Kieferknochen reibt gegen die Zunge nach Weisheitszahn OP
Hallo hallo :) Vor 4 Tagen habe ich mir beim Kieferchirurgen alle 4 Weisheitszähne entfernen lassen, nachdem sie schon länger immer mal wieder Beschwerden gemacht haben. Die beiden oberen waren wohl recht einfach, nur bei den unteren musste er wohl zuerst ein wenig aufschneiden, um sie dann Stück für Stück zu entfernen. Auf die OP selbst scheine ich ziemlich gut zu reagieren, nichts angeschwollen und fast keine Schmerzen. Daher gehe ich mal davon aus, dass der Arzt ganz gute Arbeit geleistet hat.
Jetzt aber mein Problem: Auf der einen Seite (unten) scheint durch das Entfernen des Weisheitszahns ein Stück Kieferknochen (behauptet zumindest der Arzt) freizuliegen. Grundsätzlich sollte das, laut ihm, wieder problemlos zuwachsen, allerdings habe ich in den vergangenen Tagen davon noch nicht viel gemerkt. Mein Problem ist jetzt, dass dieses Stück extrem scharfkantig zu sein scheint und die vergangenen tage permanent an der Seite der Zunge reibt, die inzwischen auch schon äußerst wund geworden ist und leicht blutet.
Dazu jetzt meine Frage(n): Stimmt das, dass das Zahnfleisch darüber wieder ganz normal zuwächst und wie lange sollte sowas denn dauern? Ich hab gelesen, dass Zahnfleisch nicht mehr zwangsläufig nachwächst. Mit jedem Tag wird meine Zunge zumindest etwas mehr wund und das kann ja im Mund auch nicht gerade der Heilung förderlich sein, schätze ich. Und gibt es etwas, das ich vielleicht dazwischen schieben könnte bis dahin? Ich dachte da vielleicht an ein Stück sterile Kompresse oder so...
Ach ja.. und noch etwas. Vorsorglich hat er mir auch gleich Antibiotika mitgegeben für 6 Tage. Die nehme ich zwar brav, aber inzwischen kommen schon leichte Bauchschmerzen (war ja zu erwarten). Sollte man da hinterher nicht definitiv auch so etwas machen wie eine Aufbaukur für den Magen-Darm-Bereich? Hat mein Arzt nämlich im Zuge der Antibiotika nicht einmal erwähnt, einfach in die Hand gedrückt bekommen und gut wars.
2 Antworten
Das Problem mit dem offenliegenden Kieferknochen (hab ich ja noch nie gehört) und der Zunge, sollte dir wirklich dein ZA beantworten.
Zur Aufbaukur nach Antibiose: Ja, solltest du tun. Ein Antibiotikum zerstört alles, auch die guten Darmkeime. Es gibt Kapseln, die magensaftresistent sind und erst dort aufgehen, wo die Bakterien benötigt werden.
Jeder Mensch ist ein Individuum, daher ist auch nicht jedes Gebiss absolut anatomisch gleich und nicht jede OP gleich unkompliziert. Bei mir wurde auch operiert, meine lagen im Unterkiefer waagerecht und mußten in Bruchstücke langsam rausgemacht werden. Meine Wurzeln hatten Widerhaken, was den Unterkiefernerv verletzt hat. Ich konnte sehr lange Zeit nix hartes (Steak, Brot) kauen.
Ein Knochen, der blank liegt, ist eine anatomische Besonderheit, da sollte eine engmaschige Nachkontrolle stattfinden.
Zu der scharfen Kante des Kieferknochens: da bleibt Dir leider nichts anderes übrig, als noch einmal zu Kieferchirurgen zu gehen, der kurz den Kieferknochen begradigen muß/kann. Es dauert nämlich noch eine Weile, bis die Wunde komplett verheilt ist und die Zunge wird solange in Mitleidenschaft gezogen.
Antibiotikum: Wenn Du morgen sowieso zum Arzt gehst, sag ihm, daß Du Magen/Darm-Probleme hast. Er wird Dir ein Medikament gegen die Magenprobleme geben oder aber auch ein anderes Antibiotikum verordnen. Wichtig ist, daß Du das Antibiotikum nicht eigenmächtig absetzt.
Gute Besserung.
Vielen Dank. Das "mal eben kurz begradigten" hat mir ein bisschen Hoffnung gegeben, dass es vielleicht doch nicht so tragisch sein könnte wie ich es mir die ganze Zeit über ausmale. Zumindest die Tatsache dass es für jeden etwas merkwürdiges zu sein scheint verunsichert mich ziemlich und auch im Aufklärungsbogen steht neben all dem Krempel nichts davon, dass evtl das Weichgewebe nicht mehr vollständig nach der Entfernung darübergezogen werden könnte. Ich schätze ich sollte mir erst einmal weniger Gedanken machen und abwarten was morgen dazu gesagt wird. Leider tut das an der Zunge inzwischen schon verdammt weh :/
Mach dir mal keine Sorgen, das ist mit Sicherheit "nur" eine scharfkantige Stelle am Knochen, die man ohne Probleme glätten kann. Evtl. auch ein Knochensplitter, der spitz u. scharfkantig ist. Wirklich halb so schlimm. Die endgültige Heilung dauert nach sei einem Eingriff halt ein wenig. Gute Besserung.
Falls es interessiert, was heute dabei herauskam. Mir wurde gesagt man könne es durchaus glätten, allerdings nicht so direkt nach der vorherigen OP. Ich sollte ers einmal warten bis in 3 Tagen die Fäden herauskommen und dann schaut man noch einmal drauf, wie es bis dahin aussieht, sonst würde man im Moment mehr Schadenanrichten als Nutzen. Ich bin also im selben Zustand wieder nach Hause gefahren und versuche nun bis dahin mich so gut wie möglich zu schonen, nicht sprechen und Zunge eben nicht bewegen :/
War leider nicht die Antwort, die ich mir erwartet habe, aber die Chirurgen werden schon wissen, von was sie reden. Zumindest hoffe ich das. Ich frage mich nur, wie das grundsätzlich passieren konnte.... angeblich "Passiert das eben ab und zu, ist auch kein Fehler des Arztes".. pff.. na von mir aus.
Klar, ich hatte ohnehin vor morgen noch einmal hin zu gehen, um ihn direkt zu fragen, was er denn ausführlich dazu zu sagen hat. Ich hoffe einfach mal, dass er da bei der OP nicht irgendwie "geschlampt" hat und es nur nicht zugeben will. Ansonsten ist es eigentlich eine sehr gutes Chirurgiezentrum. Habe mich nur gefragt, ob denn sowas öfters vorkommt, was ja offenbar nicht der Fall ist. Daher bin ich schon ein wenig beunruhigt.