Schwere Person braucht Rettungsdienst?
Ich bin eine stark übergewichtige Person (ca 130kg und 170cm groß- ich weiß, dass das ungesund ist und will auch an mir arbeiten, ist nur aufgrund einer Essstörung und Depressionen schwierig, bin aber auf der Suche nach Hilfe) und ich wohne im dritten Stock, in einem Haus in dem es keinen Aufzug gibt. Ich frage mich somit immer, wie genau mich der Rettungsdienst aus meiner Wohnung bekommen sollte, wenn ich nicht mehr laufen oder sitzen kann.
Wäre ich nicht viel zu schwer, damit man mich runtertragen könnte und wie Würfe soetwas überhaupt in einem eher schmalen Treppenhaus funktionieren?
Ist jetzt nicht so, dass ich plane gerettet werden zu müssen, aber letztendlich kann man das ja nie planen.
12 Antworten
130kg sind inzwischen keine Seltenheit mehr und aus rettungsdienstlicher Sicht nicht besonders schwer. Die erste Möglichkeit wäre, den Patienten für einen sitzenden Transport fit zu bekommen. Der Stryker Treppenstuhl ist bis zu ~230 kg zugelassen. Wenn das auf Grund des Krankheitsbildes nicht funktioniert, wird in einem Tragetuch oder auf einem Combicarrier (vermutlich allerdings bei dem (angenommen) Körperumfang nicht möglich) getragen. Dazu kommt noch ein weiterer Rettungswagen oder ein Löschfahrzeug dazu, um Manpower zu stellen. Als nächste Eskalationsstufe kann man den Patienten mit der Drehleiter aus dem Fenster abholen, am Korb der Drehleiter wird dazu ein Gestell angebracht, welches eine Krankentrage aufnehmen kann. Was danach kommt, sind schon sehr ungewöhnliche und technisch sowie organisatorisch sehr aufwändige Maßnahmen (und auch zum Nachteil für den Patienten, da es nicht mehr schnell geht), die gehen über einen Transport per Feuerwehrkran mit Hilfe einer Höhenrettungsgruppe bis hin zu "das THW reißt einen Teil der Dachhaut ein". Allerdings halte ich das in deinem Falle für nicht realistisch, das kommt eher bei den +250kg Patienten dran.
So PRINZIPIELL hier eine Einschätzung abzugeben, ist auch Recht schwierig: bauliche Gegebenheiten sind immer anders, Patientenzustände sind immer anders, örtliche Infrastruktur ist überall anders, jede Feuerwehr macht ihre eigenen Taktiken, Regularien, etc.
Grundsätzlich sind 130 Kg mittlerweile auch keine absolute Seltenheit mehr und sind im Regelfall zu zweit noch zu bewerkstelligen, wobei jedoch natürlich auch bauliche Gegebenheiten eine Rolle spielen, die überall' anders sind. Aus dem dritten OG sollte es im Regelfall noch möglich sein, ggf. mit einer kurzen Pause in einem Stockwerk. Oftmals, befinden sich auch drei Personen auf einem Rettungswagen, da häufig noch ein Auszubildender als dritte Person mitfährt. Dann geht es auch mit dem Tragetuch. Ist noch ein Notarzt beteiligt, dann sind es sowieso automatisch mindestens vier Personen. Wenn nicht, wird ein weiteres Rettungsfahrzeug oder aber auch die Feuerwehr zur Tragehilfe nachalarmiert. Kurzfassung: 130 Kg sind jetzt noch kein Gewicht, welches dem Rettungsdienst allzu große Probleme bereitet.
Mfg
Einsicht ist der erste Weg. ja, du solltest an die Arbeiten, das kann ungesund sein...
Aber deswegen helfen Feuerwehr und Rettungsdienst trotzdem wenn jemand plötzlich ins Krankenhaus müsste und das nicht alleine kann. Da gibts alle möglichen Hilfsmittel und Techniken.
Gewichtsmässig gibts da aber noch ganz andere leute... Und je nachdem was vorliegt kann auch sein das die Feuerwehr kommt und mithelfen tragen muss oder durch ein Fenster und mit einem Kran...
Wenn es das Treppenhaus ergibt, werden sie dich mit einem Tragetuch und entsprechend vielen PErsonen tragen.
Wenn abslut gar nichts möglich ist, kommt die Feuerwehr und holt dich mit einer Leiter aus dem Fenster.
Dann kommt die Feuerwehr als Tragehilfe und im Zweifel ein Schwerlast-RTW, sofern verfügbar.