Kranke Mutter überzeugen ins Krankenhaus zu gehen?
Hallo.
Nun schon seit knapp zwei Wochen ist meine Mutter (46) bettlägerig. Ich (16) habe mich in dieser Zeit um sie jetzt gekümmert, komme aber so langsam an meine Grenzen.
Sie klagt über Bauchschmerzen und kann kaum selbstständig laufen. Ich darf sie bei jedem Gang zum Bad stützen.
Sie hat sich in den letzten zwei Wochen komplett isoliert. Fast ihr halber Freundeskreis hat bei mir nachgefragt ob alles okay ist, da die meine Mutter nicht erreichen können, da sie ihr Handy ignoriert.
Ich bitte sie jetzt seit einer Woche jeden Tag darum, zum Arzt/ins Krankenhaus zu gehen, aber sie will nicht. Immer wenn ich frage wieso, lenkt sie von Thema ab.
Auch wenn ich sie bitte, ihren Arzt zumindestens mal anzurufen, lenkt sie ab.
Was soll ich tun? Ich will meinen Sommer lang nicht Krankenpfleger spielen müssen und ich mache mir ernsthaft Sorgen um sie.
Es gibt mir keinen bekannten Grund, warum sie nicht ins Krankenhaus gehen wollen würde (Es gibt Leute die in der Zeit auf mich aufpassen und sie ist krankenversichert).
Kann ich den Krankenwagen rufen und sie sozusagen gegen ihren Willen einliefern lassen?
8 Antworten
Es kann sein, dass deine Mutter wirklich panische Angst davor hat, was denn passiert wenn sie weg geht. Vielleicht gab es mal jemanden in ihrem Bekanntenkreis, der im Krankenhaus verstarb, sodass sie glaubt, dort wahrscheinlich zu sterben? Es muss aber nichtmal etwas sein, das tatsächlich in der Realität stattgefunden hat. Irgendeinen Grund wird deine Mutter schon haben, warum sie sich nicht helfen lassen möchte. Und ja, in solche Ängste kann man sich derart hereinsteigern, dass man alles andere außer Acht lässt. Auch, wie sehr man gerade seiner Tochter Sorgen bereitet und das Nichtstun ggf. die gefährlichere Option ist.
Solange sie selbst entscheiden kann, darf sie allerdings nicht gegen ihren Willen behandelt oder irgendwohin gebracht werden. Und das gilt wirklich bis zur letzten Konsequenz. Jeder Mensch hat das Recht, über sein Leben, seine Gesundheit und über seinen Körper selbst zu entscheiden.
Was sie aber nicht verhindern kann, ist dass du um Hilfe ersuchst. Du solltest euren Hausarzt anrufen, auf dass er einen Hausbesuch macht. Erfahrungsgemäß hat man als medizinischer Profi dann doch nochmal überzeugendere Argumente, damit sich jemand helfen lässt. Und wenn es eben mal zwei Stunden dauert, bis man einen ängstlichen Menschen überzeugt hat, sich einen Ruck zu geben.
Der Rettungsdienst ist für solche Fälle nicht zuständig. Wenn die Erkrankung schon seit zwei Wochen vorliegt, ist nicht anzunehmen, dass es bei der Hilfe für deine Mutter auf eine Stunde hin oder her ankommt. Anders sähe es aus, wenn sich ihr Zustand jetzt in kurzer Zeit sehr stark verschlechtert hätte. Es kann aber durchaus sein, dass der Hausarzt deine Mutter durch einen Krankentransport in die Klinik bringen lässt, wenn sie zu schwach ist um in ein Taxi zu steigen.
Am Wochenende und an Feiertagen ersetzt der kassenärztliche Notdienst, erreichbar unter der 116 117, den Hausarzt. Aber es ist ja noch ein ganzer Tag, bis das interessant wird.
Du könntest einen Arzt anrufen der Hausbesuche macht und ihm die Situation erklären.
Ruf ihren Hausarzt an und bitte um einen Hausbesuch. Und mach ihr klar, dass du mit 16 mit dieser Verantwortung überfordert bist!
Lebt noch jemand mit im Haushalt oder gibt es gute Freunde, die sonst mal mit ihr reden könnten? Oder Verwandte?
Achso - der Krankenwagen nimmt sie nicht gegen ihren Willen mit...
Deine Mutter hat doch sicher einen Hausarzt. Den solltest du mal kontaktieren und ihm die Sache schildern. Der wird sich dann hoffentlich da drum kümmern, zumindest mal einen Hausbesuch machen und mit deiner Mutter reden. So kann es ja nicht ewig weitergehen, sie muss doch behandelt werden wenn es ihr so schlecht geht.
Gegen ihren Willen kannst Du sie nicht einliefern lassen.
ABER das ganze kann auch was ernstes sein- die Pflege fände ich nun nicht so schlimm. Aber was, wenn es was ernstes ist? Meine Tochter hat mich, als ich das letzte Mal üble Bauchschmerzen hatte.... zum Glück zum Arzt geschleppt- es endete im Krankenhaus und ich mußte operiert werden. Es war 5 vor 12 oder noch später. Ohne diese OP wäre ich heute wohl tot. Es war ein Abseß im Bauchraum am Durchbrechen.