Krankmelden bei Personalmangel?
Guten Morgen! Ich habe folgendes Problem. Ich bin Azubine im 3. Lehrjahr (Augenoptikerin)und ich war im Juni für 2 Wochen krankgeschrieben, weil ich psychisch und körperlich zusammengebrochen bin. Ich konnte nicht mehr schlafen, habe nur noch geweint, hatte nur noch die Arbeit im Kopf und habe auch auf Arbeit gemerkt das ich schusselig, ängstlich und distanzierter den Kunden gegenüber bin. Ich zweifle oft an mir selbst und nehme alles mit nach Hause. Es ist wie ein teufelskreis gewesen. Nun in den 2 Wochen habe ich mich um einen Therapieplatz beim Psychologen(Verhaltenstherapeuten) gekümmert, den ich selber bezahlen muss, weil ich noch auf der Warteliste der Krankenkasse bin, damit die die Kosten übernehmen. Aber ich brauche die Hilfe und deswegen nehme ich die Kosten in Kauf. Nach den 2 Wochen hatte ich ein Gespräch mit meinem Chef und meiner Tutorin und wir wollten versuchen eine Lösung zu finden. Das Gespräch lief sehr gut, da sie sehr verständnisvoll waren. Somit ging es mir auch wieder besser. Ich sollte in eine andere Filiale wechseln, damit ich weniger Stress habe bezüglich der Fahrerei.Leider ist nun mein Chef schwer erkrankt und kommt nicht wieder und somit wurde aus der ganzen Sache nichts. Das heißt, es ist alles wieder beim alten. Jetzt sind wir total unterbesetzt weil einige im Urlaub sind, andere krank und generell zu wenig Personal da ist. Ich selber merke aber schon wieder das es so anfängt wie zuvor. Kein Appetit, Panikattacken, Angst, ich könnte los heulen und fühle mich schlapp. Meine Freundin meint ich soll mir eine Auszeit nehmen nicht das es wieder so schlimm wird. Meine Gesundheit geht vor und andere kümmert es auch nicht wie die Lage auf Arbeit ist und lassen sich krankschreiben. Das kann ich nur immer nicht... also so denken und umsetzen. Ich konnte jetzt auch nicht regelmäßig zum Psychologen, was mir nicht hilft da er ja dafür da ist um mich zu unterstützen. Aber das geht nicht wenn ich keinen freien Tag in der Woche habe. Ich fühle mich nicht aber wiederum fühle ich mich verpflichtet das Team nicht im Stich zu lassen. Wenn ich nicht komme sind sie zu 2./3. ...Wie momentan auch( - normalerweise sind wir 5-6)! ... Ich mache mich jetzt schon verrückt was in 2 Wochen ist. Ich versuche es noch so gut wie möglich durchzuhalten. Aber ich habe schon Angst das ich wieder so zusammenbreche. Dann denke ich immer das die Kollegen denken das ich übertreibe, keine Lust habe oder das Kollegen mit Überstunden noch mehr arbeiten müssen wegen mir, etc.! Ich soll Leistung bringen, die ich momentan wieder nicht bringen kann, da ich mich nicht im Stande fühle dem der Kollegen gerecht zu werden. Das Stresst mich und macht mich fertig- wiederum schaffen andere Kollegen das auch...! Habt ihr vielleicht einen Rat für mich? Das wäre lieb! Liebe Grüße Lisa
4 Antworten
es gibt in solchen faellen keine "gute" loesung.
deine freundin hat recht, gesundheit geht vor, und es hilft niemandem, wenn du zusammenbrichst. das nuetzt ja den wenigen uebrig gebliebenen mitarbeitern auch nichts.
ich bin selbst in der situation, in der sich deine verbliebenen mitarbeiter befinden, d.h. ich arbeite in einem extrem unterbesetzten buero und eine meiner kolleginnen ist jetzt (schon wieder) langfristig erkrankt und nimmt auch noch erholungsurlaub im anschluss, weil sie wegen staendiger krankschreibung auch noch sehr viel urlaub uebrig hat.
fuer mich ist das richtig schwierig und ich gehoere auch nicht zu den besonders verstaendnisvollen, die das total in ordnung finden. ich bin gestresst und fuehle mich im stich gelassen.
das aendert nichts daran, dass sie selbstverstaendlich, wenn sie krank ist, auch zu hause bleiben und auch ihren urlaub nehmen darf. es aendert aber auch nichts daran, dass ich genervt und angekotzt sein darf.
verstehst du, was ich meine? mach du das, was fuer dich am besten ist und das wird dann wohl die krankschreibung sein. aber bitte erwarte nicht, dass deine mitarbeiter das total gut nachvollziehen und verstehen koennen.
die sind ebenfalls gestresst und wie schlimm es denen geht, kannst du nicht beurteilen. und selbstverstaendlich muessen die auch fuer sich entscheiden ob und wie lange sie das mitmachen.
