Ich bin 20 und hab eine psychische Krankheit (laut meiner Diagnose) / Kann es sein dass ich vielleicht nie (Vollzeit) arbeiten können werde... was tun?
Was das für eine Störung ist, möchte ich hier nicht sagen, da es mehr um die Symptome als um die Bezeichnung dieser Störung geht. Die Diagnose hat Symptome, die dazu geführt haben, dass ich eine Schwerbehinderung habe und zur Zeit nicht mehr auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehe. Ich habe auch noch keine Berufsausbildung angefangen.
Ich habe aber wirklich schon seit meinem 3. Lebensjahr diese Probleme, soweit ich mich erinnern kann. Jetzt zähle ich erst einmal die Symptome und ggf. die jeweilige Dauer dazu auf, damit ihr einen Überblick habt.
- Antriebslosigkeit (seit mehr als 7 Jahren)
- Stimmungsschwankungen
- Angst vor Menschen und Panikattacken
- Abgeschlagenheit
- Waschzwang, andere Zwänge
- verändertes Zeitgefühl
Das waren jetzt nicht alle Symptome, aber die oben genannten führen schon allein dazu, dass ich schwere Schlafstörungen habe und mindestens 12h pro Tag schlafen muss. Ich kann nicht mehr unter viele Menschen gehen und nur noch die nötigsten Dinge erledigen. Ich schaffe an einigen Tagen gar nichts und schaffe sonst auch kaum was.
Ich habe wirklich schon alles ausprobiert. War in Wiedereingliederungsmaßnahmen, die sind aber gescheitert. Wollte in stationäre Reha gehen (ist gescheitert und wurde beim 2. Antrag abgelehnt). In Therapie war ich auch schon, aber hat nichts gebracht, sozusagen war ich seit meiner Kindheit in ständiger Therapie. Das Arbeitsamt meint jetzt, ich wäre nicht einmal für eine Behindertenwerkstatt geeignet und in die normale Vermittlung wollen die mich nicht nehmen, weil es sowieso scheitern würde.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll und wie es weitergehen soll.
10 Antworten
an erster stelle steht das gespräch mit deinem therapeuten. der soll gemeinsam mit dir entscheiden, ob eine dauerhafte unterbringung in eine klinik erstmal wichtiger ist um zu gesunden oder dich so stabil zu machen, dass du überhaupt nachdenken kannst allein wieder klar zu kommen.
eine reha macht keinen sinn, wenn du noch nie einen stabilen zustand hattest auf den man zurücktherapieren könnte. bist du nicht mind. 3h einsetzbar, hast du keinen anspruch und fällst aus dem bezug von alg2. du wirst dann in die grundsicherung fallen.
wenn du garnichts gebacken bekommst, wäre es sinnvoll drüber nachzudenken, die sachen des tgl. lebens durch einen betruer erledigen zu lassen auf dauer.
sorry november - das jobcenter schickt dich in keine klinik. weder sind sie psychologen, noch können die irgendwelche forderungen stellen. wende dich mal ans www.elo-forum.org lass die darüber gucken und sieh zu das du aus dem bezug raus kommst, wenn das alles die nächsten jahre eh keinen sinn macht.
du wirst bei nicht erwerbsfähigkeit aus dem bezug rausgehen und entfernt werden, da nur leute die arbeitsfähig sind alg2 bekommen. bist du deiner aussage nach aber nicht.
Ich persönlich würde niemals "nie" sagen. Für dich ist wohl eine Strategie der kleinen Schritte am besten.
Natürlich würde ich dir erstmal raten, mit einem Psychiater zu sprechen. Gibt es für deine Krankheit vielleicht Medikamente, die zum Teil helfen?
1. Besorge dir einen Betreuer. Wenn du in deiner Wohnung frierst, stimmt was nicht, denn dafür gibt es die Grundsicherung.
2. Es gibt auch die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. PCs und Internet macht es möglich. Gibt es vielleicht da etwas, was dich interessieren könnte?
3. Beschäftige dich mal mit Tony Robbins und insbesondere mit Nick Vujicic. Vielleicht hilft dir das, deine Perspektive zu verändern.
