Kann man als Heilpraktiker und Homöopath gutes Geld verdienen?

Mir scheint, du hast eine wenig realistische Vorstellung vom Beruf des Heilpraktikers und der Homöopathie.

Hier geht es in erster Linie nicht um Kommunikation und gute Rhetorik, sondern um tiefgreifende Begegnung zweier Seelen, Psychen oder ganzheitlicher Systeme.

Ich kenne einige alteingesessene Heilpraktiker, die mit Homöopathie arbeiten. Sie meinen, dass man einen Mindestumsatz von etwa 6.000 € haben muss, damit man davon leben kann.

Problematisch ist auch die Ausbildung zum "großen Heilpraktiker" mit Prüfung vor dem Gesundheitsamt, denn das ist eine wirklich schwer zu überwindende Hürde, bei der viele durchfallen.

Fazit: Früher hat sich dieser Berufsweg gelohnt. Heute ist der emotionale Gegenwind des Kollektivs gegenüber dem Heilpraktiker zu stark, um bei deinen Patienten Heilung auf geistiger und körperlicher Ebene zu erreichen, denn was du mühsam aufbaust, machen andere mit abfälligen Bemerkungen wieder kaputt.

Deshalb meine klare Aussage: Lass es, die Zukunft ist zu ungewiss.

Kaum. Allein die Ausbildung zum Heilpraktiker kostet soviel Geld. Die richtige Ausbildung kommt immer nach der Grundausbildung allein bei der Heilpraktikerprüfung fallen 70-80% der Absolventen durch .

Von wegen "einfache Prüfung beim Amtsarzt".

Wenn Du dann fertig bist, weißt Du erst einmal das Du nichts weißt. Dann erst kommt die echte Ausbildung, in die verschiedensten Richtungen je nach Gebiet gibt es dann einige wenige, die mit ach und Krach davon leben können der Rest vegetiert so recht und schlecht vor sich hin.

Die meisten haben dann immer noch einen festangestellten Nebenjob weil es hinten und vorn nicht langt...

Jein. Es käme auf Einwohneranzahl der Stadt an ( im Verhältnis zu den schon praktizierenden HPs dort) Ausserdem auf den gewählten Fachbereich und ganz besonders auch auf die Erfahrung und das Können!

In gewisser Weise fast schon eher Berufung (weniger Beruf). Will heißen: viele verdienen Ihren Lebensunterhalt zumindest zu Beginn nicht ausschließlich nur damit. Ich habe das übrigens damals auch am Wochenende, in der Abendschule bzw. nach Arbeitschluss (auch am Sonntag) absolviert. Daher hat es auch viele Jahre gedauert. Weit über 4 Jahre sogar.

Ganz ehrlich. Das Geld ist nie wieder reingekommen... Dafür darf ich jetzt Diagnosen stellen. Es wäre für mich eigentlich sogar perfekt (und nur so) im Ausland. Ist aber nicht möglich.

Nur die wenigsten Heilpraktiker können von ihrer Praxis leben. Das liegt sowohl daran, dass sich so langsam in der breiten Bevölkerung herumgesprochen hat, dass die Methoden der Heilpraktiker (allen voran die Homöopathie) meistens wirkungslos sind, als auch daran, dass es immer mehr Heilpraktiker gibt. Alleine in Bayern hat sich laut einer kurzen Google-Recherche die Anzahl der Heilpraktiker seit 2003 mehr als verdoppelt und es gibt somit mittlerweile fast dreimal soviele Heilpraktiker, wie Hausärzte!
Ich selbst wohne in einer Kleinstadt, wo es laut Telefonbuchauskunft acht Hausärzte aber 20 Heilpraktiker gibt. Du kannst dir selbst vorstellen, wie gut jeder einzelne von seiner Praxis leben kann - sofern er denn wirklich eine Praxis hat und nicht den Hobbyraum im Keller nutzt.

Das richtige Geld verdienen übrigens die Heilkpraktiker-Schulen, die für horrendes Geld eine "Ausbildung" anbieten, deren Inhalt man sich auch leicht durch Bücher für einen Bruchteil des Preises aneignen könnte. Also mein Tipp: wenn es dir ums Geld geht, mach am besten eine Heilpraktikerschule auf, dafür musst du selbst noch nicht mal Heilpraktiker sein.

Kann man als Heilpraktiker und Homöopath gutes Geld verdienen?

Das kommt auf deine Fähigkeit an, einem "Kunden" völlig wirkungslose Globuli für teuer Geld zu verscherbeln.