Unterbirngung Großeltern Pflegeheim gegen den Willen?!

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Das Problem ist so groß, das ihr es wahrscheinlich nicht allein lösen könnt. Wenn es Deine Großeltern nicht wollen, kannst Du eigentlich erstmal garnichts machen. Da die Beiden nicht "entmündigt" sind ist es ihre Entscheidung und Du kannst sie nicht zwingen. Leider sehen es manche Älteren nicht ein, das sie Hilfe annehmen müßten. Sie werden dann auch noch sehr bockig und auch beleidigend. Erstmal kannst Du versuchen das Dein Opa mit in die Reha geht. Da gibt es Möglichkeit von der Krankenkasse. Gehe noch heute zum beh.Dr. von der Oma und auch noch zur KK. Lege es ihnen klar was mit Opa ist. Und dann rede so bald als möglich mit der Oma. Du schreibst, das sie noch geistig fit ist. Du darfst natürlich nicht bestimmen, am besten sie kommt von "allein" auf den Gedanken in das betreute Wohnen umzuziehen. Das wäre von hier aus gesehen die beste Möglichkeit. Da behalten sie ihr Eigenständigkeit, sind aber immer unter "Aufsicht". Natürlich musst Du mit Widerstand rechnen. Gibt es bei Euch eine Sozialstelle? Wende Dich dahin, die können Dir weiterhelfen mit Rat und auch Tat. Oder Frage auch im Krankenhaus nach. Die haben meist auch eine Sozialschwester. Wenn schon die G.Eltern keine Hilfe annehmen, nimm Du sie an.

Wenn Opa nicht freiwillig gehen möchte, gibt es gar keine Chance. Es sei denn, ihr laßt den alten Herrn zwangseinweisen. Das geht, wenn er für sich selbst eine Gefahr darstellt. Aber an so etwas zerbrechen alte Leute auch schon mal.

Sprecht mit ihm über eine Kurzzeitpflege. Danach kann er ja wieder in seine gewohnte Umgebung. Geht davon aus, daß er Angst hat, so richtig große und elende Angst. Es MUSS sich jemand um ihn kümmern - am besten rund um die Uhr.

Lindchen123456 
Beitragsersteller
 31.07.2012, 13:22

Ich weiß nicht, wahrscheinlich ist es eine große Gefahr wenn er trinkt u. dann stürzt. Schließlich hatte er bereits dadurch eine Hirnblutung...

UlrikeLasserre  31.07.2012, 13:49
@Lindchen123456

Leider kann man nicht mal "normale Säufer" in eine Entzugskinik einweisen, wenn sie das nicht wollen.

Man kann niemand gegen seinen Willen irgendwo hinbringen, es sei denn er ist eine Gefahr für sich selber und auch da ist es auch nicht so ganz einfach. Das müsste ein Arzt feststellen und das wäre auch wirklich nicht schön. Versucht Euch zu organisieren ob nicht jeden Tag für die drei Wochen jemand nach ihm sehen kann. Ihr müsst Euch überhaupt eine Lösung überlegen denn die Oma kann auch nicht gleich wieder den ganzen Haushalt schmeißen. Holt Euch Hilfe bei einer Diakoniestation oder so etwas in Eurem Ort. Die helfen dann bei der Beantragung von Pflegestufen und alles was damit zusammenhängt. Alles Gute

Lindchen123456 
Beitragsersteller
 31.07.2012, 13:25

Danke :-) Ihr seid so toll!! Das Problem ist, das meine Mutter und ich diese Woche kurzfristig Urlaub bekommen haben um alles zu regeln. Schließlich muss dann nicht nur einer bei meinem Opa bleiben, sondern meine Oma verlangt auch das tagtäglich jemand im KH ist. Länger Urlaub bekommen wir leider def. nicht... Noch eine Frage: nehmen Pflegeheime alkoholkranke Senioren überhaupt auf? Oder muss er dann evtl. sogar in eine psychiatrische Klinik?

railan  31.07.2012, 13:32
@Lindchen123456

Noch eine Frage: nehmen Pflegeheime alkoholkranke Senioren überhaupt auf?

Es gibt Pflegeheime für Alkoholkranke - alle machen das glaube ich nicht - bin mir aber nicht sicher.

Am besten ist eine Kurzzeitpflege in einem Pflege oder Altenheim bis seine Frau wieder zurück ist.

Das Problem ist immer das gleiche - kein Alter Mensch will ins Alters-/Pflegeheim (O-Ton: was soll ich denn bei den Alten?)

Es gibt Kurzzeitpflegeplätze - die sind auch in den Pflegeheimen. Dort könntet ihr den Opa hinbringen. Wie ihr ihn nun quasi gewaltsam dort hin bringen könnt, weiß ich nicht. Notfalls müsste der Arzt eine Zwangseinweisung veranlassen, weil er sich und/oder andere gefährdet.

railan  31.07.2012, 13:28

Nachtrag: Ich bin der Meinung, auch wenn die alte Frau wieder einigermaßen auf den Beinen ist, wäre es sinnvoll beide in ein Pflegeheim zu verfrachten. Ich kenne mehrere Fälle, in denen die betroffene Person nochmals richtig aufgeblüht ist, wenn wieder Leben um sie ist und sie regelmäßig und richtig versorgt wird - und wenn's nur für die Oma wäre.

Lindchen123456 
Beitragsersteller
 31.07.2012, 13:31
@railan

ja das denke ich auch, meiner Oma würde es sicher gut tun, sich nicht den ganzen Tag um Ihn kümmern zu müssen u. mal wieder Kontakte zu anderen zu haben. Ich hoffe inständig das der verteter des Hausarztes heute nachmittag hart durchgreift u. erstmal meinen Opa unterbingt.

railan  31.07.2012, 13:35
@Lindchen123456

Ich hoffe mit dir und dann kann die Tagespflege ja in Dauerpflege übergehen. So haben wir das auch mal gemacht. Wenn Opa dement ist, merkt er das dann evtl. auch gar nicht mehr. Ein "Vorteil" dieser Krankheit.

Viel Glück

annette27  31.07.2012, 14:35
@railan

Ja Pflegeheime sind wirklich prima für alle Beteiligten nur hat leider niemand an die Kosten gedacht. Wisst Ihr was so eine Pflege im Monat kostet und was davon die Kasse bezahlt? Mein Vater war im Pflegeheim und meine Mutter musste zum Sozialamt weil die Rente nicht ausreihte und meine Mutter ja ihre Miete und alle laufenden Kosten auch noch zu bewältigen hatte. Also wenn beide keine große Rente haben oder sonstige Vermögenswerte wird das ganz schön hart. Aber vielleicht gibt es keine finanziellen Probleme bei Euch. Alles Gute

railan  31.07.2012, 15:14
@annette27

Ja, wenn gleich beide ins Heim müssen, kann das schon ein harter Brocken sein. Es gibt aber bei den Heimen auch ziemliche Preisunterschiede. Eine Verwandte ist in einem günstigen, privaten Heim und die menschliche/pflegerische Leistung ist dort den Kreisheimen haushoch überlegen.

Trotzdem sind dort ~ 1300,- Euro zuzuzahlen. Im ähnlich gelagerten Fall im Heim des Landkreises sind es ~ 1900,- !!! Pflegestufe 2