PKV: Wie wirkt sich das Primärarzt-Prinzip aus?
Meine Private Krankenversicherung bietet einen günstigeren Tarif an, der jedoch das Primärarzt-Prinzip enthät. Demnach muss man zuerst zum Primärarzt (z.B. Hausarzt) gehen, der dann ggf eine Überweisung zum Facharzt gibt. Falls man das nicht macht und direkt zum Facharzt geht, zahlt man 20 Prozent der Rechnung selber.
Ich hätte gerne mal Meinungen von der Gemeinschaft, ob ihr das als starke oder als eher schwache Einschränkung seht.
6 Antworten
Das Primärarzt-Prinzip greift natürlich nicht bei Notfällen. In dem Fall gehe ich natürlich direkt ins Krankenhaus oder rufe den Notarzt, ist doch klar.
Ich frage mich jedoch (und das werde ich meinen Hausarzt auch noch fragen), ob er mir eine Überweisung zu einem von mir gewünschten Facharzt abschlagen würde. Und wenn ja, in welchen Fällen.
Ich sehe auch einen zeitlichen Nachteil: Zuerst Termin bzw Wartezeit beim Hausarzt, dann erst Termin mit dem Facharzt ausmachen.
Ich sehe aber auch einen Vorteil: Wie Wollmaus14 schon meinte, in der Regel (Ausnahmen bestätigen die Regel) weiß der Hausarzt, zu welchem Facharzt man gehen kann, was ich nicht immer weiß. Wenn ich dann einen eigenen Vorschlag habe, kann ich doch mit ihm darüber diskutieren. Eigentlich nicht schlecht.
Ich denke nicht, dass der Hausarzt eine Überweisung ohne Grund ausschlägt. Doppelte Wartezeiten sind oft nicht nötig, man kann auch anrufen und um eine Überweisung bitten, dem Wunsch wird meist stattgegeben, auch mal ohne Sprechstunde. Und wenn man lieb Bitte sagt, so zumindest bei meinem Hausarzt, schicken die Mädels einem die Überweisung auch zu (wofür man sich mit bei Gelegenheit mit Porto, Schokolade, Kaffee bedanken kann^) Meist weiß der HA ja, bei welchen Fachärzten man außerdem in Behandlung ist (Urologe, Orthopäde, Gynäkologe, Neuro etc.) Und es entlastet das Budget des HA, wenn besondere und auch teure spezifische Medis vom Facharzt verordnet werden (oft darf er das gar nicht selbst verschreiben)
Unklare Beschwerden sollten einen immer zuerst zum HA führen. Suche dir einen guten! LG
Ich bin schon ewig privat t versichert und bin sehr froh das ich kein Überweisung brauche. Ich kann jederzeit überall hin auch zu den renommiertesten Ärzten. Wenn du das einschränkst mit dem neuen Tarif dann hat das unter Umständen die Folge das du zu bestimmten Ärzten nicht mehr gehen kannst weil du dann darauf angewiesen bist dahin zu gehen wo der Primärarzt dich hinschickt und der hat immer seine Adressen wo er auch wieder eine Provision bekommt . Eine Hand wäscht die andere vor allem unter Ärzten. Also ich würde daher meine Privilegien nicht einschränken lassen durch ein solches Angebot. Die uneingeschränkte eigene schnelle Arztwahl hat in meiner Familie schon 2 Todesfälle vermieden weil wir ohne Primärarzt zu besuchen sofort los zum Spezialisten konnten.
Ich kann jederzeit überall hin auch zu den renommiertesten Ärzten.
Das kannst du auch mit Überweisung!
Wenn du das einschränkst mit dem neuen Tarif dann hat das unter Umständen die Folge das du zu bestimmten Ärzten nicht mehr gehen kannst weil du dann darauf angewiesen bist dahin zu gehen wo der Primärarzt dich hinschickt
Das ist Unsinn. Eine Überweisung hebt die freie Arztwahl nicht auf.
und der hat immer seine Adressen wo er auch wieder eine Provision bekommt .
So ein "Kick-Back" ist strafbar.
Die uneingeschränkte eigene schnelle Arztwahl hat in meiner Familie schon 2 Todesfälle vermieden weil wir ohne Primärarzt zu besuchen sofort los zum Spezialisten konnten.
Was ist das denn für eine unsinnige Behauptung?!
Interessanter Einwand mit dem Notfall - man stelle sich vor man hat Kammerflimmern - läßt sich vom Familienmitglied direkt in die Herzklinik fahren, weil man absolut selber weiß es ist das Herz - und darf deswegen 20% der Operation zahlen, nur weil man vorher keinen Hausarzt besucht hat .. Okay...- paßt irgendwie nicht.
Das Primärarztprinzip hat deutliche Vorteile, welche der Krankenversicherung und somit auch dir viel Geld sparen kann, weil unnötige Untersuhcungen und BEhandlungen vermieden werden. Der Facharzt für Allgemeinmedizin (vulgo: Hausarzt) untersucht zuerst und entscheidet, ob eine Behandlung durch einen Spezialisten erforderlich ist. Wenn nein, führt er die notwendige Behandlung selbst durch, was in rund 3/4 der Behandlungsfälle zutrifft. Sieht er sich selbst nicht in der Lage, die Behandlung zu übernehmen, stellt er eine Überweisung zur erforderlichen Fachrichtung aus. Der medizinische Laie ist hingegen oft nicht in der Lage bei unklaren Beschwerden die richtige Fachrichtung zu wählen, wodurch unnötige Kosten entstehen und evtl auch wertvolle Zeit verstreicht.
