Studiengang Psychotherapie NC? Welchen NC wird Psychotherapie voraussichtlich haben?
2020 wird Psychotherapie als Studiegang neben Psychologie existieren.
Mein Traumberuf ist Psychotherapeut. Aber welchen NC wird diese vermutlich haben? Ganz neuer Studiengang und Psycholgie hat in meiner Nähe (Uni Duisburg-Essen und Bochum) schon einen NC von 1.4
Wenn es 1.0 wird, muss ich es mir wohl erwarten :(
Mein Abi habe ich 2021. Hoffe das verzögert sich nicht
8 Stimmen
4 Antworten
Erstmal werden nur einige staatl. Universitäten in der Lage sein, diesen Studiengang anzubieten. Unklar ist der NC (also die Anzahl der Studienplätze). Dieser wird anfangs recht niedrig sein.. Insofern ist dort zunächst von einem sehr guten Abischnitt als Zugangsvoraussetzung auszugehen.
Wie das an den privaten Hochschulen (z.B. IPU Berlin) sein wird, ist unklar.
Mittelfristig wird sich das deutlich entspannen, da der Gesetzentwurf eine Organisation als normales Bachelor-Master-Studium vorsieht (mir persönlich unerklärlich), so dass es keine gesetzlichen Regelungen geben wird. Insofern kann praktisch jeder mit Räumen, Möbeln und Dozenten sowie einem Curriculum (das alles nicht inhaltlich und qualitativ, sondern nur rein physisch / quantitativ geprüft wird) eine Akkreditierung beantragen, die ihm dann erteilt werden muss.
Wir werden also nach einigen Jahren an jeder Ecke Angebote für den Psychotherapie-Studiengang haben. Das wird die Situation hinsichtlich Abinote deutlich entspannen.
Vermutlich wird es zusätzlich dann (ähnlich wie bei Jura) private Paukeinrichtungen geben (vermutlich durch die jetzigen Ausbildungsinstitute nach PsychThG), die die Leute auf das Bestehen des Staatsexamens drillen.
So oder so wird die Schwemme an Psychotherapeuten weiter zunehmen. Eine Erhöhung der ausgegebenen Kassenzulassungen für Psychotherapeuten wird es, das hat Herr Spahn ja auch noch mal ganz klar gemacht, nicht geben.
Somit werden die Preise für den Kauf von Kassenzulassungen ins Unermessliche steigen oder (bei Deckelung) einer Lotterie gleich kommen. Im Gegenzug wird es einen noch weiteren Verfall der realen Psychotherapeutengehälter an nicht dem Tarifsystem des Öffentl. Dienstes angeschlossenen Einrichtungen geben (also über 90%, Tendenz durch Vorantreiben der Privatisierungen steigend). Dies wirkt sich entsprechend auf die Vergütungen psychotherapeutischer Leistungen im Kassensystem aus.
Der Trend von heute, dass kaum noch Männer den Beruf ergreifen (weniger als 10% eines heutigen Absolventen-Jahrganges sind Männer) und das Ganze zu einer Hobby-Veranstaltung für Töchter aus solventem und gut betuchtem Hause verkommt, wird sich fortsetzen.
Lohnt es sich dann überhaupt das Psychotherapie Studium anzustreben? Sollte man da eher life coach werden und ist nach dem Stusium immernoch diese überteurer Ausbildung von nöten?
Mir graut schon davon. DA fangen dann 18 j. Kinderchen an, Psychotherapie zu studieren und sind dann mit 24 fertig. Und wollen dann 50 jährige therapieren. Oh Graus.
Und wie sortiert man all die Ungeeigneten aus? Über die Abinoten doch wohl kaum.
Kurz: Angebot und Nachfrage.
Immer mehr Therapeuten-Bewerbungen auf eine Kassenzulassung = Preise steigen. Bzw. wenn Preise gedeckelt, Chance, eine Kassenzulassung zu erhalten, wird immer geringer. Wir hatten vor einigen Jahren schon mal eine so große Nachfrage, so dass in einigen Regionen die Preise auf 200.000 EUR für eine Zulassung raufgeschossen waren.
Je mehr Therapeuten am Arbeitsmarkt, desto mehr werden auch für sehr wenig Geld in Kliniken arbeiten, daher Senkung der Einkommen. Insbesondere die bekannten großen Krankenhausträger sind da nicht zimperlich.
Es wird wahrscheinlich einen ziemlichen Ansturm auf diesen neuen Studiengang geben, was natürlich den NC nach oben treibt.
Ich habe gelesen, dass zukünftig 2500 jährlich Absolventen durch diesen Studiengang "produziert" werden sollen. Wenn man davon ausgeht, dass üblicherweise zwischen einem Viertel und der Hälfte ein Studium abbrechen, kann man von ungefähr 5000 Studienanfängern pro Jahrgang ausgehen und insgesamt von ganz grob über den Daumen vielleicht 20.000 Studienplätzen.
Zum Vergleich: Aktuell gibt es über 80.000 Psychologiestudierende, von denen nicht wenige gern in Richtung Therapie wollen. Und trotz des deutlich größeren Studienplatzangebots gibt es bei Psychologie jetzt schon sehr heftige NCs.
Es kann sein, dass langfristig der NC beider Fächer zwar sinkt, weil das Studienplatzangebot insgesamt größer wird und jene, die in die Therapie wollen kein "normales" Psycholgiestudium aufnehmen. Ich gehe aber davon aus, dass das ein paar Jahre braucht, um sich einzupendeln und der neue Studiengang am Anfang auf sehr großes Interesse stößt.
Beste Grüße!
Der NC wird sich dann erst NACH der Vergabe der Studienplätze ergeben!
Deshalb kann das im Voraus niemand wissen.
Das hängt dann davon ab,...
- wieviele Studienplätze es geben wird
- wieviele Bewerber es gibt
- welche Abi-Durchschnittsnoten die Bewerber haben
Vermutlich genau so beliebt wie Psychologie, wenn nicht sogar noch mehr. Auf welchen NC kommst du denn?
Einen NC wird er ohnehin nicht bekommen. Nur einen Abiturdurchschnitt.
Ja, aber ist im Grunde egal. Es ging mir darum, welchen NC-Wert er erreichen könnte.. :-)
Wenn er sein Abi 2021 hat wird er die jetzt wohl noch nicht sagen können, welchen NC er hat
Das habe ich nicht gesehen, guter Punkt.. :-)
Den vorletzen Abschnitt habe ich nicht verstanden.