Pferd hat dickes Fesselgelenk und lahmt, was würdest ihr sagen?
Hallo liebe Community, Ich ich weiss Ferndiagnosen sind blöd aber wir wissen einfach nicht weiter...
Unser Pferdchen hat seit ca 3 Tagen vorne ein leicht dickes Bein was auch etwas warm ist, nicht sehr aber man spürt einen Unterschied. Ta war natürlich schon da, hat die Beugprobe gemacht, alles abgetastet (wobei das Pferd absolut keine Schmerzen hatte!!) und uns ein Schmerzgel da gelassen.
Er schont das Beim indem er es nach vorn tut und geht auch echt lahm... trotzdem ist er sehr aufmerksam und freudig, wollte eben sogar aus der Box spazieren!
Ihr müsst euch vorstellen, das Bein ist nur am Fesselgelenk und ein kleines Stück drüber dick, etwas angelaufen (wie zb Wasser in den Beinen). Der Ta sagt für einen Sehnenschaden wären es sehr ungewöhnliche Symptome und er denkt nicht dass es so was sei, hat aber auch keine andere Diagnose aufstellen können...
Was sagt ihr?
6 Antworten
Ich mag selber keine Ferndiagnosen - aber was wäre mit einem Hufgeschwür? Wenn das Geschwür bereits in den Fesselkopf gewandert ist, ist das da auch schon was länger drin...
Allerdings sollte ein Tierarzt da dann durchaus selbst drauf kommen.
Was ist mit Röntgen lassen oder Ultraschall?
Da ich mit Beugeproben noch nie viel am Hut hatte und nur grob was darüber weiß - nein, kann ich mir auch nicht unbedingt vorstellen. Wobei mein Pony das bestimmt auch hinkriegen würde: Lahmen, aber negative Beugeprobe :D
Mein Pony lief aber auch mindestens ne Woche lang mit einem richtig fiesen Hufgeschwür rum, was dann sogar bis zum Sprunggelenk hochgezogen ist. Ansatzweise was gezeigt hatte er erst, als es im Fesselkopf angekommen war - die ganze Woche vorher gar nichts.
Danke, ponyfliege. Das mit dem Tierarztwechsel würde ich ggf. auch noch vorschlagen.
Tut mir leid, dass ich so blöd frage, aber wie kann ein Hufgeschwür ins Fesselgelenk oder gar ins Sprunggelenk "hochziehen"?
Dass das betroffene Bein anläuft, ist ja normal, und dass der Eiter am Kronrand rauskommt, gibts auch öfter, aber wie soll das Geschwür selbst hochwandern?
Wenn sich die Entzündung bzw der Eiter bis ins Gelenk hochfrisst, kann man das Pferd ja fast einschläfern lassen.. Zumal bei einer solch schweren Entzündung, die bis ins Fessel- oder gar Sprunggelenk geht, bereits Huf- und Kronbein quasi zerstört sein müssen..
Nun, das erkläre ich dir sehr gerne - ist auch ganz einfach.
Als erstes ist klarzustellen, dass es im Horn keinen Eiter gibt - denn Horn kann keinen Eiter bilden. Oder eitern deine Haare auch?
Bei einem Hufgeschwür sind es Bakterien, die den Huf angreifen und verursachen da eine Entzündung. Wenn diese Entzündung bzw. die Bakterien nun nicht herausgeschnitten werden, kann sich die Entzündung ruckzuck ins Fesselgelenk und höher ziehen, was dann oft erstmal nach einem Einschuss aussieht. Die Lahmheit kommt vom Druck, den die Bakterien verursachen - ist das Hufgeschwür herausgeschnitten, sprich ist der Druck raus, ist das Pferd sehr schnell wieder lahmfrei.
Daher kann es durchaus passieren, dass ein unbehandeltes Hufgeschwür seinen Weg nach oben nimmt - weil es eine Entzündung ist und kein Eiter.
