Zahnmedizin oder Medizin studieren?
Hallo,
ich weiß niecht, ob ich lieber Zahnmedizin oder Medizin studieren soll. Ich finde beides sehr interessant und traue mir den theoretischen Stoff gut zu. Jedoch bin ich mir unsicher, was das praktische in der Zahnmedizin angeht.
Da ich einen kleinen Sohn habe, würde es mich interessieren, bei welchem Studiengang man mehr zu Hause machen kann.
Wie sieht es mit den praktischen Aufgaben der Zahnmedizin aus? Ich kann nicht wirklich einschätzen, ob ich eine gute Feinmotorikerin bin.
9 Antworten
Feinmotorik lässt sich testen, Praktika beim Optiker oder Uhrenmacher könnten hier helfen. insgesamt kann man mechanisches Geschick beim Basteln, Nähen etc. testen und üben.
Nähen lernen z.B. wirst du aber auch in der Humanmedizin machen MÜSSEN, da Chirurgie absolutes Pflichtfach ist und auch im PJ nicht abgewählt werden kann. Ein Drittel des PJ = Chirurgie, ein Drittel Innere, ein Drittel frei wählbar.
die Studiengänge sind vom Zeitaufwand her ähnlich, der Hauptteil des Studiums ist selbständiges Lernen, da es sich hier vor allem um Auswendiglernen handelt, ist Ruhe für die meisten Menschen wohl Voraussetzung. Deshalb solltest du wohl eher schauen, wo es Uni-Kindergärten für Studenten gibt, oder Müttergruppen und ähnliches.
Müttergruppen sind am ehesten angezeigt, da du als Studentin auch mal gern ein Seminar nach 18 Uhr haben wirst oder am Wochenende.
Ich dachte bisher immer, dass der Arztberuf eigentlich ziemlich gut bekannt und einschätzbar ist, da kaum ein Mensch noch nie Kontakt zu dieser Berufsgruppe hat(te). Man "weiß" also eigentlich, wie die praktischen Aufgaben eines (Zahn-)Arztes aussehen, nicht?
Bohren etc. lernst du übrigens vom ersten Semester an, also, wenn du nicht absolut unbegabt im handwerklichen Bereich bist, wirst du das im Zeitraum des Studiums auch dank Übung hinbekommen.
Also inzwischen ist es fast genauso schwierig, zum Zahnmedizinstudium zugelassen zu werden wie zu Medizin. Zahnmedizin beinhaltet sehr viel mehr technische Dinge als viele Fachrichtungen der Humanmedizin. Das sollte man wissen und sich auch dafür interessieren. Ansonsten denke ich, daß es sehr schwer ist, beide Studiengänge mit einem Kind zu absolvieren. Du mußt unbedingt jemand haben, der dir bei der Betreuung hilft. Die Unis nehmen Null Rücksicht auf deine familiären Probleme und es ist eine Tatsache, daß die ZM- Studenten in der Regel noch länger am Tag in der Uni sind als die Mediziner. Du studierst dabei halt in den ersten 2 Jahren Medizin und hast dann noch die praktischen Kurse der ZM und auch noch die Vorlesungsfächer der ZM! Studientage von 8 - 18 Uhr in der Uni sind normal. Und dann mußt du ja auch noch lernen. Da ich Zahnarzt bin, bin ich natürlich vorbelastet und sage, werde Zahnarzt. Ich finde diesen Beruf toll. Wenn man seine eigene Praxis hat, kann man selbst entscheiden wie und womit man arbeitet. Man legt seine Schwerpunkte nach seinen Vorlieben und kann sich so den Spaß an der Arbeit gut organisieren. Allerdings stimmt es nicht, daß du als ZA weniger arbeiten mußt. Auch ZÄ bekommen ihr Geld nicht geschenkt und wenn du deine Kredite zurückzahlen mußt, dann mußt du fleißig arbeiten. Mein Vorschlag: frag doch mal bei deinem Haus-ZA ob du mal ein, zwei Tage bei ihm hospitieren darfst und schau dir das mal von der anderen Seite an. Vielleicht fällt die die Entscheidung für das eine oder andere dann leichter.
ich bin zwar kein zahnmediziner , habe gehört , dass man praktisch erst medizin studiert ( 12 semester) und ein zahnmedizinisches Studium noch dranhängen muss. wie bei anderen Fachärztlichen Studiengängen auch . ( beispielsweise Orthopäde) . Wenn du deinen kleinen Sohn noch heranwachsen sehen willst , nicht hochverschuldet eine Praxis aufmachen willst, solltest du dir das ganze noch einmal überlegen. Ich würde es aus letzteren Gründen nicht machen....
Ich glaube, du bist wohl kein Student. Die Version, die du beschrieben hast, ergiebt sich nur für einen Kieferchirurgen.
Zahnmedizin und Humanmedizin sind zwei getrennte Studiengänge, die sich teilweise im Vorklinikum überschneiden.
Und Orthopädie studiert man nicht, das ist lediglich eine facharztliche Ausbildung , in der man das Studium schon abgeschlossen hat und bereits arbeitet.
Ich nehme an, dass auch in Deutschland die Zulassung zum Zahnmed-Studium einfacher zu bekommen ist als die für Humanmed. Vielleicht wird dies deine Entscheidung beeinflussen?
Zu Hause geht natürlich beides nicht wirklich, aber mit Zahnmed ist man schneller fertig. Eine eigene Praxis (und damit frei eingeteilte Tage) ist als Zahnarzt Standard, während es bei Ärzten weniger beliebt ist (der aussterbende Hausarzt eben). Mindestens bis zum Facharzt muss man fast im KH arbeiten, was unregelmässige Arbeitszeiten und lange Arbeitstage bedeutet.
Die nötige handwerkliche Geschicklichkeit kann man auch als Chirurg noch relativ gut lernen. Wenn du also nicht absolut ungeschickt bist, sollte das schon gehen. Vielleicht bietet eine Uni in deiner Nàhe einen Info-Tag an, bei dem man am Phantom mal "probieren" kann? Bei uns gab's das...
Die Entscheidung ist letztlich die:
Wenn du den Rest deines Lebens "nur" Zähne behandeln willst: wähl Zahnmedizin.
Wenn du lieber sonst was behandeln willst (Knochen, Wunden, ...): wähl Humanmedizin.
Die ersten zwei Jahre Studium sind (jedenfalls in der Schweiz) sowieso gleich, und wenn es dir in der einen Fachrichtung gar nicht gefällt, kannst du vielleicht sogar relativ einfach wechseln.
Selber gedacht und auch von anderen bestätigt wurde meine persönliche Meinung zu folgenden Anforderungen in der Zahnmedizin:
Kraft in den Händen
Feinmotorik
Gutes Sehen
Für kräftige Hände sollte es kein Problem darstellen,z.B. Marmeladengläser zu öffnen.Ein angehender Kieferchirurg auch mit brutal festen nicht.Wer sich hier schwer tut oder Öffner verwendet,ist wohl nicht so geeignet.
Feinmotorik und gutes Sehen:In das kleinste Nadelöhr einen dünnen Faden einfädeln muß(am besten ohne Brille)locker von der Hand gehen.Wer schon im Studium Brillenträger ist,weiß nicht,ob das empfehlenswert ist für Zahnmedizin,die Augen werden ja mit den Jahren nicht besser.