Sehnenscheidenentzündung..Was tun?
Ich habe dirch einen 2-Wöchigen Ferienjob eine Sehnenscheidenentzündung bekommen. Kennt jemand ein gutes Mittel welches dagegen hilft?
8 Antworten
Bei meiner Sehnenscheidenentzündung hatte mir ein Zinkleimverband sehr gut geholfen. Zudem: schonen, schonen, schonen
Kühlen, kühlen, kühlen und bitte auf keinen Fall komplett ruhig stellen. Du sollst den Arm zwar möglichst nicht belasten, aber eine Ruhigstellung würde zur Verklebung der Sehnen führen und bei jeder Bewegung, die dann folgt, würden diese Verklebungen wieder reißen und das Problem nur größer machen. Früher hat man bei Sehnenscheidenentzündungen gerne mal den kompletten Arm ruhig gestellt, heute macht man eher sanfte und kontrollierte Bewegungen OHNE Belastung.
Wie gesagt ... das wichtigste ist jetzt, dass der Arm gut gekühlt wird, insbesondere im Bereich von Handgelenk und etwas unterhalb des Ellenbogens.
Um die Entzündung etwas zu lindern, könntest Du "Ibuprofen" einnehmen, was entzündungshemmend und abschwellend wirkt, aber bitte nimm dieses Medikament in Kombination mit einem Magenschutzpräparat (z.B. OMEP) ein weil Ibuprofen nämlich gerne mal auf den Magen geht. Auf keinen Fall darf man Ibuprofen auf nüchternen Magen einnehmen.
Was auch sehr gut unterstützend wirkt, ist diese neue Salbe von Voltaren ... also "Voltaren forte". Die kannst Du auf den Arm schmieren und wenn Du einen besonders guten Effekt haben möchtest, wickelst Du den Arm danach in Frischhaltefolie ein, da die Salbe so besonders gut in die tieferen Regionen einziehen kann. Wichtig ist aber, dass Du dabei dann gut den Arm kühlst, damit er sich durch die Frischhaltefolie nicht zu stark aufheizt.
Sind die Beschwerden nach 14 Tagen nicht deutlich besser, solltest Du einen Arzt aufsuchen, aber tu mir bitte einen Gefallen ... lass niemals einen Chirurgen an Deinen Arm. Den Fehler habe ich nämlich damals begangen, mit der Folge, dass ich im Alter von nur 27 Jahren in Rente gehen durfte und seitdem unter stärksten Schmerzen leide, die nur mit hohen Dosen an Opiaten in den Griff zu bekommen sind. Die OP einer Sehnenscheidenentzündung KANN zwar gut gehen, aber es gibt eben auch viele Fälle, wo das genaue Gegenteil der Fall ist.
Gute Besserung.
Moment mal ... ich habe sehr wohl medizinische Fachkenntnisse, denn als gelernte Krankenschwester, die auch noch einige Semester Medizin studiert hat, weiß ich sehr wohl, wie man eine Sehnenscheidenentzündung zu behandeln hat.
Ich habe aber diesbezüglich eben auch eigene Erfahrungen gemacht und durfte in Folge meinen Beruf an den Nagel hängen. Sorry, dass so eine Erfahrung einen prägt.
Natürlich prägen einen persönliche Erfahrungen und es ist unvermeidlich, sie in Ratschläge einfließen zu lassen. Gleichwohl denke ich, dass es risikoreich ist, allgemeinen Ratschläge zu geben, die der aktuellen Lehrmeinung widersprechen, nur weil man einen Einzelfall anders erlebt hat.
Die aktuelle Lehrmeinung besagt, dass man bei einer Sehnenscheidenentzündung keine komplette Ruhigstellung mehr anwendet, sondern mit Kühlung, Schonung (aber nicht Ruhigstellung) und kontrollierten Bewegungen viel bessere Erfolge erzielt.
Wie gesagt, man kann auch auf eine operative Behandlung zurückgreifen und vielleicht bist Du auch der Meinung, dass man das bei immer wiederkehrenden Beschwerden auch machen sollte, aber meiner Meinung nach sollte das wirklich das allerletzte Mittel der Wahl sein. Ich kenne außer mir noch viele weitere Patienten, denen die OP eine Verschlimmerung der Symptomatik gebracht hat. Es ist also KEIN Einzelfall.
Hepathrombsalbe und Ruhigstelleung des Handgelenks durch eine Bandage.
Heparin bei Sehnenscheidenentzündung? hab ich noch nie gehört. Heparin ist ein Gerinnungshemmer, nimmt man zur Thrombose-Vorbeugung. Bei großen Blutergüssen z.B.
@Bitterkraut
Glaubs nur. Warum soll ich was erfinden? In Hepathromb ist Dexpanthenol drin.
