg vom Hirntod. Solange er selbständig atmet und groß ohne Geräteunterstützung die Vitalwerte in Ordnung sind ist das ein sehr gutes Zeichen in Anbetracht der Lage. Allerdings wird er ein schwerer Pflegefall bleiben und ob das der Wunsch gewesen wäre so leben zu müssen, aber das kann man sich ja nie aussuchen.
Abschalten der Atemunterstùtzung aufgrund einer Patientenverfügung?
Es gibt auf jeden Fall Hoffnung, eine Thearpie die helfen kann wird schon entwickelt und ist sogar schon so weit das bald die ersten Tests an Menschen stattfinden
Nur ist das für meine Schwester zu spät