Koppen abgewöhnen, habt ihr Erfahrungen?

das einzige, was ich da emfehlen würde, sind engmaschige heunetze.

solange er frisst, hat er keine zeit zum koppen.

er wird trotzdem mit dieser unart nicht aufhören.

allerdings wird er mit einem engmaschigen heunetz gezwungen, das heu besser zu kauen und auch einzuspeicheln. das ist die beste möglichkeit, um das aufgasen zu verhindern.

und bei diesem pferd bin ich tatsächlich mal der ansicht, dass er weniger futterstress hat, wenn er in einer paddockbox untergebracht werden würde. dies pferd sollte tatsächlich den grössten teil beschäftigt sein. mit heu knabbern, arbeit, dösen.... aber das musst du selber wissen. ansonsten müssen alle fressplätze mit engmaschigen heunetzen ausgerüstet werden.

eventuell hast du ja im urlaub mal die möglichkeit, dein pferd über einen zeitraum von 2 tagen komplett zu überwachen (kamera) und das dann mal auszuwerten.

und - bitte nicht auf stroh stellen. stroh, wenn es nicht richtig gekaut und hastig gefressen wird, erhöht das risiko von gaskoliken um ein vielfaches.  kopper und andere pferde, die zu koliken neigen (die allermeisten kopper neigen zu koliken), sollte man kein futterstroh anbieten und dementsprechend also auch eine andere einstreu wählen. das wusste schon der alte stallmeister vor 200 jahren und da ist wirklich was dran.

ein grossteil aller koppenden pferde geht tatsächlich an einer kolik ein. deswegen hat man früher geglaubt, dass das koppen koliken durch luftschlucken auslöst. allerdings hat das eine mit dem andern nichts zu tun.

koppen war früher aufgrund des hohen gesundheitlichen risikos ein sogenannter gewährsmangel. wurde das beim verkauf eines pferdes nicht angegeben, konnte man das pferd zurückgeben.

ein kopperriemen ist übrigens genauso tierquälerei wie er nutzlos ist. ein kopper koppt auch mit kopperriemen - dann allerdings meist ohne ton. und es gibt pferde, die derart auf ihre störung fixiert sind, dass sie auch ohne aufsetzen koppen.

wenn dein pferd das nicht macht - innerhalb der koppel einen stromzaun ziehen, so dass dein pferd nicht auf dem zaun aufsetzen kann.

noch heute sind kopper gewöhnlich von der zucht ausgeschlossen. man nimmt an, die veranlagung für diese nervöse störung wird vererbt. bei stuten ist das risiko bei einer trächtigkeit zu hoch, während der trächtigkeit eine schwere kolik zu bekommen.

pferde mit der veranlagung zum koppen lernen es auch, ohne jemals einem koppenden pferd begegnet zu sein. fohlen, die sich sehr langweilen übernehmen es aber oft von einem koppenden artgenossen.

und ich würde wirklich sagen, wenn du die gaskoliken in den griff kriegst, ist das koppen nichts wirklich schlimmes. lediglich bei einem stallwechsel könnte es aufgrund von vorurteilen zu problemen kommen.

aber besser dein pferd koppt, als das es webt oder im kreis läuft.

du machst schon soooo viel für/mit ihm, was den meisten Koppern längst geholfen hätte....

wie ist es, wenn er mit seinem besten Kumpel eine Weide für sich hat? für mich klingt das irgendwie nach Streß-koppen - vielleicht hilft ihm einfach mal URLAUB  und mit der Seele baumeln

Notfalltropfen hast du sicher schon probiert

gegen das Aiufgasen: Leinsaatschrot und/oder Sonnenblumenkerneschrot (MIT Schalen zerkleinern)  und DAZU Kindertee: Fenchel-Kümmel-Anis  (geschrotete überbrühte Saaten) zum Binden

ggf EM's oder Kanne Brottrunk als Antidot

Viel Erfolg

Ich glaube Koppen ist wie Nägel kauen.

Da ich selbst seit 25Jahren Nägel kaue weiß ich, es ist einfach eine Angwohnheit, die man nicht mehr loswird. Egal wie die Lebensumstände sind! Ich denke das beste ist, du beobachtest das Pferd immer genau, ob es z.b. Koliken bekommt oder ein Magengeschwür. Aber abtrainieren kannst du vergessen. Eine bessere Haltung als deine scheint es nicht zu geben und selbst wenn, die meisten Pferde bleiben ihr Leben lang Kopper.

LG

Seit 7 Jahren? Puh, da ist es noch schwerer, es einem Pferd so etwas wieder abzugewöhnen. 

Koppen verschafft dem Pferd ein Wohlgefühl ähnlich wie das Daumenlutschen bei Kindern. Und man weiß ja, wie schwer es ist, Kindern das wieder abzugewöhnen. Schlussendlich kann man kleinen Kindern immer wieder erklären, wie schädlich das für die Zähne ist, Belohnungen in Aussicht stellen und dann ist da natürlich auch der Druck, dass die anderen Kinder einen auslachen, wenn man Daumen lutscht. Das alles greift bei Pferden nicht.

Du schreibst nicht, ob er Aufsatzkopper oder Luftkopper ist. Bei Aufsatzkoppern kann man die Koppstellen so gestalten, dass Koppen nicht mehr möglich ist, oder eklig schmecken (Anti-Bite-Paste). Bei den Pferden, die "freihändig" koppen, geht auch das nicht. Und verhindert man das Aufsetzen, kann es sein, dass Aufsatz-Kopper zu Luftkoppern werden.

Hast Du mal darauf geachtet, in welchen Situationen Dein Pferd koppt? Geschieht es aus Stress, aus Langeweile oder aus Frust? Kannst Du an den Situationen etwas ändern, die das hervorrufen? Wenn nicht, halte ich es für schwierig, da wirklich etwas dran zu ändern. 

Die Haltung des Pferdes klingt super.

Das Aufgasen muss aber nicht mit dem Koppen zusammenhängen. Man weiß mittlerweile, dass die Pferd nicht wirklich Luft schlucken. ES kommt kaum Luft im Magen an. Aus diesem Grunde würde ich eher vorschlagen, etwas gegen das Aufgasen zu machen, als gegen das Koppen. Den Tipp vo Heklamari finde ich super.

Man ist schon vor Jahren zu der Erkenntnis gekommen, koppende Pferde einfach zu lassen. Es schadet nichts. Selbst die Magenschmerzen können andere Ursache haben.