Therapeuten auf Borderline ansprechen?
Seit geraumer Zeit denke ich, dass ich eine Borderline Persönlichkeitsstörung habe, ich zeige auch Symptome dafür, aber da ich keine Selbstdiagnose stellen will, würde ich gerne meinen Therapeuten drauf ansprechen, nur wie? Das nächste Mal, wenn ich zu ihm gehe, ist meine Mutter dabei und ich hab Angst, dass sie darauf falsch reagiert. Naja, meine Frage ist, wie spreche ich ihn darauf an?
6 Antworten
Du redest mal kurz ohne Muttern mit ihm. Sag einfach, Du würdest gerne mal etwas unter 4 Augen besprechen.
Und dann erklärst Du ihm das kurz. Er w ird dann schon weiter wissen.
Notfalls: ganz mutig!! >> vorher anrufen, ihm erklären,d ass Du beim nächsten Termin etwas mit ihm alleine besprechen möchtest.. dann weiss er, dass das kommt und wird Dich unterstützen.
"Frau xy, ich würde gerne kurz mit.. alleine reden, mögen sie uns mal eben 2 Minuten.."
Schick deine Mutter vorher aus dem Raum und frage den Therapeuten dann.
Du kannst dem Therapeuten bitten, dass du ihn nochmal kurz alleine sprechen möchtest. Vielleicht kannst du es ihm irgendwie signalisieren, damit er von sich aus deine Mutter kurz aus dem Zimmer bittet (das macht es für dich leichter).
Denn du hast absolut recht, dass du keine Selbstdiagnose stellen möchtest. Wenn du aber den Verdacht hast, kannst du das einfach ansprechen und dein Therapeut kann dann entsprechende Untersuchungen machen.
Sprich ihn darauf an, wenn deine Mutter NICHT dabei ist! Und dann frag ihn ganz direkt. Sag, dass du viel darüber gelesen hast und dir einige typische Dinge "bekannt" vorkommen. Erzähle auch, was du wo gelesen hast, und wo du dich "wiederfindest". Frag ihn, wie er darüber denkt.
Aber sei nicht enttäuscht, wenn er nicht besonders intensiv darauf eingeht. Borderline ist nur ein Etikett, dass du dir umhängen kannst - solange du an deinen Problemen arbeitest, ist es nicht so wichtig, wie du sie nennst. Gerade psychische Krankheiten lassen sich auch nicht immer klar abgrenzen.
Diese Krankheit war in den Neunzigern die absolute "Modediagnose", es wurde viel darüber geschrieben. Leider auch viel Müll. Viele Ärzte wollen nicht, dass ihre Patienten sich von "Selbsthilfeliteratur", "Erfahrungsberichten" usw. beeinflussen lassen - und behandeln einfach die Symptome, ohne gleich mit der "Borderline-Keule" zu kommen...
Außerdem hat JEDER Mensch "Borderline-Anteile"... Wer ohnehin schon psychische Probleme hat, nimmt die nur viel intensiver wahr als andere. Nicht jede Traurigkeit ist eine Depression, und nicht jede Stimmungsschwankung ist Borderline...
Frag ihn halt beim übernächsten mal in Ruhe.
Wenn du dich das schon länger fragst wird es ja jetzt auf 2 Wochen nicht ankommen.
Versteh das Problem nicht.