Narkoserisiko alter Hund?
Hallo,
Hat hier jemand Erfahrung mit Narkose bei alten Tieren?
Der Hund ist 16, das Herz ist (per Ultraschall abgeklärt) quasi in Ordnung, sprich davon geht laut Kardiologin keine relevante Erhöhung des Narkoserisikos aus.
Es geht um eine ca. 2 1/2 stündige OP, Inhalationsnarkose mit Monitoring.
Hat hier vielleicht jemand schon mal seinen alten Hund/anderes Tier operieren lassen? Wenn ja, gab es Komplikationen oder war das Tier danach weniger klar im Kopf?
Vielen Dank schonmal, falls jemand was erzählen kann!
6 Antworten
Mein 13 Jahre alter Hund (mit Niereninsuffizienz und leichtem Herzproblem) hat anlässlich einer Zahnbehandlung auch eine Inhalationsnarkose bekommen und diese sehr gut vertragen. Er war kurz nach der Behandlung schon wieder ansprechbar, hat aber noch 3 - 4 Stunden geschlafen. Am selben Abend haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und er hat auch schon wieder gefressen als wäre nichts gewesen.
Das kommt drauf an wegen was der Hund operiert werden soll.
Bei einem 16-jährigen Hund würde ich mir die Notwendigkeit genau überlegen. Und vor allen - welches Ergebnis erhoffe ich mir ? Was bringt es dem Hund ?
Inhalationsnarkosen werden in der Regel sehr gut vertragen. Die Tiere sind schnell wieder wach etc.
ABER
Das Narkosemittel und die Medikamente die ein Hund nach einer OP ja meistens braucht (Antibiotika, Schmerzmittel usw) - müssen über die Nieren bzw. Leber wieder ausgeschieden werden. Und das ist für einen alten Hund oft nicht mehr so einfach.
Es sollten zumindest die Nieren und Leberwerte vor der OP noch überprüft werden. Meist wird das routinemässig gemacht.
Man muss sich einfach darüber im Klaren sein dass jede OP eine Belastung für den GESAMTEN Körper ist - und alte Hunde eben sehr viel länger brauchen bis sie sich erholen - wenn sie das dann überhaupt noch jemals tun.
Danke für deine Antwort. Die Nieren- und Leberwerte sind wohl auch in Ordnung, allerdings mache ich mir schon Gedanken, wie gut sie das alles verkraften würde.
Was soll denn operiert werden ?
Es geht um eine (größere) Zahnsanierung, sprich es müssen einige Zähne raus.
Was meint dein Tierarzt?
Ich persönlich würde mich da niemals von Erfahrungen anderer beeinflussen lassen, das Risiko der Entscheidung einer Operation eines so alten Hundes trägst du leider alleine. Da helfen dir leider keine Erfahrungsberichte.
Wenn das bei einem anderen Hundehalter gut lief, muss das bei deinem Hund lange nicht auch so laufen. Da würde ich mich mehr auf mein Bauchgefühl und mein Vertrauen zum Tierarzt verlassen.
Prinzipiell birgt jede Operation - egal in welchem Alter - ein Risiko. Dessen muss man sich einfach bewusst sein. Und dass nicht alles was medizinisch machbar erscheint auch sinnvoll ist. Das muss aber auch jeder für sich selbst entscheiden.
Es ist eine blöde Situation, aber die "richtige" Entscheidung sollte man in meinen Augen auch möglichst unbeeinflusst und ohne Druck ("jemand anderer hat es doch auch noch gemacht ") getroffen werden können.
Danke für deine Antwort. Du hast Recht, natürlich muss man das Risiko selbst tragen und entscheiden. Es ist nur schwer einzuschätzen wie hoch das Risiko tatsächlich ist und man setzt sich natürlich selbst unter druck. Die Ärzte raten zur OP, weisen aber natürlich auch auf das Risiko bezüglich ihres Alters hin.
Zu dieser Warnung sind sie verpflichtet.
