Kann man einem Augenoptiker mehr vertrauen, als einem Augenarzt?
Hallo,
ich habe vor drei Jahren das erste Mal bemerkt, dass ich auf dem linken Auge kurzsichtig bin. Ich bin damals in eine renommierte Augenklinik gegangen (die auch Optiker vor Ort hat), wo man links -2,5 Dipoptrien feststellte und rechts eine 100% Sehkraft. Die letzten Monate merkte ich, dass ich immer schlechter sehe, auch auf dem rechten Auge, worauf ich zu dem selben Augenarzt gegangen bin. Ich wurde von einer Assistentin mit einem Gerät, das automatisch die Dioptrien misst, behandelt und danach noch von dem Optiker. Ich muss dazu sagen, dass mir die Untersuchung eher halbherzig vorkam, und der Arzt selbst hat mich gar nicht untersucht. Ich wurde wieder nach Hause geschickt, da sich bei meinen Werten anscheinend nicht viel änderte. Mein subjektives Empfinden sagt aber was anderes, der Optiker meinte, dass das auch tagesabhängig sei, und ich links schon fast 2,75 Dioptrien habe, aber dass sich eine Korrektur der Gläser nicht rentieren würde, da sich das erst mit dem 25. Lebensjahr manifestiert (ich bin 22).
Ich ging daraufhin zu einem anderen Optiker, der mich meiner Meinung nach viel gründlicher untersuchte (verschiedene Sehtests mit Hilfe verschiedener Gläser, Hornhaukrümmung usw.). Er stellte links -3 Dioptrien fest, mit leichter Hornhautkrümmung und rechts -0,5 Dioptrien. Hab die Brillengläser austauschen lassen und mir auch Linsen machen lassen (wo die Werte allerdings ein wenig niedriger sind da Linsenwerte ja anders sind als Brillenwerte).
Daraufhin rief ich bei dem Arzt an, bei dem ich zuerst war, da ich für meine Krankenkasse ein Rezept von einem Arzt brauche (Optiker gelten nicht) und er meinte, dass mein Optiker (der zweite bei dem ich war) falsch gemessen habe, und dass ich sicher nicht -3 Dioptrien habe und meine Brille überkorrigiert sei. Rechts hätte ich seiner Meinung nach eine Hornhautkrümmung von 0,5 Dioptrien, keine Kurzsichtigkeit von -0,5 Dioptrien (wo liegt der Unterschied?). Ich entgegnete, dass ich ja selbst gemerkt habe, dass meine alte Brille nicht mehr gepasst hat und mein Sehvermögen rechts auch schlechter wurde, und ich von ihm bzw. seinen Angestellten heimgeschickt wurde mit meiner alten Brille. Er meinte, ich sollte nochmal zu ihm kommen zur Untersuchung, damit ich ein Rezept mit den (seiner Meinung nach) richtigen Werten bekomme.
Allerdings weiß ich nicht ob ich das will, denn ich wurde damals ja nicht mal von dem Arzt selbst untersucht, sondern lediglich von seinem Optiker bzw. dessen Assistentin. Mein Vertrauen ist irgendwo in diese Klinik nicht mehr da. Meiner Meinung nach fühlt sich die Brille auch nicht überkorrigiert an, mit den Linsen bin ich auch zufrieden.
Ich wollte fragen, wem ich wohl mehr vertrauen kann, schließlich ist er ja (ein renommierter noch dazu) Arzt. Andrerseits kam mit der zweite Optiker kompetenter vor. Wäre eine Überkorrektur schädlich, wenn sich die Brille bzw. die Linsen für mich sonst gut anfühlt?
4 Antworten
Mit einer zu schwachen Brille siehst du schlecht, mit einer zu starken kriegst du Kopfschmerzen. Und aufgrund dieser Tatsache kann ein Brillenträger sehr gut einschätzen, ob die Brille stimmt. Der Optiker gibt dir beim Sehtest ja auch genügend Vergleichsmöglichkeiten. Und weil er derjenige ist, der dir mit seinem guten Namen die Brille empfiehlt und verkauft, ist es ihm natürlich das grössere Anliegen, dass Du zufrieden bist, als es das dem unmotivierten und gestressten Augenarzt ist. Er steht dafür gerade und gewährt dir auch üblicherweise eine Verträglichkeitsgarantie, also hat er ein persönliches Interesse daran, dass die Brille sorgfältig verordnet wurde. Ansonsten macht er Verluste, weil er dir bei Problemen die Gläser ersetzen würde. Dies machen die meisten Optiker sogar dann, wenns der Arzt verbockt, ohne die Folgegläser dem Arzt in Rechnung zu stellen. Das würde die Zusammenarbeit empfindlich belasten. Du hast selber gemerkt, wie voreingenommen der Arzt über den Optiker hergezogen ist... Bei aller Bescheidenheit: Optiker messen besser. Das ist ihr daily Business, und beim Augenarzt ist ein Sehtest eher eine Nebenerscheinung. Der kennt sich mit seiner Augenheilkunde aus, und das hat wenig miteinander zu tun. Lass Dich nicht davon blenden, dass er studiert ist. Das Sehtesten ist in seinem Studium eine Schnellbleiche, und der Optiker befasst sich um ein Vielfaches intensiver damit
...ich würde zu einem anderen Augenarzt gehen und die Brille von diesem überprüfen lassen. Mir hat letztens der Optiker gesagt, dass die Sehfähigkeit am besten erhalten bleibt, wenn die Brille genau passt. LG
auch ich habe nur die Frage gelesen und sage Dir,
Augenoptiker messen gründlicher und nehmen sich mehr Zeit
Augenärzte sind für Erkrankungen am bzw. im Auge zuständig und verweisen inzwischen meist zum Optiker, um dort eine Brillenglasbestimmung durchführen zu lassen.
Eine Überkorrektur würde eher Kopfschmerzen bereiten. Wenn Du Dich mit den Werten wohlfühlst, ist alles in Ordnung.
Ich habe nur die Frage gelesen und sage ganz deutlich:
- JA, für alles was mit einer Brille erledigt werden kann,
- Nein, für alles was Folge einer Krankheit ist