Ich werde schon betreut, aber keiner kümmert sich darum, dass ich eine anständige Wohnung bekomme.
Der Psychiater kann mir bei den Finanzen auch nicht helfen. Mir steht sowieso kein Geld zu weil ich unter 25 bin.
Ich werde schon betreut, aber keiner kümmert sich darum, dass ich eine anständige Wohnung bekomme.
Der Psychiater kann mir bei den Finanzen auch nicht helfen. Mir steht sowieso kein Geld zu weil ich unter 25 bin.
Antwort:
https://www.cjd.de/angebote/wohnen-und-begleiten/
Auszug:
Auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten Wohnen und Begleiten im CJDDas CJD bietet jungen und älteren Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen Wohn- und Begleitungsformen an, die auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten sind.
Auszubildenden, die ihre schulische oder praxisorientierte Ausbildung entfernt vom eigentlichen Wohnort absolvieren, bietet das CJD im Bereich Jugendwohnen sowohl Unterkunft als auch sozialpädagogische Begleitung.
Menschen, die auf Unterstützung und/oder Pflege angewiesen sind, finden im CJD zahlreiche Unterstützungsangebote. Diese reichen von individuellen Dienstleistungen, über Tagesangebote, bis hin zu ambulanter Pflege. Intergenerative Angebote wie Mehrgenerationenhäuser oder Quartiersmanagement sind eine Stärke des CJD und runden unser Portfolio ab.
Menschen mit Behinderungserfahrung ermöglicht das CJD in unterstützenden Wohnformen ihr Leben weitestgehend selbstständig zu gestalten und ein neues Zuhause zu finden. Auch Eltern mit Behinderung werden im Rahmen von begleiteter Elternschaft in ihrer Erziehungsarbeit im häuslichen Umfeld unterstützt. Dies kann sowohl in der eigenen Wohnung als auch innerhalb eines Wohnangebotes erfolgen.
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Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit
Konrad
Hallo November2911,
Sie schreiben:
Ich bin 20 und hab eine psychische Krankheit (laut meiner Diagnose) / Kann es sein dass ich vielleicht nie (Vollzeit) arbeiten können werde... was tun?
Antwort:
Verlassen Sie sich auf gar keinen Fall auf die sogenannte Grundsicherung, sondern setzen Sie alles daran, daß Sie in der gesetzlichen Rentenversicherung die Voraussetzungen für eine Erwerbsminderungsrente erfüllen!
Wie das funktioniert, erfahren Sie unter folgenden Links:
https://rentenbescheid24.de/erwerbsminderungsrente-fuer-behinderte/
Mit 20 Jahren sind Sie noch viel zu jung, um die Flinte ins Korn zu werfen und viele Wege führen nach Rom!
Wer sich aufgibt, der hat schon verloren!
Das ganze Leben ist mehr oder weniger ein Kampf!
Aber wo ein Wille ist, da ist auch immer ein Weg!
So wie Sie Ihre Situation beschreiben, gibt es in der Tat nicht viele Alternativen!
Da die Aussichten am freien Arbeitsmarkt sehr begrenzt sind, sollten Sie sich auf die Möglichkeiten am sogenannten zweiten Arbeitsmarkt konzentrieren, wo die Wohlfahrtsverbände das Rückgrat bilden!
Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen einmal an:
Auszug:
Angebote im CJD An über 150 Standorten - von Rügen bis Berchtesgaden, von Dresden bis Homburg/Saar - unterstützen über 10.000 CJD Mitarbeitende jährlich 155.000 Menschen.https://www.cjd.de/angebote/gesundheit-und-rehabilitation/
Auszug:
Menschen, die behindert oder von Behinderung bedroht sind, haben ein Recht auf berufliche Autonomie und somit auf Teilhabe an der Gesellschaft. Gleiches gilt für diejenigen, die nach Unfall oder Krankheit ein Rehabilitationsangebot benötigen........