Dass der Tierarzt es nicht gleich erkannt hat, lag ein bisschen an meiner Mutter.. aufgrund einer früheren Sehnenverletzung hat sie darauf bestanden dass als erstes danach gesucht wird -außerdem hat er am letzen Freitag gar nicht auf das Hufe abklopfen reagiert. Am Montag, da hst er dann reagiert und für die Tierärztin kam eine Sehnenverletzung nicht mehr in Frage, danke aber fär deinen Guten Rat!
also, der Hufschmied und Ta waren grade zusammen hier, es lag tatsächlich an einem Hufgeschwür! War aber gottseidank wirklich nur im Horn.. haben es jetzt großzügig rausgeschnitten und die lahmheit ist auch schon besser geworden! Hufschmied meinte, es liegt daran dass er sein Leben lang Eisen trug und wir diese vor kurzem erst abgemacht haben, sprich er ist sehr empfindlich was die Hufe angeht und hat auch dementsprechend reagiert.. daher such keine Schmerzen bei der Beugeprobe.. Danke für deine Antwort! :)
na ja dann.
MissesMalfoy,
Irgendwie seltsam, dass das der Tierarzt nicht gleich erkannt hat.
Zudem würde ich dringend den Hufbearbeiter wechseln - ein Hufgeschwür hat rein gar nichts damit zu tun, ob das Pferd lange Zeit Eisen getragen hat oder nicht, sondern ist eine Sache der Hygiene im Stall. Es bildet sich kein Eiter - denn es ist Horn, Horn kann nicht eitern - Haare können auch nicht eitern. Es sind Bakterien, wie im anderen Kommentar bereits geschrieben.
Wenn der Schmied also nun behauptet, es käme von der langen Zeit Eisen, scheint er nicht gut informiert zu sein. Wäre für mich direkt ein Ausschlusskriterium.
machen wir Morgen, hinfahren können wir nicht, da er ja kaum laufen mag....
Warte erst mal ab was das Röntgenbild sagt. Vorher würde ich gar nichts machen - die Tierärzte sind ja auch keine Hellseher. Und jetzt hier alles aufzuzählen was es sein könnte - ist auch doof - da kriegst du nur noch Angst. Wenn nach dem Röntgen immer noch nichts klar ist, kannst du ja noch mal nachfragen ob jemand Ideen hat. Viel Glück
Ich würde auf ein Hufgeschwür tippen, da die Symthome wie bei meiner waren. Schau mal nach ob der Huf auch warm ist. Die Tierärzte haben über mehrere Wochen an meinem Fall gesessen und überhaupt nichts gefunden, bis sie in die Klinik musste und nach 3 Stunden Suche und etlichen Röntgenbildern doch ein "harmloses" Hufgeschwür gefunden wurde. Normale Hufgeschwürde sind kein großes Thema, aber es gibt auch seltene Ausnahmen wie bei meiner die dann ganz fies sind.
Liebe Grüße und noch viel Glück bei der Suche! :)
Da schließ ich mich an, würd da lieber nochmal einen (anderen) TA drauf schauen lassen u. Röntgen/Ultraschall ist nicht grad die schlechteste Idee... kann es denn sein, dass er sich draußen vertreten hat, ausgerutscht ist oder evtl. ein Schlag auf's Gelenk von einem Weidegenossen...?
hufschmied und ta waren grade da, es lag gottseidank "nur" an einem Hufgeschwür..
Wenn der TA dir schon nichts genaueres sagen kann, würde ich mich jetzt an deiner Stelle von Vermutungen aus dem Internet nicht verunsichern lassen wollen. Hol dir einen anderen Tierarzt, der das Pferd untersuchen soll, alles andere ist Kaffeesatzleserei und bringt weder dir noch dem Pferd wirklich was.
Könnt ja schließlich viele Ursachen haben....
kannst du dir eine negative beugeprobe vorstellen bei einem pferd, das lahmt und entlastet?
ich nicht. nach der beugeprobe müsste ja sonst das pferd plötzlich lahmfrei gewesen sein...
ich würde zusätzlich einen tierarztwechsel vorschlagen... oder auch mal den hufbearbeiter zur rate ziehen.
übrigens - sehr gute antwort!