Langzeitzyklus durch Verhütungsring?
Guten Tag,
ich habe schon verschiedene Berichte über den Langzeitzyklus durch Pillendurchnahme oder das Auslassen der ringfreien Pause gelesen. Allerdings gab es doch etwas verschiedene Ausführungen: In einem (und auch anderen) Artikel habe ich gelesen, dass biologisch gesehen, keine Notwendigkeit besteht, die Abbruchblutung zu bekommen und dass also komplett darauf verzichtet werden kann. In demselben Bericht heißt es aber: "Aus medizinischer Sicht sollte frau in der fruchtbaren Lebensphase zumindest alle 6 Monate eine Blutung haben, um die Schleimhaut abzustoßen." Auch ist die Rede davon, dass manche Frauen dann 3 oder 4 mal im Jahr ihre Tage bekommen (keine Antwort vom Autor erhalten). Auch meine Frauenärztin meinte, dass ich die Abbruchblutung alle drei Monate zulassen sollte (keine Begründung bekannt).
Ich benutze den Verhütungsring Circlet lediglich dazu, meinen Langzeitzyklus zu steuern. Da ich während meiner ringfreien Zeit extreme Beschwerden habe (Regelschmerzen, vermutlich Endometriose), frage ich mich, ob ich nicht doch langfristig darauf verzichten könnte und den Ring eben immer (und nicht alle drei bis viermal wie jetzt nicht) vier Wochen drin lasse und dann wechsel.
Daher folgende Fragen:
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Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand nachvollziehbar erklären könnte, ob und wenn, was daran gesundheitlich bedenklich ist, das durchzuziehen, also a) daran, keine Regelblutung zu bekommen sowie b) eben daran, dauerhaft der wenn auch niedrigen Hormonzufuhr ausgeliefert zu sein (macht die eine Woche mehr Hormonbelastung / die fehlende Pause überhaupt etwas aus?)?
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Ich bin gerade in meiner ringfreien Phase und hatte bereits meine Periode. Normalerweise würde ich nun den Ring wieder einsetzen. Da es mir aber wie gesagt nicht darum geht, mit dem Ring zu verhüten, sondern auf den Zyklus zu verzichten und der Ring auch kein billiges Mittel ist, frage ich mich, ob ich den Ring nicht vorübergehend absetze und dann wieder anfange - d.h. mit dem erneuten Einsatz noch ca. 3 Wochen warte, bis eben eigentlich wieder die "große Blutung" käme. Was bedeutet das für meinen Körper?
Ich weiß, das klingt alles sehr bequem und naiv, aber ich leide wirklich sehr unter meinen Regelblutungen und versuche eine Lösung zu finden, die meine Schmerzen nicht zu sehr zulässt, meine Gesundheit nicht (mehr als jetzt schon) belastet und mein Portemonnaie ein wenig schont. Als "Behandlung" meiner vermutlichen Endometriose hat mir meine Frauenärztin als Alternative nur eine Pille oder eine teure Spirale vorgeschlagen.
Ich danke vorab für Antworten.
1 Antwort
Was ist denn mit Deiner normalen Blutung? Schmerzt sie sehr? Das kann an Östrogenmangel liegen. Weitere Mangelzeichen sind: Beckenboden "hängt durch", drückt nach unten bis hin zur Inkontinenz, Schwitzen, saurer Schweiß, leichte bis schwere Depression, Rückenschmerzen (Magnesium entspannt übrigens die Muskulatur - hast Du davon genügend? 10 mg pro kg Körpergewicht tgl).
Dann nimmst Du einfach ein bißchen Brennesselsamen oder Hefe. Soja oder Rotklee gehen auch. Salbei, Holunder, Sonnenblumenkerne - alles östrogenhaltig oder anstupsend.
Ich selbst versuche an mir herum mit keimfähigen Brennesselsamen, seit ich 3 Wochen nach einer Fehlgeburt einen totalen Östrogenabsturz und eine tiefschwarze Depression bekam.
Ich werde immer ein wenig depressiv, wenn ich Östrogenmangel habe (Mandeln schwemmen übrigens Östrogen aus, auf die solltest Du ganz verzichten, besonders schlimm ist Marzipan, da reicht ein kleines Stück).
Auch frische Hefe ist sehr hilfreich bei gewissen Östrogenmangelzuständen. die Naturhormone dauern 8 Stunden, bis sie wirken. Ich habe nun mit meiner FÄ abgesprochen, daß ich alle 8 Stunden eine Prise Brennesselsamen nehme. Damit bekomme ich keine Abbruchblutung, sondern erst, wenn cih sie vergesse. Bin gerade wieder dran, weil ich die Einnahme um 2 Stunden verschoben hatte.
Wenn 3 Monate lang keine Blutung kommt, soll ich hin zum Ultraschall, damit sie sehen kann, ob sich da Schleimhaut aufgebaut hat (eigentlich ist das Östrogen dafür zuständig). Bei künstlichem Östrogen ist wohl da Problem dabei, daß dieser Aufbau unkontrolliert ins Wuchern geraten kann, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich habe habe bis jetzt nur 1x diese 3 Monate lang durchgehalten, dann passierte das Vergessen wieder.
