Ramadan trotz Reizdarm?
Hallo, es ist nun wieder Ramadan und ich will natürlich fasten. Allerdings hab ich einen Reizdarm und hatte den letzten Tag sehr viele Blähungen. Nach dem Essen hab ich oft Bauchschmerzen und letzte Nacht musste ich mich übergeben. Ich fühle mich sonst recht gut und würde deswegen gerne weiter fasten. Allerdings hab ich Angst dass mein Verdauungstrakt dies nicht mitmacht, und das übergeben ein Wahnzeichen war. Ich will meine Gesundheit auf keinen Fall schaden! Kennt sich denn jemand in diesem Bereich aus? Und kann mir Helfen?
6 Antworten
Wahrscheinlich kannst Du dir nicht vorstellen, wie viele Moslems, dieses Problem auch haben, überhaupt jüngere Leute wie Du, nehme mal an, dass Du jünger bist. Und auch besonders während der Fastenzeit. Und besonders sind es Mädchen, die darunter leiden.
Du weißt was ein Reizdarm ist? Warum er so heißt und woher seine Reizungen kommen?
Es gibt keine fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisse, was die Ursache des Reizdarms ist, aber verstärkt wird er wohl durch Stress. So kannst Du´s fast überall lesen. Und da kommt meiner Meinung nach wieder dieses Verschweigen zum Tragen, das Wissenschaftler, Ärzte, Pharmakonzerne, also alle diese profitorientierten Geschäftemacher praktizieren. Die schlimmsten sind natürlich die Pharmakonzerne, die profitgierigsten, die alle anderen für ihr Schweigen bezahlen.
Nach meiner Diagnose ist der Reizdarm oder das Reizdarm-Syndrom rein psychischer Natur. Aber da Psyche keine Geldeinnahmequelle ist, gibt es die auch nur ganz entfernt irgendwo.
Das Reizdarm-Syndrom ist die am verbreitetste Magen-Darm-Krankheit in Deutschland.
Grund der Reizungen ist folgender: Bei Menschen mit Reizdarm passiert der Nahrungsbrei den Magen-Darm-Trakt entweder zu schnell oder zu langsam. Betroffene können daher entweder an Durchfällen (zu schnelle Passagezeit) oder Verstopfung (zu langsame Passagezeit) leiden. Dabei werden vermehrt Darmgase gebildet, welche zu starken Bauchschmerzen führen können.
Frauen sind ungefähr doppelt so oft betroffen wie Männer.
Du kannst für eine kurze Zeit, also auch während der Zeit des Ramadan, diese Schmerzen medikamentös in den Griff bekommen, ohne dass Du dabei zu Schaden kommst. Langfristig müsstest Du einiges in Deinem Leben verändern und Dich umstellen.
Das Übergeben ist eine Folge der Erkrankung, aber eine Warnung, wie Du fragst, ist die gesamte Krankheit!
Wenn ich nun das gesamte Essverhalten während des Ramadan beurteilen sollte, Schatz, würde ich sagen: Wie könnte es für den Verdauungstrakt gesund sein, dass er den ganzen Tag gequält wird durch Leere und dann ganz plötzlich derart vollgestopft (nach Sonnenuntergang wird ja erst gegessen) wird , dass er total überlastet ist.
Du könntest Deinem Magen tagsüber etwas entlasten, indem Du ihm wenigstens Flüssigkeit anbietest. Das mit dem Trinken weglassen während der Fastenzeit würde ich und mit Deinem Problem nicht mitmachen. Und das wird Dir auch keiner der anderen Faster übel nehmen! Ich kenne mehrere Muslime, die das so handhaben. Sie haben das mit ihrer Familie so abgesprochen und es ist für alle o.K.! Und da Du während des Ramadan ja auch noch zur Schule gehst, würde ich sagen, solltest Du sowieso und bei sommerlicher Hitze etwas trinken!
Eine andere Entlastung während dieser Zeit kann ich Dir nicht anbieten. Aber das mit dem Trinken, magenfreundlich, nicht zu heiß und nicht zu kalt, wird Dir schon etwas Erleichterung verschaffen. Den Magen nicht überfüllen, aber so, dass Du keinen Durst mehr hast. Das habe ich meinen türkischen Mädchen immer geraten und es hat keine etwas an dieser Lösung auszusetzen gehabt. Sogar die Eltern haben mir zugehört und es akzeptiert, wenn ich es ihnen erklärt habe.
Und ich nehme mal an, Mohammed hätte auch nichts dagegen.
Versuche dennoch zu fasten, wenn es an einem Tag nicht geht dann höre auf bis du wirklich entschlossen bist das du weitermachen kannst.
Wie lief es denn die Jahre davor?
Die letzten zwei Jahre liefen gut und mir ging es auch besser. Allerdings ging es mir die letzten Wochen vor ramadan schon schlecht, ich wollte es aber trotzdem versuchen. Ich musste jetzt aber leider aufhören zu fasten, da es immer schlimmer wurde. Ich habe mich auch mit Leuten von der Modchee unterhalten und die meinten ich sollte lieber aufhören und es noch mal versuchen wenn ich denke, dass es wieder geht. Falls es gar nicht mehr geht sollte ich dann Spenden.
Mit Reizdarm-Syndrom rate ich dir dringend ab islamisch zu fasten! Vor allem, weil du die Nahrungsaufnahme und Verdauung damit auf die Nachtzeit verschiebst, die Zeit in welcher der menschliche Organismus seine Leistung naturgemäß herabfährt und auf "Pause" stellt.
Verstärkte Blähungen und andere Unannehmlichkeiten sind damit über die ohnehin körperfeindliche und ungesunde islamische Fastenart hinaus, automatisch vorprogrammiert!
Zudem bist du mit deinem Leiden auch nach der Auslegung des Islam, vom Fasten befreit, weil du als "krank" giltst. Kranke müssen nicht fasten!
Wenn du jedoch, hartnäckig wie manche Muslime sind, meinen Rat nicht akzeptieren willst, dann probiere es doch einfach aus mit dem Fasten. Ich bin sicher, du wirst mir spätestens nach 2 Tagen recht geben.
Das weiss sogar ich als Christ ;-)
- Wer krank ist wie du, muss nicht fasten.
- Versäumte Fastentage müssen aber nachgeholt werden.
wenn du dich nach dem Essen übergeben musst, weil dein Darm diese Essensregeln nicht mitmacht, dann fällst du unter "krank" , ganz bestimmt
also, dieses Jahr entweder ganz aufhören, oder was vielleicht besser ist deine Nahrungsaufnahme dieses Jahr so einstellen, das du nicht normal isst, also doch irgendwie fastest, aber keine gesundheitlichen Probleme dabei bekommst, d.bedeutet wohl tagsüber zumindest etwas trinken
Wahrscheinlich ist Reizdarm in Ramadan auch verboten - kenne mich aber nicht so richtig aus.
Danke für deine Antwort. Ich habe die letzten beiden Jahre eben alles problemlos geschafft und würde es deswegen wieder gerne machen. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich wirklich schon unter die Kategorie 'krank' falle.