Pflegepraktikum Station?
Hey ihr alle,
ich möchte bald mein 1. Krankenpflegepraktikum (30 Tage) machen, fürs Medizinstudium. In der Bewerbung muss man 2 bis 3 Wunsch-Einsatzgebiete angeben.
Zwar bin ich schon so fleißig am Rumlesen, welche Stationen denn so "angeraten" werden - aber ich wollte hier auch mal fragen, ob vielleicht wer Empfehlungen hätte?
Ich muss ehrlich sagen, mir wäre ein verhältnismäßig entspanntes Arbeitsumfeld am liebsten, ich brauche also nicht zwingend nur "spannende Fälle" (was ja eh nicht Ziel des KPP ist...). Voraussetzung für die Anerkennung des Pflegepraktikums ist, dass man auf einer Bettenstation (also meist nicht der Psychiatrie) tätig ist. Je weniger häufig ich aber mit eher unangenehmen Gerüchen / Tätigkeiten zu tun habe (zumindest vermutlich), umso lieber wär's mir ;) Also ich werde natürlich damit klarkommen, aber gerade für das erste KPP bräuchte ich nicht gleich den Innere-Medizin-Totalschock, wenn ihr versteht.
Weiterhin sollte ich erwähnen, dass jegliche Stationen mit Kindern / Geburtshilfe mit null Pflegeerfahrung nicht möglich sind.
Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar! Bislang wurde v. a. Onkologie und alles mit Augen / HNO empfohlen, vielleicht stimmt ihr da zu oder seid ganz anderer Meinung?
Liebe Grüße :)
5 Antworten
Wie lustig, ich mache auch gerade mein KPP in München! :D
Tatsächlich habe ich mir gar nicht so wahnsinnig viele Gedanken davor gemacht. Ich wollte einfach mal anfangen und hab mich beworben, daraufhin wurde ich zugeteilt - fertig. Momentan bin ich auf der “Stroke Unit” und kann die eigentlich (von dem Krankenhaus, wo ich bin) nur empfehlen - klar muss man auch grundpflegerische Tätigkeiten erfüllen, aber ich denke, da kommt man nie rum. Ist ja auch gut so. Aber ich finde es sehr interessant, die verschiedenen Folgen von Schlaganfällen so hautnah miterleben zu können. Es gibt auch einige Patienten, die z. B. “nur” zur Beobachtung da sind, wieder andere siechen (leider) nur noch vor sich hin... Man begegnet einfach einer riesigen Bandbreite unterschiedlicher Menschen. Auch, wenn der Großteil der Patienten eher 50+ ist.
Andere Empfehlungen kann ich leider nicht geben. Aber die Onkologie ist sicher auch spannend, bloß muss ich mich den anderen anschließen - ganz ohne ist die Arbeit dort sicherlich nicht. Klar, das kann man über so gut wie jeden Bereich im Gesundheitswesen sagen, aber ich denke, gerade die Onko dürfte doch mit zu den besonders Fordernden (seelisch gesehen) gehören.
Ich reposte auch mal - zum Teil aus Eigeninteresse ;), zum anderen, falls vielleicht noch weitere User interessante Erfahrungen teilen können!
Vielen Dank 😃
Soweit ich weiß ist auch die Psychatrie eine Bettenführende Station. Ausgeschlossen sind da eher so sachen wie: Notaufnahme, Anästhesie etc...weil das eben keine "Pflegenden Stationen sind"- ich würde an deiner Stelle auch mal über die Geritrie nachdenken...ja alte Menschen! Klingt erstmal total bescheuert, aber:
- in der Geriatire finden sich sehr viele unterschiedliche Patienten: Neurologische, Internistische, orthopädische
- Der Personalschlüssel ist oft etwas besser
- Hier wird interdisziplinär gearbeitet: neben Pflegern und Ärzten findest du hier auch regelmäßig Physios und Ergos,oder Logopäden die Patienten sollen so selbstständig wie möglich werden und Pflege ist auch "Rehabilitation".
- Die Patienten haben "Behandlungsziele" und diese werden im Team besprochen und umgesetzt. Dabei wird auch geschaut, was für die Patienten noch erreichbar ist, und was für die Patienten am wichtigsten ist. Dazu finden oft auch intradisziplinäre Fallbesprechungen statt
-> Mich hat dieser Bereich während meiner Ausbildung fasziniert, und ich finde er hat ein viel zu schlechtes Image. Und ich musste hier auch nicht mehr "Arschabwischen" wie auf anderen Stationen auch. Man hat viel Kontakt zu den menschen und ab und an auch noch mal Zeit für ein gespräch
stimmt, die sind traditionell eher in den kleineren Häusern ( warum keine ahnung..marktlücke vielelicht?)...schau mal in den kliniken um die Unis drumherum, die haben das meistens dann erst recht...weil ja sonst alle patienten an die uni gehen würden
magst du mal sagen, in welcher stadt du lebst bzw studierst?