"Dexpanthenol beeinflusste zu jedem untersuchten Zeitpunkt die Expression verschiedener Gene, darunter solche von Chemokinen und Interleukinen, die das Entzündungsgeschehen regulieren"
http://www.aerzteblatt.de/archiv/124711/Dexpanthenol-Wirkmechanismus-aufgeklaert
So wird die Entzündung beeinflusst - egal, wo sie sitzt. Eihenen Erfahrung - wirklich.
@Sternenmami
Meine "Heilung" nach dem Eingipsen spricht für dieses Verfahren.
Auch mir wurde damals der Arm eingegipst, mit der Folge, dass ich hinterher in Rente gehen durfte und heute nur mit hohen Dosen Opiaten die Schmerzen lindern kann.
Wie gesagt ... heute macht man das nicht mehr, aber früher hat man es gemacht.
Du kannst mir das jetzt glauben oder es bleiben lassen, aber Fakt ist eben, dass die Ruhigstellung heute nicht mehr durchgeführt wird, weil einfach viel zu viele Patienten KEINE Linderung der Beschwerden bemerkten. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und was das Dexpanthenol in der Salbe angeht ... der Anteil ist so gering, dass er niemals bis zu den Sehnenscheiden gelangen würde. Abgesehen davon, dass es in dem Artikel klar und deutlich um Entzündungen der Haut und nicht um Entzündungen der Sehnenscheiden geht. Es geht darum, dass oberflächliche Hautwunden schneller abheilen, wenn Dexpanthenol in der Salbe enthalten ist.
Wenn Du schon einen solchen Link einfügst, solltest Du den Bericht auch komplett durchlesen und ihn vor allem auch verstehen.
Glaube Du an die Behandlung, die Du erfahren hast. Dir hat sie geholfen, aber das heißt noch lange nicht, dass sie auch anderen hilft und dass sie richtig war.
Auch in der Medizin lernt man dazu und was noch vor 10 Jahren gemacht wurde, bedeutet noch lange nicht, dass es auch heute noch so durchgeführt wird.
Hast Du schon mal von der Erkrankung "Morbus Sudeck" oder "CRPS" gehört? Noch vor wenigen Jahren eine sehr seltene Erkrankung, aber inzwischen eine sehr, sehr häufige Erkrankung, oft ausgelöst durch zu häufiges und falsches Eingipsen von Gliedmaßen. Man sollte daher Eingipsen wirklich nur im äußersten Notfall machen, denn die Folgen können fatal sein.
Entzündung ist Entzündung - das Zeug greift in die Gene ein und ist nicht nur auf die Haut beschränkt.
Ich nehm die Salbe bei Bedarf immer noch und mir hilft sie. Wäre die Behandlung nicht richtig gewesen, hätte ich nicht seit ca. 15 jahren fast keine Beschwerden mehr.
Entzündung ist Entzündung
... alleine diese Bemerkung zeigt mir, dass Du von Medizin wirklich null Ahnung hast.
Mach Du, was Du für richtig hältst. Alleine dieses "fast" in Deinem letzten Satz zeigt mir, dass Du sehr wohl noch Beschwerden hast und die Behandlung nicht zu 100% geholfen hat.
Ja, ich habe noch Beschwerden - so alle 2 Jahre mal;)
Nein, bitte nicht komplett ruhig stellen, weil die entzündeten Sehnenscheiden so verkleben. Man soll den Arm zwar schonen, aber nicht ruhig stellen.
Und die Salbe ist auch eher bei Venenentzündungen gut, nicht aber bei Sehnenscheidenentzündungen.
Ich hatte selbst mehrmals eine Sehnenscheidenentzündung (die Salbe wurde mir vom Arzt verschrieben) und weiß daher, wovon ich rede. Mein Arm wurde sogar mal eingegipst (komplette Ruhigstellung) - seitdem habe ich ziemlich Ruhe.
Ja, früher hat man ruhigestellt und auch gegipst, ist u.U. auch hilfreich, aber mit der Salbe irrst du dich womöglich. Die ist nicht entzündungshemmend, sondern gerinnungshemmend.
Eben ... früher (also noch vor ungefähr 10 Jahren) hat man den Arm bei einer Sehnenscheidenentzündung ruhig gestellt. Heute weiß man, dass das eher kontraproduktiv ist. Es gibt zwar Fälle, wo die Ruhigstellung funktioniert hat, aber das ist eher die Minderheit.
Wie gesagt ... die Salbe ist bei Venenentzündungen gut, aber nicht bei Sehnenscheidenentzündungen, weil sie keine entzündungshemmenden Wirkstoffe enthält, sondern gerinnungshemmende Wirkstoffe.
