Vater krank- nimmt keine Hilfe an... Was kann ich tun?
Guten Mittag liebe GF Community.
Es ist so, mein Papa (52 Jahre) war sein lebenlang immer berufstätig, jedoch kann er seit voriges Jahr nicht mehr arbeiten. Man schickte ihn im September auf eine Reha, wegen der Lunge. Er hat ein Problem mit den Bandscheiben, bekommt kaum Luft (selbst beim Betten machen schnauft er als ob er einen Marathon gelaufen wäre!). Ich wohne seit 5 Jahren nicht mehr zuhause und bekomme es nur durch Muttis Erzählungen mit. Mein Papa hat auch einen "Behinderten Ausweis 50%" was das genau ist weiss ich jetzt auch nicht, mir ist nur bekannt dass mein Papa seine Pension schon längst angesucht hat. Wenn ich bei meinen Eltern auf Besuch bin sehe ich ja wie es meinem Papa geht - nicht sonderlich gut. Wenn ich zu Ihm sage, bitte geh zum Arzt kommt jedesmal "Nein, was soll ich denn da, lass mich!" Es geht ihm aber schlecht und meine Mama macht sich auch so Sorgen, denn er lässt sich einfach nicht helfen. Einmal habe ich und meine Mama heimlich den Doktor angerufen als er so krank war.. Lungenentzündung! Gerade jetzt vor ein paar Minuten ruft mich meine Mama an und sagt "Dem Papa geht´s schon wieder so dreckig, haltet seine Hände dauernd vor der Brust und jammert die ganze Zeit, was soll ich tun?" Er geht einfach nicht zum Arzt, er hasst es den Arzt aufzusuchen. Und wenn wir den Arzt wieder anrufen dann redet er- wie damals 2 Tage nicht mit uns.. Ich hab aber so Angst um Ihn..
Wie kann ich meinem Papa helfen? Wie kann man einen "Arzt hassenden Menschen" dazu bringen, sich helfen zu lassen? Er ist auch depressiv weil er nicht mehr arbeiten "kann". Jedenfalls nimmt er aber regelmäßig seine Medikamente.. Ich weiss einfach nicht weiter...
Sorry für den langen Text und danke für die Antworten..
8 Antworten
Es ist bekannt, dass Männer ungern und viel seltener als Frauen zum Arzt gehen. Es ist auch bekannt, dass nicht alles, was Ärzte machen, einem auch hilft. So etwas wird dann von den Ärzte-Hassern auch immer als Begründung herangezogen, manchmal stimmts, manchmal stimmt es nicht.
In deinem Fall viel wichtiger ist aber, dass Menschen das Recht haben, sich zu irren und das Falsche zu tun. Dein Vater ist reaktant und ein Sturkopf -- er hat aber das Recht dazu, auch wenn er sich dadurch gefährden sollte.
Für dich -- und erst Recht für deine Mutter -- ist das unendlich schwer zu ertragen. Aber so etwas gehört zu 'Liebe' auch mit dazu, dass man den anderen selber bestimmen läßt, was er will und was nicht. Normalerweise predigen sowas die Kinder ihren Eltern, wenn sie in der Pubertät nicht länger bevormundet werden möchten und es gibt deswegen oft Kämpfe. Aber auch umgekehrt und in einer Beziehung kommt das vor.
Ich zweifle nicht an deiner richtigen Einschätzung der Situation, aber niemand kann dir Tipps geben, wie man deinen Vater entmündigen könnte und zu seinem 'Glück' zwingen.
Wenn du es schaffst, dann könntest du ihm das Gefühl geben, dass du ihn liebst und in allem akzeptierst, was er für sich entscheidet, und nur ganz sachte und am Rande von deinen Sorgen reden. Jemanden lieben heisst zunächst einmal ihn so zu akzeptieren wie er ist. Das ist schwerer als jemanden zum Arzt zu schicken, aber es ist vermutlich das einzige, was du wirklich tun kannst.
da ist nichts mehr hinzuzufügen. danke für diesen beitrag.
In so einer Situation ist es schwer, zu helfen. Leider ist es so, dass er selbst einsehen muss, dass er Hilfe braucht. Wenn er bereit ist, sie anzunehmen, erst dann kann ein Arzt ihm helfen. Das muss er als Erwachsener selbst entscheiden, aber gebe nicht auf und fordere ihn weiterhin auf, zum Arzt zu gehen. Vielleicht wäre es gut, er könnte sich mal mit seinen Depressionen an jemanden wenden. Alles Gute.
Es tut mir wirklich sehr leid für dich, dass dein Papa krank ist, ich weiss aus Erfahrungen wir schwer und belastend das für einen Menschen sein kann..)
Was das mit der Hilfe angeht, er will nicht, dass du dir Sorgen machst, bzw viel von seiner Krankheit mitbekommst, er will dich nicht noch mehr belasten und deine Mutter auch nicht.. Darum will er auch nicht zum Arzt gehen, weil ihr dann dabei wärt oder es über die Ärzte mitbekommen würdet.. Wenn ihr seht, dass es gar nicht geht, dann ruf sofort den Notarzt, auch wenn er sich dann wehrt, aber so seit ihr auf der sicheren Seite..
Das einzige was du tun kannst, ist Zeit mit ihm verbringen, einfach mit ihm reden, nicht über die Krankheit, sondern allgemein, die schönen Sachen im Leben, hört Musik zusammen, redet über Sachen die am Tag passiert sind, einfach gewisse Ablenkungen, vielleicht (wenn er in der Lage ist) ein kurzer Spaziergan, er wird sich bestimmt freuen :)
Wünsche euch alles Gute !
Es ist schwierig, Menschen zu helfen, die gar keine Hilfe annehmen wollen. Da nützt alles Zureden nichts. Er scheint ein sturer Papa zu sein. Zumindest nimmt er seine Medikamente. Es scheint, dass er vor der Diagnose Angst hat, die ihm ein Arzt allenfalls stellen könnte. Wenn er einen guten Freund hat würde ich versuchen, meinen Vater über diesen positiv zu beeinflussen. Vielleicht hört er auf ihn.
wenn er ein sturkopf ist und nicht bedhandeln werden möchte, klingt jetzt sehr hart, dann lass ihn in seine lage , selbst schuld. oder ihr sagt ihn knallhart ins gesicht, wenn er sich nicht behandeln läßt, kann es eines tages zu spät sein.