München :)
Ok danke dir ;)
gut da kenn ich mich nicht so aus...in marburg hätt ich dir was empfehlen können
Trotzdem dankeschön!
https://rotkreuzklinikum-muenchen.de/medizin-und-pflege/geriatrie/
gibt es bei euch jedenfalls auch
Danke :) Ja das stimmt, aber zu dem Klinikum müsste ich halt immer 1 bis 1.15 h hinfahren - das ist halt etwas suboptimal...
dann musst du noch mal schauen was noch so in der nähe sit
Das Patientengut (Diagnosen, Pflegetätigkeiten) ändern sich täglich. Auch die Disziplin kann man nicht empfehlen, eine kardiologische Station ist mit angenehmen Arbeitsklima gut, andere der selben Abteilung aber nicht.
Das stimmt natürlich voll und ganz! Dennoch gibt es aber fast immer Tendenzen, was den durchschnittlichen Arbeitsalltag angeht, denke ich. Besonders häufig auftretende Krankheitsbilder und entsprechende Tätigkeiten, besonders präsente Altersgruppen der Patienten usw. Vor allem auf solche Erfahrungswerte und entsprechende Ratschläge wollte / will ich hinaus :)
Auf "inneren" Stationen ist der Altersdurchschnitt höher, meist auch mehr männliche Patienten.
Probiere es dann doch mit der Onkologie. Klingt interessant. Und wenn du mit dem Tod von Patienten generell klarkommst, kann dieser Bereich dir nichts anhaben sowie z.b. Der Bereich Geriatrie.
Dazu würde ich dir dann natürlich nicht raten.
Okay, danke dir :)
Klar, das ist natürlich ein Aspekt, dessen man sich bewusst sein muss... Aber ich denke, ich sollte damit klarkommen; eine Zeit lang habe ich schon meiner Tante im Hospiz "ausgeholfen" und da konnte ich eine gute Distanz wahren, wie ich finde. Und früher oder später muss ich mit dem Tod als Berufsbegleiter halt ohnehin zurechtkommen...
Von einer speziellen, geriatrischen Station habe ich bislang noch gar nichts gelesen. Da bin ich wohl noch etwas zu ungebildet haha ^^*
Nicht unbedingt. Ich habe bisher auch nur oberflächliches Wissen. Bisher habe ich nur als Pflegeassistent gearbeitet bei Menschen zuhause und ich hatte ein Praktikum im Op. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher ob es eine PflegeStation in der Geriatrie gibt :O. Ich lese lieber nochmal nach ^^‘.
Schwierig - das umso mehr, als du bestimmten Bereichen aus unterschiedlichen Gründen SCHON JETZT ablehnend gegenüber stehst, was deiner inneren Einstellung nicht förderlich sein dürfte.
Ich weiß ja nicht, wer dir ONKOLOGIE empfohlen hat, kann dazu aus Erfahrung (!) aber nur sagen, dass du auf einer DERartigen Station möglicherweise DEN Härtetest deines bisherigen Lebens machst !!
Ich kann halt zum Zwecke eines Medizinstudiums auf bestimmten Stationen kein KPP absolvieren, das hat (erst einmal) nichts mit meiner "inneren Einstellung" zu tun ^^*
Das ist sicher gut möglich! Wobei man aber auch sagen muss, vermutlich birgt so ziemlich jede Pflegestation den ein oder anderen krassen "Härtetest". Mit Krankheit, Leid, Tod dürfte man im Krankenhaus so gut wie überall in Kontakt kommen...
Okay, alles klar. Ich interpretierte deine Frage-Erklärung als "Abwehr-Mechanismus".
Dann mach es ! Bedenke dabei, dass es gute, humane und recht burschikose Krebs-Klinken, -Stationen gibt. Ich kenne beide Arten - nicht als Pfleger, sondern als Patient. Eine HERVORRAGENDE könnte ich dir empfehlen, weiß aber ja nicht, wo du wohnst.
;)
Dankeschön für die Empfehlung! Ich lebe in München mit einem "Wohnsitz" im Süden und einem direkt im Stadtzentrum, sodass ich mich entsprechend an meinen Arbeitsplatz etwas anpassen kann. :)
Na ja, das wären schlappe 450 km bis zu "meiner" Krebs-Klinik....
Dann wirds wohl eher schwierig ;) Aber trotzdem auch danke dafür!
Und natürlich auch alles Gute an dich!
Danke ! Habe einen brutalen Lebens-Optimismus und AUCH DESHALB zwei Krebs-Arten (hoffentlich) hinter mir - halbwegs !
Von den meisten Universitäten / Prüfstellen wird die Psychiatrie beim Physikum aber dennoch nicht als solche anerkannt bzw. ein KPP dort nicht, daher :)
Vielen Dank dir für eine so ausführliche Antwort! Ich würde die Geriatrie auch definitiv näher in Betracht ziehen - bloß finde ich nirgends auf den Websites der von mir beliebäugelten (weil nahe gelegen ;) Kliniken (teils große Unikrankenhäuser!) eine geriatrische Station, das wundert mich ein wenig.