Mutter jammert, mich zieht es runter
Ich wende mich heute an die etwas Älteren von Euch. Meine Mutti ist STÄNDIG am Jammern. Am Telefon erzählt sie mir immer: Sie will nicht mehr leben. Sie hat nur noch 1 bis 2 Jahre zu leben, ihre Beine wollen nicht mehr, das Atmen fällt ihr schwer. Aber wenn ich zu Besuch bin, dann sehe ich, dass ihr Haushalt noch recht gepflegt und ordentlich ist und das sie ziemlich wohlauf ist. Mich zieht das Gejammere ziemlich runter. Wie soll ich damit umgehen? Wie soll ich ihr gegenüber auftreten? Hat jemand Erfahrung? Die Älteren von Euch können sich sicherlich in mich hinein versetzen oder haben ähnliche Erfahrungen oder Tipps. Herzlichen Dank vorab!
19 Antworten
Deine Beschreibungen bezüglich der Situation Deiner Mutter erwecken in mir den Eindruck, als hätte Deine Mutter bisher nur die Familienmitglieder als ihr soziales Umfeld gehabt.
Möglicherweise hat sie sich auch in früheren Jahren, als sie noch wesentlich jünger war, nicht um Kontakte außerhalb der Familie bemüht, z. B. Vereine, Chöre, Kurse, Freundinnen, Arbeitskollegen etc. Wenn das der Fall sein sollte, dann ist es im Lebensalter von 81 Jahren kaum vorstellbar, derart sein Leben umstellen zu können.
Ich würde deshalb das Wohnen in einem Seniorenheim empfehlen, wo Menschen als Ansprechpartner um die Mutter herum sind und ihr Fürsorge entgegen bringen, wo sie zwangsläufig abgelenkt wird und Kontakte finden kann, damit sie sich nicht mehr so einsam fühlt.
Dann darf sie aber nicht jammern bzw. Verständnis für ihr Jammern erwarten. Wenn sie sich nicht helfen lässt und kein Verständnis für die Belange anderer hat, dann darf sie - wie erwähnt - auch nicht jammern.
Danke für die Auszeichnung. Das freut mich.
Hallo, ich habe mit sehr großem Interesse die ganze Diskussionen gelesen und den "Antwortenden" fast immer recht gegeben. Ich fühlte mich als würde man auf mein Probem antworten, denn mein Problem ist sehr ähnlich. Nur, meine Mutter (85) wohnt bei mir in der Wohnung klammert auch sehr stark und am Wochenende wenn ich von einer arbeitsreichen Woche eigentlich Ruhe brauche dann geht es los: Samstag und Sonntag Morgen will sie von mir immer das ich den Notarzt rufe. Jeden Wochentag (außer Wochenende) kommt am Morgen eine Krankenschwester ins Haus und verabreicht ihr die Medikamente. - da verlangt sie keinen Notarzt - Mo.-Do. kommt eine Betreuerin ins Haus für 1,5 Std und geht mit ihr spazieren oder macht Spiele. - Da will sie auch keinen Notarzt. . 3 Wochen in Kurzzeitpflege - auch kein Ruf nach Notarzt. Ich kann mich aufs Wochenende gar nicht mehr freuen. Leider kann ich keinen Rat geben sondern nur einfach ganz stark mitfühlen.
Tut mir leid, ich kann Deine Mutter nicht verstehen, was will sie? Dir ein schlechtes Gewissen machen? Kümmerst Du Dich ihrer Meinung nicht genug um sie?
Sie sollte sich Abwechslung suchen welcher Art auch immer, es gibt doch sicher auch Vereine oder ähnliches denen sie sich anschließen kann?
Solltest es tatsächlich ansprechen und sie fragen was ihr fehlt. Da hilft wohl nur eine direkte Aussprache
erst mal herzliches Beileid... red einfach mal ein offenes Wort mit Deiner Mutter. sie fährt die falsche Schiene um Deinen Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich kenne jemand der geht schon gar nicht mehr ans Telefon wenn er die Nummer seiner Mutter sieht... frag sie mal ob sie es so weit kommen lassen will. Da helfen wirklich nur ehrliche Worte. Außerdem ein kleines Gewitter reinigt die Luft, vielleicht hängen noch ein paar unausgesprochene dinge zwischen euch.
Ich muss dazu sagen, dass ich 300 km von meiner Mutter entfernt wohne und deshalb nicht ständig bei ihr sein kann. Ich fahre alle 8 Wochen hin, aber selbst das ist ihr zu wenig. Meine Schwester wohnt 2 Häuser weiter. Aber sie will nur mich mich mich mich mich und mich kotzt das allmählich an. Öfter als 8 Wochen geht momentan bei mir echt nicht. 600 km sind kein Pappenstiel. Aber danke für die einfühlsamen Komentare.
ich denke sie klammert sich an dich weil du es zuläßt...
Aber was soll ich denn tun? Ich habe ihr schon gesagt, dass sie aufhören soll damit. Sie bestreitet, dass sie klammert. Aber du hast Recht, ich werde den Kontakt reduzieren.
Sie sieht nicht mehr viel Sinn in ihrem Leben, ihr fehlt eine Aufgabe, sie fühlt sich ungebraucht. Sprich mit ihr, sag ihr, dass sie dir das Leben schwer macht mit ihren Äußerungen. Sag ihr auch, dass du für sie da bist wenn sie dich braucht, aber sag ihr auch, dass du gar nicht der Meinung bist, dass sie dich braucht, sondern allein recht gut klarkommt. Sie soll sich ein Hobby suchen, eine Aufgabe, gib ihr ab und zu etwas zu tun für dich und dann sag ihr klipp und klar, dass sie für ihr Alter noch recht gut beisammen ist und es andere Menschen gibt, die es noch viel schwerer haben.
Danke, aber sie geht in kein Seniorenheim oder Betreutes Wohnen.