Rezept für Medikamente nur persönlich abholen?
Seit Januar 2014 soll ich meine Medikamente (Dauermedikation nach Herzinfarkt) nur noch persönlich beim Hausarzt abholen. Nicht einmal meine Frau bekommt das Rezept ausgehändigt. Er begründet dies mit einer neuen Regelung der Gesundheitsreform. Darin soll stehen, dass ich 1x im Quartal persönlich erscheinen muss. Ist das so richtig? Als mündiger Patient und ehemaliger RS weiß ich welche Medikamente wann eingenommen werden müssen. Auch meine Gesundheitszustand kann ich recht gut selbst beurteilen. Zu einer Untersuchung gehe ich 1x Jahr! Einen Teil der Medikamente (Aspirin 100) kann ich für ein ganzes Jahr kaufen. Warum bekommt man nicht ein Rezept für 1 Jahr. Dies wäre dann vielleicht auch für die Krankenkassen billiger!
8 Antworten
Das ist nur abrechnungstechnisch für den Arzt wichtig. Eine neue Regelung durch die Gesundheitsreform gibt es nicht , ist also Unsinn, ebenso wie das persönliche Erscheinen ! Ein Rezept für ein Jahr ist krankenkassentechnisch aus vielerlei Gründen nicht möglich.
Dein Arzt handelt sowohl in medizinischer als auch in abrechnungstechnischer Hinsicht vollkommen korrekt.
Du hattest einen Herzinfarkt und bist somit chronisch krank, da du unter einer koronaren Herzkrankheit leidest. Daneben hast möglicherweise einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck und zu hohe Blutfettwerte. Zur Behandlung der KHK und der Nebendiagnosen gehört nicht nur, dass du regelmäßig deine Medikamente einnimmst, sondern dass dich dein Arzt auch regelmäßig sieht und sich "nebenbei" nach deinem Wohlbefinden erkundigen kann. Bei dieser Gelegenheit ergibt es sich sehr häufig, dass doch ein (Be-)Handlungsbedarf besteht, auch wenn der Patient sich grundsätzlich wohl fühlt. Genau dies ist auch der Grund, warum es keine Jahrespackungen gibt, denn der Arzt würde seine Patienten vollkommen aus den Augen verlieren.
Für die Ausstellung eines Wiederholungsrezeptes ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt erhält ein Arzt eine Verwaltungspauschale von ca. 1,40€. Zur Abrechnung der Behandlungspauschale (schwankt je nach Bundesland und Alter des Pat.) muss jedoch mindestens ein persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt erfolgen. Es liegt daher nahe, dass der Arzt auch aus rein finanzeillen Gründen den persönlichen Kontakt pflegen muss. Diese Regelung exisitert übrigens bereits seit dem 1.1.2008, einige Ärzte haben das aber wohl nicht ganz so schnell realisiert. Würde ein Arzt seinen ganzen Chronikern die Wiederholungsrezepte nur von seinen Helferinnen über den Tresen reichen lassen, würde er sehr rasch pleite gehen - und du willst deinen Arzt doch noch ein paar Jährchen besuchen wollen?
Es wird im Normalfall nicht mehr als Packungsgröße N3 verschrieben, ich denke, um Missbrauch zu vermeiden und damit nicht unnötig viele unbenutzte Medikamente in den heimischen Medizinschränken liegen. Es kann sein, dass sich etwas geändert hat in den Bestimmungen, aber ich hatte noch kein Problem damit.
Mein Arzt verlangt das gleiche obwohl ich eigentlich auf der Bare in die Praxis gebracht werden müsste. Laut Auskunft der AOK gibt es eine sollche Regelung nicht ... Mein Arzt hat mir meine Dauermedikamente verweigert .... Ich kläre das Heute nochmal mit der Krankenkasse und verlange eine schriftliche Auskunft.
das wäre mir neu, dass andere die rezepte nicht für einen abholen dürfen.
meine schwester hat mir erst kürzlich noch ein rezept von meinem doc vorbeigebracht. das war für tilidin retard, aber seitens der praxis kein hinderungsgrund.
wenn es sich um verschreibungsfähige btm´s und/oder der arzt begründeten verdacht auf zweckentfremdung hat, wäre das nachzuvollziehen, aber ich gehe mal davon aus, dass das hier nicht der fall ist.
dass man einmal im quartal selbst antanzen muss, erscheint jedoch logisch. denn die versichertenkarte wird dann ja eingelesen und somit der krankenkasse eine rechnung gestellt.
dazu sollte der patient wenigstens in die praxis kommen.
mein arzt nimmt das aber bspw nicht so genau, vielleicht ist deiner da anders.
hast du mal gefragt, ob sie dir das rezept nicht zuschicken können? da spricht jedenfalls rechtlich gesehen nichts gegen.
dass es bei den meisten medis keine "jahrespackungen" gibt, soll verhindern, dass zu viele medis ungenutzt rumliegen bleiben. außerdem verdient die pharmaindustrie dann besser, was auch eine nicht gerade kleine rolle spielt.
lg und alles gute ;)