Sind Blutergüsse nach Leberbiopsie immer der Fall?
Hallo,
ein Bekannter liegt momentan im Krankenhaus und wird morgen früh eine Leberbiopsie durchführen, da die Ursache seiner Krankheit nicht bekannt ist. Er hatte sehr Angst und verweigerte sich auch erst mal, wobei ihn der Chefarzt am Ende doch überreden konnte. Er hatte Angst, weil nach dem Eingriff größere Blutergüsse entstehen können, die ebenfalls operativ entfernt werden müssen und die gefährlich sein können.
Ich zitiere netdoktor.de: "Die Leberbiopsie ist ein relativ sicheres Verfahren. Blutungen während oder nach dem Eingriff sind die häufigsten Komplikationen der Biopsie, Lebergewebe ist nämlich sehr gut durchblutet. Nach dem Eingriff kann es zur Bildung größerer Blutergüsse in der Leber kommen, die gegebenenfalls operativ entfernt werden müssen."
Klar gibt es zu jeder Operation Folgen die auftreten KÖNNEN, aber öfters auch nicht auftreten (ich wurde z.B. im Intimbereich operiert, wo verdammt viele Folgen auftreten könnten, aber gar nichts passierte).
Meine 1. Frage wäre: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass solche Innen-Blutergüsse bei Leberbiopsien auftreten können? Ist das bei vielen Patienten der Fall, dass welche auftreten oder ist das selten?
2.Wie genau läuft eine Leberbiopsie ab? Ist das eine Art Spritze oder muss da was größeres aufgeschnitten werden?
Habe im Internet leider nichts gefunden, vielleicht kann mir ja hier jemand auf die Sprünge helfen. Mache mir nämlich auch Sorgen jetzt.. :/
Danke im Voraus
1 Antwort
Ich kann dich beruhigen, soo schlimm ist eine Leberbiopsie nun auch nicht. So ziemlich jeder Krebspatient mit "auffälligem Leberbefund" (Labor oder Ultraschall) hat das hinter sich... weil Krebs nun mal gerne in die Leber streut.
Durch eine lange Hohlnadel wird ein winziges Stück Lebergewebe entnommen für eine ausführliche Laboruntersuchung. Auf Wunsch wird die Haut örtlich betäubt.
Ja, es kann nachbluten...aber in der Regel bilden sich blaue Flecke nur unter der Haut an der Entnahmestelle. Und das auch nur bei einem Teil der Patienten...das hängt vom individuellen Faktor der Blutgerinnung ab.
Ich rate vom Googeln solcher Verfahren ab...das meiste sind veraltete Meldungen, die unnötig Angst machen. Ich habe mich vor der Stanzbiopsie an der Brust gefürchtet...völlig zu unrecht. Ich bekam eine lokale Betäubung, die schneller wirkte als die Spritze beim Zahnarzt. Die Biopsie habe ich nur akustisch an den "Schnappgeräuschen" gemerkt, wenn die Stanze tief in der Brust die Probe heraus stanzte. Gespürt (sensorisch/haptisch) habe ich gar nichts.
Und glaub mir: Eine weibliche Brust ist SEHR empfindlich. Ich hatte an der Stanzstelle einen kleinen blauen Fleck, der sich wie jeder andere blaue Fleck schnell zurück gebildet hat. Der Onkologe hat die gestanzte Stelle mittels Ultraschall überprüft...das wird bei einer Leberbiopsie nicht anders sein. Und da SIEHT der Arzt sofort, ob "Flüssigkeitsansammlungen" (inwendige Ergüsse) vorhanden sind oder nicht.
Das hat mich beruhigt. Vielen lieben Dank und alles Gute! Einen schönen Abend wünsch ich dir noch. ☺️