Wie gesagt, ich persönlich bin der Meinung, Erfahrungsberichte helfen nur bedingt weiter und beeinflussen möglicherweise auch die Entscheidung, Dinge zu tun, bei denen das Bauchgefühl eher abraten würde. Ich persönlich würde mich dann nicht zu viel im Internet bewegen, um meine Entscheidung frei treffen zu können und nicht am Ende mit "hätte ich doch nur " Zweifeln dazustehen. Natürlich hofft man auf möglichst lange gemeinsame Zeit mit einem langjährigen vierbeinigen Begleiter, dennoch sollten wir unsere Entscheidung ohne Druck von außen treffen können.
Ich persönlich würde jetzt auch nicht Erfahrungen von Katzen mit Hunden "vermischen" weil meiner Erfahrung nach Katzen ohnehin "langlebiger" sind, ich weiß nicht, ob es da einen Unterschied zwischen Hunde/ Menschen und katzenjahren gibt.
Ja du hast Recht, man darf natürlich keine Entscheidung auf Basis von Erfahrungsberichten im Internet treffen. Das tue ich auch nicht. Ich werde natürlich auf mein Bauchgefühl hören und weiß eigentlich auch schon, dass ich die OP für notwendig halte. Aber natürlich mache ich mir Gedanken und kann schwer einzuschätzen wie groß die Gefahr wirklich ist, deshalb hilft es mir ein bisschen zu lesen, dass bei anderen alles gut gegangen ist. Natürlich heißt das nicht, dass es bei meinem Hund auch gut gehen wird, das ist schon klar. Aber im Grunde hast du Recht.
Mehrere unserer Katzen hatten mit 15, 16 eine Zahn-OP, die hat zwar nicht so lange gedauert, dafür hatte eine davon Schilddrüsenprobleme und musste Medikamente nehmen. Alle haben die Narkosen super überstanden, nur eine hatte etwas Probleme mit dem Aufwachen. Die war noch den ganzen Tag benommen.
Vielen Dank für deine Antwort, das hört sich gut an und macht mir Hoffnung, dass einfach alles gut geht.
Man sollte nicht von anderen Tieren auf seine eigenen schließen, das sind ja immer individuelle Fälle. Der einzige der dich in dem Fall von deinem Tier über Risiken aufklären kann, ist dein Tierarzt.
Das stimmt, aber die gesundheitlichen Faktoren sind abgeklärt, es bleibt also nur das altersbedingt erhöhte Risiko und das ist für mich sehr schwer einzuschätzen, auch der TA sagte nur "ja es ist ein Risiko, das Sie tragen müssen". Es hilft mir ein bisschen Erfahrungen zu lesen bei denen alles gut gegangen ist. Natürlich schließe ich nicht daraus, dass bei meinem Hund nichts passieren wird, aber es nimmt ein bisschen die Angst.
JEDE Narkose ist ein Risiko, auch bei jungen, an sich gesunden Tieren (und Menschen), aber ein TA sollte einschätzen können, ob er das Risiko eingehen will. Man muss halt abwägen, ob die OP die Lebensqualität erhöht, und man sie daher riskieren will. heutige Narkosen sind aber weitaus schonender als die früher.
Ich wollte auch keineswegs zur OP raten, wenn Bedenken bestehen, sondern habe lediglich, wie es gewünscht war, MEINE Erfahrungen mit insgesamt 7 Tieren geschildert. Die eine Katze wollte er später nicht mehr operieren, weil sie die letzte Narkose so schlecht vertragen hatte und ebenfalls mal ein Meerschweinchen, weil er Bedenken hatte. Man sollte also dem TA vertrauen.
Ich habe ja auch nicht gefragt, ob ihr mir zur OP raten würdet, sondern nach Erfahrungen, also war deine Antwort perfekt :)
Dass jede Narkose ein Risiko ist, ist klar und es haben mehrere Tierärzte zu der OP geraten.
Jo, mein Kommentar galt auch Lastunicorn, irgendwie kommt das hier manchmal nicht dahin, wo es soll....
Ach so, ja macht ja nichts :)
Wir haben unsere Katze mit 16 operieren lassen wegen nierensteine, er hatte dann noch 2 glückliche Jahre
Danke für deine Antwort, das beruhigt mich ein bisschen und ich hoffe bei uns läuft es genauso gut.
Gern geschehen :)
Danke für deine Antwort! Das hört sich ein bisschen beruhigend an, ich hoffe bei ihr klappt es genauso unkompliziert...