Psychotherapie - wie verhalte ich mich? Es funktioniert einfach nicht...
Hallo liebe Community, Habe schon mein ganzes Leben Probleme mit meiner Persönlichkeit, viel Stress in der Vergangenheit, etc.. das macht mich einfach fertig. Hab mich jetzt deshalb entschlossen eine Therapie zu machen. Hatte gerade meine zweite ´Probestunde´ sozusagen. Das problem ist, ich weiss mich da gar nicht zu verhalten, was und wie ich was sagen soll.. ich kann mich einfach nicht überwinden meine Probleme zu schildern, weil das alles halt so sehr peinlich für mich ist. Meine Therapeutin ist sehr sehr nett und einfühlsam, aber sie redet nicht viel mit mir, bzw. hört sich eher das was ich sage, und das ist ja gar nicht so viel, und nicht eigentlich das was mich wirklich bedrückt. Ist es normal, dass ein Therapeut so passiv ist und einen gar nicht dazu ermutigt was zu erzählen..? Das ist ja für mich das größte Problem, mich zu öffnen, über mich zu reden, ich bring einfach kein Wort raus... ich hab auch Angst, dass sie anschliessend denkt ich bin vollkommen bescheuert und schickt mich weg.. was soll ich bloss tun? Ich könnte innerlich explodieren, dass ich nicht mal das schaffen kann.. wenn eine Therapie nicht hilft dann weiss ich nicht mehr weiter.. ;(( Ist ein Psychotherapeut überhaupt der richtige Ansprechpartner in diesem Fall ?
Würde mich sehr freuen über eien Antwort.. Liebe Grüsse, Jana.
11 Antworten
Was hältst du davon, ihr von deinen Schwierigkeiten zu erzählen, dich jemandem anzuvertrauen, deine Ärger daraufhin über dich selbst und über deine Angst, daraufhin einen unmotivierten Eindruck zu hinterlassen und evtl. weggeschickt zu werden?
Das ist ja vielleicht nicht DAS Problem, über das du bisher mit noch niemandem gesprochen hast - aber es ist das Problem, das du ganz aktuell hast, darum gehört es dort hin. Ich bin überzeugt davon, dass du ihr das sagen kannst, hier hast du dies ja auch uns allen erzählt. ;-)
Alles Gute
Tja.. einfacher gesagt als getan, habs eigentlich beim erstenmal gesagt, dass ich nicht so gut im Kommunikation bin und nicht locker bin wenn ich mit Leuten reden muss.. für mich ist es auch viel einfacher etwas zu schreiben, als auszusprechen, weil es dann anonymer ist, und direkt vor jmd. zu sitzen und angeschaut zu werden, das ist so ne Art Stresssituation für mein Kopf, da macht der einfach zu und alles ist wie wegradiert was ich mir vorher vorgenommen habe.. keine Ahnung auch warum ich probiere es auf jeden Fall weiter das Problem anzusprechen Danke für die Tipps!
Ohne die ganzen Antworten gelesen zu haben, gebe ich jetzt mal meinen Senf dazu ab (bin vom Fach): Ja, du cheinst zumindest nicht an der falschen Adresse zu sein. Sprich genau das, was du hier geschrieben hast, offen an bzw. sprich offen an, dass es dir schwer fällt, offen zu sein. Erzähl von deinen Gefühlen und Empfinden. Lern die Therapeutin erstmal kennen. Dafür sind die ersten fünf Sitzungen ja da. Die Passivität der Therapeutin gehört dazu, sollte dich nicht zusätzlich verunsichern - und wenn doch: sprich über genau diese Verunsicherung.
...und noch was: du scheinst diese Probleme schon lange zu haben. ...entsprechend wird auch die Therapie nicht dazu führen, dass die Probleme schnell "weggehen" - nimm dir Zeit!!!
Wünsche dir viel Kraft, Mut und Geduld!
Mach dir nicht so einen Druck (ich weiß, leichter gesagt als getan). Der Antrag dient ja nur der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Da ist es eigentlich egal, was drinsteht - jauptsache es werden die Sitzungen bewilligt. Es ist auch ganz normal, dass man am Anfang vielleicht noch nicht alles erzählt weil a) einem vieles noch nicht bewusst ist oder b) man sich eben nicht traut. also kein Stress! Über die Art der Therapie würde ich mir auch nicht zu viele Gedanken machen. Es gibt mittlerweile so viele verschiedene Therapierichtungen... übrigens: Es gibt Studien, die zeigen, dass man schon die Hälfte der Strecke geschafft hat, wenn man überhaupt erstmal Kontakt zum Therapeuten aufgenommen hat. Versuch mit der Zeit offen über das zu sprechen, das dich beschäfigt. Mach dir nicht zu viele Gedanken über Art der Therapie und Qualifikation des Therapeuten - das ist wirklich zweitraingig! LG
Ich glaube schon, daß es "normal" ist, daß ein Therapeut eher passiv ist. Es gibt aber auch andere. Du mußt da denjenigen rausfinden, der für DICH am passendsten ist.