Nachdem ich die Kommentare alle gelesen habe muss ich auch mal etwas dazu sagen. Ich habe Krankenschwester gelernt, dann 10 Jahre in einer Ambulaz gearbeitet, danach 12 Jahre bei einer Ortopädischen Gemeinschaftspraxis, jetzt seit 5 Jahren schreibe ich in einem Büro halbtags. Ich selber hatte an beiden Händen, Armen in den letzten 25 Jahre 6x eine Sehnenscheidenentzündung, auch nach meiner Arbeit bei den Ärzten.
Kühlen, schonen, kalte Wickel mit Binden ist schon alles richtig. Auf keinen Fall schreiben, tippen und die Finger still halten, denn die Entzündung in den Sehnenscheiden kommt nicht nur vom Gelenk sondern auch von den häufigen, teils falschen Fingerbewegungen.
Nun zu meinem Lieblingsthema - Ruhigstellen! Ja es stimmt "heute macht man das nicht mehr"! Begründung: Sehen verkleben, der Arm wird und bleibt steif. Die Sehnen verkleben wenn die Entzündung sich über Wochen, teils Monate hinweg schleppt und immer schlimmer wird, wenn Sie nicht schnell erfolgreich behandelt wird. Der Arm, hand bleibt steif, wenn man nach der Gipsabnahme keine vernünftige Physio macht. Heute wird nur noch nach Brüchen eine Physio gemacht, selten wenn man den Arm für 2-3 Wochen wegen der SSE in Gips hat, dass sollte man aber machen. Früher, ist richtig, hat man schnell gegipst, in meiner Zeit in der Ambulanz und Anfangs bei den Orthopäden, da min. 5x in der Woche, wurde gegipst und ich kenne keinen, keine die anschließend eine steife Hand, Arm hatten. in 2 Fällen musste anschließend erfolgreich operiert werden, wegen der Sehnen, das kann man fast gar nicht auswerten. Der wahre Grund ist, dass die Ärzte nach der Diagnose und Gips NICHTS verdienen. Ein Arzt hat seine Frau früh selber eingegipst, weil er es für das beste hielt, seine Patienten nicht!! Hier wurde in der Regel erst einmal Kortison ins Gelenk gespritzt, bis zu 5x, eine Bandage verschreiben, evtl. auch eine weitere, die mehr ruhig stellte, Zinkleim zig mal gemacht und dann die IGEL - Leistungen, die die Patienten alle selber zahlen müssen, wie Magnetfeld, Reizstrom etc. Ich schätze das so ca. 50% aller Patienten im Laufe von 1-2 Monaten geheilt wurden, teilweise nach 1-2 Jahren aber wieder kamen. Die anderen haben dann doch noch eine Schiene bis zu den Fingern oder um den Ellenbogen bekommen, je nachdem, ganz selten ein Vollgips. Das hat dann meisten geholfen oder sind zu einem anderen gegangen, oder ins KH, wo man in der Ambulanz auch heute noch in schwierigen Fällen gipst.
Ich hatte meine ersten 4 SSE auch schnell mit Gips in Griff, schon lange her, das verteilt auf beide Arme und fast 20 Jahre - wegen der täglichen Arbeit mit Armen und Händen. Bei der 5. war ich aus der Medizin raus, wurde wie oben beschrieben über 2 Monate behandelt, min. 2x in der Woche zum Doc laufen, die ganze Zeit versucht nichts zu tun, die ganze Zeit nur Schmerzen, bis mir der Kragen geplatzt ist und ich dann einen Vollgips bekam von den Fingerspitzen bis zur Schulter, echt ätzend. Aber nach 3 Wochen hatte ich nichts mehr, musste nur wieder Muskelaufbau betreiben. Die lange Schonung, mittlerweile gut 3 Monate, des linken Armes hatte dann zur Folge, dass ich rechts auch eine SSE gekam!! Da bin ich zu meinen alten Kollegen lange gefahren und habe mir direkt den Unterarm ohne Finger eingipsen lassen udn war nach 2 Wochen geheilt!
Fazit: es geht leider häufig nur um Finanzen bei den Ärzten. Siehe auch bei Bänderrissen am Fuß, alle Fußballer, auch Promis bekommen direkt einen Gips für 8-10 Tage, nur 1000ende Patienten nicht. Warum??
Viel Spaß beim lesen
Mach erst mal kühlende Umschläge, auch Quarkumschläge falls du sowas im Kühlschrank hat. Morgen gehst du zum Arzt. Du kannst auch entzündungshemmende Salben verwenden, Voltaren oder anderes, die enthalten alle denselben Wirkstoff oder Wirkstoffe aus derselben Gruppe.
Ich vertrage Diclofenac und Co. schlecht, ich mach bei sochen Geschichten Umschläge mit essigsaurer Tonerde oder Heilerde. Beides zieht auch die Entzündung raus. Bekommst du in der Apotheke.
Du extrapolierst Deine persönlichen Einzelerfahrungen ohne jegliche medizinische Fachkenntnisse. Ich halte solche Ratschläge für fraglich.