In der Gesundheitsförderung junger Menschen sieht das CJD eine wichtige Zukunftsaufgabe. Das Thema 'Gesundheit' wird dabei in all seinen Aspekten berücksichtigt:...........
in der
indikationsbezogenen Therapie(Behandlung bestimmter seelischer und körperlicher Krankheiten) im Kindes- und Jugendalter in Schwerpunkteinrichtungen und Fachkliniken.
Wenn im CJD eine Gesundheitsdienstleistung erbracht wird, stehen stets auch Angebote zur Verfügung, die die gesamte Entwicklung einer Person im Blick haben: So kann eine medizinische Behandlung durch eine alters- und fallgerechte Förderung in Schule, Ausbildung oder bei einer Berufswahl kombiniert werden. Die Gesundheitsförderung im CJD bietet damit alle notwendigen Hilfen 'aus einer Hand' und verbessert so die Chancen junger Menschen entscheidend.
https://www.cjd.de/ueber-uns/profil/
Auszug:
Das CJD ist ein Bildungs- und Sozialunternehmen, das seine Arbeit auf Basis des christlichen Menschenbildes gestaltet. Der seit Gründung des Werkes 1947 geprägte Leitgedanke „Keiner darf verloren gehen!“ bedeutet heute für das CJD, dass jedem Menschen Teilhabe am Leben und an der Gesellschaft zusteht.
Das CJD befähigt Menschen, ihr Leben erfolgreich zu gestalten.
Die Stärken des CJD sind dabei bedürfnisorientierte, vernetzte Angebote für Menschen in allen Lebensphasen, die von der Vision einer inklusiven Gesellschaft getragen sind. Das CJD ist Qualitätsanbieter und Netzwerkgestalter im Sozialraum und arbeitet mit geeigneten Partnern zusammen.
Die Mitarbeitenden im CJD bilden eine Gemeinschaft, die ihre Wertebasis im christlichen Menschenbild hat. In seinem Handeln ist das CJD Ort der Begegnung mit Jesus Christus.
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Ergänzende Alternativ-Adressen:
https://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/onlineberatung
http://www.evangelische-beratung.info/seiten/online-beratung
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Fazit:
Geben Sie nicht auf, auch für Sie wird es eine Lösung geben!
Halten Sie uns hier bitte über den weiteren Werdegang auf dem Laufenden, wir Alle können jeden Tag neu dazulernen und Sie können dann mit Ihren eigenen Erfahrungen anderen Betroffenen ebenfalls weiterhelfen!
Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit
Konrad
Danke für die ausführliche Antwort.
Mir steht leider keine Erwerbsminderung zu, da ich noch nie gearbeitet habe. Ich kann keine 3h pro Tag mehr arbeiten und bin beim Arbeitsamt in der Reha-Abteilung.
Ich musste schon eine Reha abbrechen und würde es nicht einmal schaffen jeden Tag in eine Behindertenwerkstatt zu gehen.
Wenn sich nichts bessert, dann werde ich mich wohl irgendwann auf die Grundsicherung verlassen müssen.
Mir steht leider keine Erwerbsminderung zu, da ich noch nie gearbeitet habe. Ich kann keine 3h pro Tag mehr arbeiten und bin beim Arbeitsamt in der Reha-Abteilung.
Antwort:
Natürlich steht Ihnen eine Erwerbsminderungsrente erst dann zu, wenn Sie die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen dafür erfüllen!
Da sie laut Ihren eigenen Angaben am allgemeinen Arbeitsmarkt keine Chance sehen, sollten Sie alles daran setzen, diese Voraussetzungen über Behindertenwerkstätten mit Unterstützung von CJD, Caritas, Diakonie zu schaffen!
Lassen Sie sich dort gründlichst über Ihre Möglichkeiten beraten!
Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit
Konrad
Dann erhältst du Grundsicherung
seit dem 3 lebensjahr?
Ja eigentlich schon
Grundsicherung bekommt man erst, wenn man dauerhaft erwerbsgemindert ist.
Ich bin auf jeden Fall die nächsten Jahre nicht voll erwerbsfähig, da ich vom Jobcenter auf erst in eine Klinik für 1-2 Jahre gehen soll.