Fühlst Du Dich denn sonst wohl? Kannst Du das ansprechen, daß es Dich gerade so verunsichert?
Vertrauen zu einem Therapeuten zu fassen ist schwierig. Habe ich es richtig verstanden, dass es Dein größtes Problem ist einem anderen Menschen im direkten Gespräch Dein Problem zu vermitteln? Bedeutest das, dass Du selbst auf direkte Fragen der Therapeutin nicht so antworten kannst wie Du eigentlich wolltest? aus Scham oder ähnlichen Gründen?
Wenn es im direkten Gespräch nicht geht....hm... Gibt es Deiner Meinung nach noch eine andere Möglichkeit Deine Vorgeschichte/Gefühle zu vermitteln? Und wenn ja...welche? wenn Du bei der Beantwortung dieser, vllt einfacheren Frage Hilfe brauchst, könntest Du ja mal md Therapeutin beraten, welche Möglichkeiten Du hast zu berichten ohne über die Vorgeschichte zu sprechen? Ich bin sicher Du findest einen Weg! alles Gute!
Du hast 5 Probestunden, damit ihr BEIDE herausfinden könnt, ob die Chemie zwischen euch stimmt. Nimm dir die Zeit. Sprich über das, was dir auf der Seele liegt. Für dich ist es peinlich. Wenn es erst einmal ausgesprochen ist, wirst du dich viel leichter fühlen. Es geht alles schrittweise vor sich. Übe dich in Geduld. Für dich ist es schlimm, was dir passiert ist in deiner Vergangenheit. Vielfach ist es nur deswegen schlimm, weil es sich immer und immer wieder in deinem Kopf abspielt. Versuche den Schritt zu wagen. Sie denkt nicht, das du nicht normal bist. Sie hat den Beruf gelernt, um damit umzugehen und dir Lösungsmöglichkeiten zu bieten. Wenn du dich immer ein Stückchen mehr öffnest, kann sie auch auf dich eingehen. Eine Therapie ist meiner Meinung nach der richtige Ansatz. Was hältst du davon, dir für die nächste Stunde einfach mal einen kleinen Zettel mitzunehmen mit Stichpunkten, über die du sprechen möchtest? Schreiben erleichtert auch. Melde dich noch mal, wenn du noch Tips brauchst.
Danke euch sehr für eure Antworten! Also wohl fühle ich mich auf keinen Fall, aber das liegt denke ich nicht an der Therapeutin, sondern daran, dass ich ja gar nicht so gerne darüber rede, mit niemandem.. ich weiss nicht wie ich das anstellen soll. meistens ist es bei mir so, man muss mir eher fragen stellen und nachhacken, dass ich was zugebe, es ist halt sehr schwierig , ich weiss nicht woher ich die kraft nehmen soll das anzusprechen von selber.. Ich will es auf jeden Fall, denn sie soll schon sehr gut sein und ist ne gute freundin von meinem Freund, nur hoffe ich, dass Sie das auch noch will.. Hab eher so bei ihr den Eindruck hinterlassen, als wenn ich das nicht wollen würde, oder so.. LEIDER wie kann man so bescheuert sein.. Habe übrigens die ganze Woche jeden Tag ganzen Tag überlegt was ich sagen will und soll, habs alles auf einem blatt papier geschrieben, habs aber letztendlich vor Aufregung nicht angesprochen, es ist echt schlimm... :((
Danke Dir sehr für die Antwort! Ich probiere es auf jeden Fall beim nächsten mal mehr Mut zu zeigen Da wäre eigentlich noch was, worüber ich mir gerade mehr Sorgen mache.. wenn meine Therapeutin nun gar nicht mein eigentliches Problem kennt (denn ich hab ihr ja leider das meiste verschwiegen und nur am Rande was erzählt) würde die Diagnose, oder der Bericht, dass Sie über mich erstellt hat, falsch sein..? Sie hat dann den Therapieantrag gestellt für etwas was wahrscheinlich nicht so ganz auf mich zutrifft, bzw. nicht ausreichend ist. Oder könnte das dann später noch geändert werden..? Eignet sich z.b. Audiovisuelle-Lichttherapie bei Problemen wie S.Missbrauch, Trauma, Mobbing etc. , oder ist diese Methode nur zur Entspannung, hab irgendwie den Eindruck, dass es eher so nebenbei ist und mir gar nicht bei meinem Problem helfen könnte.. oder vielleicht hab ich gar nicht verstanden worums bei der Therapie gehen soll, so... wenn man kein Wort rausbringt und sich nichts traut zu fragen :( kann jeder Psychotherapeut bei solchen Problemen helfen, oder muss er irgendwelche spezielle Weiterbildungsrichtung haben..? LG