Somit hat das Primärarztprinzip für beide Vertragspartner deutliche Vorteile - und zumindest für dich keinen wesentlichen Nachteil.
Hallo,
vielleicht sind in dieser Liste wichtige Punkte enthalten:
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man lässt sich für eine Beitragsermäßigung die freie Arztwahl "abkaufen"
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der Hausarzt behält den Überblick und kann die Behandlung koordinieren
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Hat der Primärarzt spezielle Fortbildungen besucht?
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es ist nicht transparent, welche Beziehung zwischen Primärarzt und Versicherung besteht: denkbar: Prämien für möglichst wenig Überweisungen, Krankenhausweinweisungenoder Arzneimittelvbverordnungen ....
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Hat der Arzt von der Versicherung Schulungen oder Vorschläge bekommen, was das "Maß des Notwendigen" umfasst (Formulierung aus den Musterbedingungen der PKV)?
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Wie hoch ist das Risiko, dass der Primärarzt durch eine Überweisung einen "wertvollen" Privatpatienten verliert? Z.B. Wechsel zu einem anderen Primärarzrt auf Anraten des Facharztes? Wie regagiert der Primärarzt auf diesees Risiko?
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Was passiert, wenn der Primärarzt meines Vertrauens nicht mehr praktiziert (Alter, Tod, Umzug, Berufsunfähigkeit)? Wenn man dann keinen neuen vertrauenswürdigen Primärarzt findet?
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Welche Fachärzte kann man direkt ohne Überweisung aufsuchen?
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Was ist in Nottfällen? Wer entscheidet, was ein Notfall ist (verbindlich für die Versicherung?)?
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Benötigt man bei bestimmten Behandlungen (z.B. CT, MRT etc.) vorher eine Genehmigung der Versicherung?
Gruß
RHW
Ist völlig ok so und fair (um unnötige Überweisungen/Kosten zu verhindern)
Woher willst du denn wissen, ob eine überweisung oder der sofortige Gang zum Facharzt überhaupt nötig ist? Meinst du nicht, ein guter Hausarzt kann das besser beurteilen? Du musst das Angebot ja nicht annehmen
"Wir Privaten" zahlen mehr, weil viele Ärzte von Privatpatienten einfach mehr kassieren ... War da nicht machmal so ein seltsamer Faktor 2,3 ? ;)
Nein der Hausarzt kann es nicht. Er hat weder die Zeit noch die Ahnung von allen Fachgebieten. Er ist das Auffangnetz der Medizin und wird von den Krankenkassen dazu angehalten nur das Nötigste zu machen und möglichst wenig Leute zum Facharzt zu schicken weil das zu teuer ist. . Er wird nur noch nach Fallzahlt von den Kassen bezahlt und nicht nach Zeit und Aufwand.Wenn die Zahl der erlaubten Patienten erreich ist wird auch mal die Praxis bist Ende des Monats geschlossen. Ein Dank nochmal an dieser Stelle an unsere Politiker die das per Gesundheitsreform verbockt haben. Hier auf dem Land machen die Hausärzte /Primärärtze zu wenn sie ihre Fallzahl für den Monat voll haben. Dann ist halt eine Woche lang kein Arzt mehr da der arbeitet. Das ist klasse für Eltern mit Kleinkindern oder Renter ohne Auto. Da hilft dann das MVZ des Krankenhauses, Wartezeit 3 bis 4 Stunden. Und dann kommt der Privatpatient und wir einfach dran genommen . Der überlebt dann.... was wäre gewesen wenn er 4 Stunden gewartet hätte wie alle anderen. Sorry aber die 20% nützen nur der Geldgeilen Privatkasse aber am Ende niemals dem Patienten.
Klar kassieren die mehr wo sie es können. Kein Wunder bei dem was die Politik ihnen zumutet. Die Zeit der Ärzte die dicke Konten hatten sind vorbei, es sein denn man ist Facharzt.
Nein der Hausarzt kann es nicht. Er hat weder die Zeit noch die Ahnung von allen Fachgebieten. Er ist das Auffangnetz der Medizin und wird von den Krankenkassen dazu angehalten nur das Nötigste zu machen und möglichst wenig Leute zum Facharzt zu schicken weil das zu teuer ist. .
Wer hat dir eigentlich den ganzen Quatsch erzählt, den du hier von dir gibst? Esw geht hier übrigens nicht um Kassenpatienten, sondern um Privatpatienten. In einem anderen BEitrag hast du behauptet, du wärst privat Versichert - auch das glaube ich dir nicht.
Wer mir den Quatsch erzählt hat? Wir sind eine Familie von 5 Personen und alle privat versichert und da erlebt man vor allem in einer ländlichen Gegens so einiges mit überlaufenen, überforderten und gleichgültigen Ärzten. Aber in dem Moment wo man die Karte zieht und als privat erkannt wird verwandelt sich alles auf einmal in ein Märchenland und ganz plötzlich hat man einen Tag später einen Termin beim Facharzt auf den die Nachbarin seit einem halben Jahr wartet.
Es gibt keine Überweisungskosten bei Privatpatienten. Es geht darum Patienten von den Teuren Fachärzen fern zu halten weil die teuer sind. Aber Genau deswegen zahlen wir Privaten ja viel mehr. wenn man auf sein Recht sofort zum Facharzt zu gehen verzichtet dann hätte man nie eine pricate teure Kasse wähllen sollen denn dann verschenkt man die Privilegien die man bei der teuren Privatversicherung hat.