Lachen, wenn etwas Schlimmes (Krankheit, Unfall) erzählt wird
Guten Morgen,
mir ist schon oft aufgefallen, dass ich furchtbarerweise lachen muss, wenn mir jemand Vertrautes von etwas Schlimmen erzält. Eine Freundin erzählte letztens von einer Tumorerkrankung einer anderen Freundin und mein Gesicht verzog sich zu einem Lachen. Ich finde das keinesfalls lustig, wenn jemand eine schlimme Krankheit erleidet! Bei meinem Kumpel starb vor eingen Monaten der Opa und es kostete mich viel Anstrengung und Konzentration mein physisches Lachen zu unterdrücken.
Es gab in meiner engen Familie noch keine Todesfälle zum Glück, aber wenn jemand Entfernteres gestorben ist habe ich fürchterlich gelitten! Ich komme damit sehr sehr schlecht zurecht. Nur, warum um Himmels Willen, gibt mein Gehirn bei solchen Kundgebungen den Befehl "Lachen"?
Ich meine im Übrigen kein lautes Lachen, sondern nur die Mundwinkel, die nach oben gehen.
Lieben Gruß Lisa
13 Antworten
Lachen, wie Weinen sind Möglichkeiten die Spannung zu reduzieren - und solche Nachrichten erzeugen Spannung,oder?
Hallo,
ich denke das kann viele Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist "Lachen statt Weinen". Ich habe schon öfter gehört und auch erlebt, dass Menschen, wenn sie unsicher sind oder vor etwas Angst haben "nervös lachen" einerseits, weil sie sich hilflos fühlen und andererseits weil es ihnen unangenehm ist in dieser Situation zu lachen.
Wenn Du gar nicht damit zurecht kommst, besuch doch einen Therapeuten, der kann Dir zumindest dabei helfen zu verstehen, was in Dir vorgeht.
Viele Grüße
Andreas
Ich habe genau dasselbe Problem...Ich weiß manchmal nicht, wie ich damit umgehen soll. Aber es passiert automatisch.
Das ist Unsicherheit oder Verlegenheit. Das Lachen soll die Zeit überbrücken bis eine adäquate Antwort verfügbar ist.
Menschen die so reagieren versuchen sich meist 100% unter kontrolle zu haben und wirken durch das häufige und unpassende Lachen unnatürlich. Das kann man jedoch trainieren.
Oft liegt auch ein nicht verarbeitetes Trauma vor, welches diesen "Schutzmechanismus" aufruft wenn etwas unerwartetes und unangenehmens auf uns zu kommt.
Versuche bewusst auch Fremde an deinen Gefühlen teilhaben zu lassen.
Setze keine "Maske" auf, sondern lasse Gefühle zu und trainiere Sätze wie "um Gottes willen" oder "das ist ja entsetzlich" und lege Dir einige Gegenfragen zurecht, wie "und wie geht sie damit um?" das verschafft dir Zeit die Schocknachricht zu verarbeiten während Dir dein Gegenüber mehr Informationen zuspielt.
@tschia: Lies Dir doch die Frage von HardCandy noch einmal richtig durch, bevor Du solche Fragen stellst - natürlich empfindet sie keine Freude, wenn sie solche schlimmen Nachrichten von anderen bekommt.
Ich glaube das "Lachen" in solchen Situationen (das ja eigentlich gar keines ist)zeugt von sehr großer Unsicherheit und Hilflosigkeit. Es ist ja auch schwierig mit so etwas umzugehen. Ich kann es mir nur so erklären, dass dieses Lachen kommt, weil Du auf gar keinen Fall willst, dass es kommt - vergleichbar mit dem rosa Elefanten an den man immer dann denkt, wenn man es auf gar keinen Fall möchte.
Ich möchte Dich auf gar keinen Fall beunruhigen, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Symptom einer Zwangserkrankung sein könnte. Wenn es Dich stark belastet, würde ich evtl. mal einem Psychologen die Situation schildern und versuchen, dagegen anzugehen.
Alles Gute.
whatever77
Das ist die Verlegenheit, weil man nicht weiß, wie man auf solche Nachrichten reagieren soll. So geht es vielen menschen. Ich glaube, dass das eine natürliche Reaktion ist. Du lachst ja nicht laut heraus. Das wäre schlimm, aber das andere ist wahrscheinlich gar nicht zu verhindern.