Ich muß übrigens sagen, daß ich es doch als angenehm empfinde, daß die Blutung alles reinigt. Pilzinfektionen sind bei mir eher in der nichtblutenden Zeit da.
Östrogenmangel kann allerdings auch von zuviel Testosteron kommen (durch Knoblauch, Ingwer, Muskat, Cury, Kurkuma...), das solltest Du unbedingt meiden, wenn Du da Probleme hast.
Ich habe gerade mal geguckt, der Ring enthält auch Progesteron. Das bekommst Du billiger in der Schafgarbe, das ist unsere stärkste einheimische Progesteronpflanze. Frauenmantel wirkt ähnlich.
https://progesteron.net/progesteron-aufbau/
Da es nicht wasserlöslich ist, nimmst Du besser Tinkturen als Tee. Ich habe sie mir selber gemacht, dazu findest Du Anleitungen im Netz.
Danke für die schnelle und ausführliche Rückmeldung und Empfehlungen. Ich habe starke Regelschmerzen und während meiner Regel schlimmere Verdauungsprobleme als sonst. Ansonsten leide ich auch sonst oft unter meiner leichten bis mittleren Depression und schwitze stark. Dass das am Östrogenmangel liegen kann und ich diesen durch bestimmte Nahrungsmittel ausgleiche, sehe ich ehrlich gesagt kritisch, aber ich werde mich damit mal auseinandersetzen.
Da der Ring sehr wahrscheinlich auch für einige andere Symptome von mir verantwortlich ist, würde ich am liebsten ganz darauf verzichten, ständig den künstlichen Hormonen ausgeliefert zu sein. Regelmäßig Brennesselsamen zu sich nehmen klingt dann doch körperschonender, insofern sie denn verdauungstechnisch gut vertragen werden.
Vielen Dank erstmal.
Klar gehen die gut, Du mußt sie nur einzeln kauen (das dauert eine Weile;-) Ich kaufe sie bei phytofit.de, die sind wirklich keimfähig. In der Apotheke sind sie oft sterlisiert, dann wirken die Hormone nicht mehr.
Welche Verdauungsprobleme hast Du? Durch den Progesteronmangel bekommt man etwas weichen Stuhl bis Durchfall. Schafgarbe hilft übrigens gut gegen Durchfall, auch wenn die meisten Kräuterbücher sie nicht als Hormonpflanze führen. Da kannst Du ja vielleicht, sobald die Blutung einsetzt, ein bißchen Schafgarbe (2 cm Blättchen reicht) und Hefe (1/16 Würfel) essen, damit der Hormonmangel ausgeglichen wird. Teste mal.
Wieviel Progesteron Du in Dir hast, kannst Du an der morgendlichen Messung der Basaltemperatur messen. Meine Freundin hatte immer Gelbkörperhormonmangel und dadurch einige Babys verloren.
Als ich endlich herausbekam, daß dieses Hormon nichts anderes als Progesteron ist, versorgte ich sie mit einer Tinktur, Schafgarbe oder Frauenmantel, in 70% igem Schnaps. Sie nahm das, ihre Temperatur stieg morgens auf 37,2 °C statt immer unter 37 °C zu bleiben. Alelrdings bekam sie starke Regelschmerzen davon. Aha, also relativer Östrogenmangel macht Schmerzen; ich habe dann für mich Hefe genommen, sobald ich ein leises Ziehen im Rücken verspürte und kam besser durch die Tage.
Ich habe sehr viel über Naturhormone gelernt aus dem Buch von Sophie Ruth Knaak "Erbamen mit den Männern"; vielleicht besorgst Du Dir das mal. Es ist zwar etwas teuer, aber es lohnt sich wikrlich! Es ist wie ein Medizinkrimi geschrieben, und man lernt auf unterhaltsame Weise eine ganze Menge. Unglaublich, wo die Frau ihr Wissen aufgesammelt hat, mit dem sie den Leser überschüttet.
Wenn ich das alles nicht gewußt hätte, würde ich gewiß schon Psychopharmaka nehmen müssen.
http://wechseljahre-klimakterium.de/pflanzenhormone/nahrungsmittel-oestrogene.htm
http://wechseljahre-klimakterium.de/pflanzenhormone/phytohormon-inhaltstoffe.htm
Meine Tochter sagte, daß bei ihr der Zyklus sogar durch ein bißchen Hugo verschoben wird. In unserer Saftfabrik wird Hugo tatsächlich weit unter 50 °C hergestellt, so daß das Östrogen noch einigermaßen wirksam sein dürfte.
Ich empfinde das Ausgeliefertsein an Hormone nicht schlimm, da sie mir ja helfen. Sie fehlen doch effektiv. Und da es Naturhormone sind, denke ich, ist das unbedenklich.
Warum soll man sich quälen, wenn es so einfach Abhilfe gibt?
Ich las neulich von so einer Naturtante, ihr ginge es so gut, seit sie auf Fleisch verzichte (schönes Haut, gute Haut, frisch). Stattdessen ißt sie Soja. Da schrieb ich ihr, daß das wohl eher nicht am Fleischverzicht liegt, sondern an der exzessiven Östrogenzufuhr.
Soja würde ich aber nicht essen, das gibts nur noch genmanipuliert, sagte mir eine Dipl. Ing. Agrar. Das ist mir zu suspekt.