Ja, ich weiß was du meinst. Mir geht es ja gerade auch so wie dir und darum fällt es mir eben auch so schwer mehr an mich zu denken und zum Arzt zu gehen. Ich weiß noch nicht wie ich mich entschieden werde. Das entscheidet sich dann danach wie es mir geht und ich merke ich kann nicht mehr. Ich hoffe das ich bis zum Urlaub noch irgendwie es schaffe und versuche stark zu bleiben. Und wenn es nicht geht, dann gehts nicht. Aber danke für deine Antwort! :) Guß Lisa
Hej Lisa, eine Bitte vorweg: mach doch demnächst mal Absätze, dadurch wird so ein langer Text echtw esentlich lesbarer.
Und zur Sache:
(ja, ich habs mir durchgelesen): ich kenn so was.. es geht einem sch++ und man ist aber so korrekt und ordentlich, will keinen im Stich lassen..
Böd gesagt: es dankt Dir keiner,w enn Du krank zur Arbeit gehst. Und auch psyschisches IST eine Kranklheit.
Wenn Du jetzt nen Fehler machst, mal aus eigener Erfahrung gesprochen: glaubst Du, irgendwer wird sagen: hey, kann passieren.. sie ist doch eigentlich krank und reisst sich so zusammen, will uns helfen..
Nein, sie werden sagen: wenn die so krank ist, dann soll so doch zuhause bleiben FEHLERGEMACHT!
Du merkst was? Genau.. ich will Dir sagen: bleib zuhause, hol Dir eine AU von Deinem Arzt. Du kannst Dich innerlich für Job und KOllegen zerreißen, danken tut Dir das keiner.
Und noch so was: denk mal, Du hättest jetzt wirklich was rein körperliches. Ich sag mal: Lungenentzundung oder Nierenbeckenentzündung. DA wäre Dir klar, dass Du zuhause bleibst. UInd das fänden aucgh alle Kollegen logisch (außer irgendwelchen Idio.Ten). Psychsiches wird immer noch gerne als Anstellerei angesehen. Ist es NIC CHT: Es ist genauso ein Krankheitsgrund wie ein gebrochenes Bein oder ien fiese Grippe.
Meine Liebe.. bleib zuhause. Es ist besser für Dich.
Wärst Du ne Freundin, würd ich Dich jetzt drücken und bitten: denk an Dich. das tut kein anderer, bitte gönn Dir ne Auszeit.
..
Wenn Du das jetzt nicht tust, reisst es Dich nur noch tiefer runter. Ich kenn so was. Nicht gut.
Alles Gute für Dich!
Vielen lieben Dank das du dennoch geantwortet hast und dir die Zeit genommen hast zu antworten. Das waren sehr aufbauende und Worte die mir Halt geben. Und das obwohl man sich gar nicht kennt... :)
Ich versuche das in meinen Kopf zu bekommen und um zusetzten.
Gestern hatte ich ein Gespräch mit 2 meiner Kolleginnen, mit denen ich mich gut verstehe. Sie haben gemerkt das es mir nicht so gut geht und ich habe mich kurz ausgeweint und danach ging es mir besser. Kurzweilig hilft mir das auch wenn sich das blöd anhört. Nur ich kann ja nicht jedes Mal los weinen, denn davon wird meine Situation auch nicht besser. Ich versuche jetzt mehr an mich zu denken und auch dem entsprechend zu handeln.
In einigen Kommentaren wird geäußert das ich übertreibe und mich nicht so anstellen soll. Genau das sind Reaktionen wo ich Angst habe das die Kollegen auch so denken. Wiederum denke ich mir, das diese Personen nicht wissen wie es mir wirklich geht und was in mir vor sich geht und wie es mir schon einmal ging. Darum setzte ich mich da einfach mit meinen Po drauf!!! Jeder Mensch ist anders und ich bin so wie ich bin.
Vielen Dank nochmal für deine nicht voreingenommene Einstellung und deine lieben Worte.
Ich wünsche dir eine schönes Wochenende!
Liebe Grüße!
Ich hatte mal diesselben Probleme wie du und habe es geschafft indem ich erst krankgeschrieben bin solange bis meine Therapie anfängt Dann war ich 3 Monate in der Klinik . Seitdem fühl ich mich sehr wohl. Und natürlich wechselte ich den Betrieb. :) ich wünsch dir wirklich das beste und gute Besserung: ) LG
Arbeite konzentriert und Schritt für Schritt. Eins nach den Anderen. Mehr kannst du nicht tun. Das ist nur ein Job. Wieso machst du dich so verrückt?
Und das mit den "Zusammenbrüchen" und "was dich alles fertig macht" hört sich dann doch leicht Dramaqueenesk an.... fahr das zurück.