Kann man in Oxford Medizin studieren und dann in Deutschland arbeiten?

6 Antworten

Kannst du sicher! Es arbeiten ja auch ausländische Ärzte, bzw. Ärzte, die im Ausland auf ihrer Muttersprache gelernt haben und dann nach Deutschland kamen, hier.

Wenn du schon weißt, dass du in D arbeiten möchtest, solltest du vielleicht von Anfang an auch deutsche Lehrbücher lesen.

Viele Fachbegriffe sind ähnlich, da sie lateinischen oder griechischen Ursprungs sind. Es gibt aber für Naturwissenschaften auch immer Fachwörterbücher. Auch in der Medizin dürften die meisten Fachartikel auf Englisch publiziert werden, so dass man dies als Deutscher sowieso lernen müsste.

Hauptsächlich dürfte es auch um den Patientenkontakt gehen und da bist du als deutscher Muttersprachler in Deutschland entscheidend im Vorteil!

Da man sowieso im Medizinstudium enorm viel lernen muss, dürfte es nicht so sehr ins Gewicht fallen, einzelne Fachbegriffe noch mal im Wörterbuch nachzuschlagen oder parallel mit deutschen Büchern zu arbeiten. Du musst dir nur klar darüber sein, dass du PATIENTEN nicht mit englischen Begriffen kommen kannst, weil die sich meist schon genug anstrengen müssen, zu verstehen, worum es eigentlich geht (krank, gestresst dadurch + man muss sich merken, was gesagt wurde. Und der Arzt verwendet nach Möglichkeit mit den Patienten auch keine Fachbegriffe).

Ich habe hier ein Physiologiebuch und ein Entwicklungsbiologiebuch auf Englisch. Beide Bücher landeten eher zufällig bei mir. Es war kein Problem, beiden Themen später auf Deutsch zu folgen, weil viele Fachbegriffe sich nur wenig unterscheiden. Ein paar Dinge musste ich nachschlagen. Es dürfte mit vertieftem Studienwissen noch deutlich einfacher sein, im Gegenteil von der Fremd- in die Muttersprache zu wechseln!

Im Prinzip ja. Es gibt die Oxford Medical School, bei der man sich um Zulassung bemühen kann. Die Studiengebühren sind sehr, sehr hoch, aber Studierende dürfen und können mit Nebenjobs mehr verdienen als in Deutschland.
Britannien gehört nun nicht mehr zur EU, aber ich glaube, dass die gegenseitige Anerkennung von Studienabschlüssen nicht gefährdet ist.

Übrigens: Die Medizinersprache ist ein Gemisch aus Latein UND Griechisch. Nur ist die englische Aussprache ganz anders. Einzige Regel: Die Silbe, die in Deutschland unbetont ist, wird in England garantiert betont. Und umgekehrt.

Sehr sinnvoll kommt mir dieses Projekt nicht vor, denn in Deutschland kannst du gratis studieren und eventuell auch noch BaFöG bekommen.

Im Medizinstudium lernt man meistens die lateinischen Fachbegriffe und die werden von allen Ärzten verwendet, egal ob in Deutschland oder England.

ZiegemitBock  18.10.2020, 09:21

Nur dass die Fachbegriffe in der Medizin (anders als in der Biologie) überwiegend griechisch sind.

Panazee  18.10.2020, 09:24
@ZiegemitBock

OK, aber der springende Punkt ist, dass sie in Deutschland und England identisch sind.

ZiegemitBock  18.10.2020, 09:40
@Panazee

Dem würde ich nie widersprechen. Die Aussprache unterscheidet sich, das ist aber auch alles.

Natürlich kann man das, es wird auch gemacht. Die medizinische Fachsprache beruht eh zu 90% (geschätzt) auf der griechischen Sprache. Mediziner können sich weltweit recht gut miteinander verständigen.

Die Kommunikation mit dem Patienten ist eine andere Hausnummer.

Tasha  18.10.2020, 09:27

Dürfte aber als Deutscher in Deutschland oder Österreich einfacher sein als als Deutscher in England oder als Brite in Deutschland, wenn man komplett auf der Zweitsprache mit Patienten kommunizieren muss. Trotzdem schaffen das ja auch einige! Ich hatte ein einziges Mal einen ausländischen Arzt im Krankenhaus, der wohl gut Deutsch sprach, aber wirklich Probleme hatte, uns Informationen so zu geben, dass wir sie konkret verstanden. Das war eher ein Rumraten. Für angeschlagene oder ältere Patienten dürfte das sehr schwierig sein!

ZiegemitBock  18.10.2020, 09:42
@Tasha

Für mich wäre eine Kommunikation in britischem Englisch weitaus einfacher als in österreichischem Deutsch... und das ist jetzt keine Übertreibung. Bei den Filmen von Josef Hader brauche ich zwingend Untertitel, bei britischen Filmen nicht.

Dir ist schon klar, dass man in in Großbritannien Studiengebühren zahlt - ca . 5000-6000 € sind das in Oxford oder Cambridge pro Semester. Dann hast du aber noch keine Unterkunft und nichts gegessen....

Aber ja, grundsätzlich kannst du mit einem in GB erworbenen Bachelor oder Master in jedem europäischen Land arbeiten.