Warmwasser "immer" aufheizen, oder besser Intervalle setzen?
Hallo,
wir haben eine "normale" Ölheizung (17Jahre alt). Bislang hatten wir nur für die Zirkulationspumpe des Warmwassers 4 Intervalle (Früh, Mittag, Spätnachmittag und Abend) gesetzt, damit schnell Warmwasser aus dem Hahn kommt, ohne viel Kaltwasser laufen lassen zu müssen. Jetzt brauchen wir nur noch in der Früh 1 Intervall und haben festgestellt, daß wir hier nicht unwesentlich Strom sparen (ca. 1kwh/tag).
Nun stellt sich für uns die Frage, ob wir auch beim Aufheizen des Wassers sparen könnten (Öl+Strom). Derzeit haben wir gar kein Intervall, sondern die Warmwasser-Aufheizung ist genauso eingestellt, wie das Heizen der Räume (06:00 Uhr - 22:00 Uhr). Wir könnten 4 Intervalle setzen (ähnlich wie früher bei der Zirkulationspumpe...).
Macht das Sinn, oder handelt man sich dabei andere Probleme ein (Bakterien, Legionellen im Trinkwasser)??? Oder kann das gar nicht sein, da ja nachts doch nicht ständig Warmwasser aufgeheizt wird. (btw: wie läuft das denn nachts mit dem Wasser in bezug auf das Aufheizen, gibt es da auch eine Absenkung, oder ist das komplett abgeschaltet???)
Ihr seht schon, wir blicken da nicht so recht durch. Wäre super, wenn jemand unsere Fragen beantworten könnte
Schon mal vielen Dank im voraus
Grüße MA
6 Antworten
Boilertemp. sollte nicht unter 55° liegen, da sich sonst Leginellen ausbilden. Mit zwischendurch aufheizen, hat keinen Sinn, da der Boiler auf 70° erhitzt werden muss und alle Zapfstellen laufen müssen. Machst du das nicht hast du die Legionellen in jedem Wasserhahn und Duschkopf, weil das Wasser da nicht Zirkuliert. Macht also keinen Sinn. Bei neuen Boilern ist gar keine Legionellenschaltung mehr drin. Bei allen anderen Tips würde ich lieber Im Hallenbad Duschen gehen. Äußerst gefährliche Tips.
macht euch nicht verrückt. Legionellen bilden sich bei Temperaturen unter 50°C und im DAUERHAFTEN STILLSTAND. Die neue Prüfverordnung sieht daher nur eine Prüfpflicht für Anlagen über 400Liter Speichervolumen vor. Ich dusche übrigens lieber daheim als im Hallenbad. Deine Einstellung ist für die Brauchwassererwärmung ok !
Wenn Ihr nicht zu hause seid, braucht Ihr kein warmes Wasser vorzuhalten. Es kommt auf Euren Lebensrhytmus und dieSpeichergrösse sowie Isolieung an, ob es sich lohnt, das Wasser abkühlen zu lassen und wieder afzuheizen.
Ein heikles Thema Heizkosten sparen. 5 Antworten mit 6 Meinungen ist da schon normal. Dennoch möchte ich Euch meine Erfahrungen weitergeben. Ich habe vor 3 Jahren ein Gebäude gekauft, welches Unsummen an Heizenergie verbraucht hat. (6000€ bei 220m²) Nun ging es darum die Nebenkosten zu senken, womit ich mich bis Ende 2012 beschäftigt habe. Nebenbei habe ich die Räume in 3 Wohneinheiten aufgeteilt und damit meine nun günstigen Nebenkosten durch 3 WE geteilt. Deine Frage triftt einen kleinen Teil meiner Arbeit davon, welcher jedoch vor allem im Sommer nicht unerheblich ist. Prinzipiell kann man sagen, was nicht bereitgestellt wird muß auch von niemanden bezahlt werden. Eine Anlage hat immer Verluste, so auch eine Warmwasserversorgung. Die Zirkulationsleitung ist hierbei der Größte. Wenn eine Zirkulationspumpe permanent läuft und Brauchwasser mit 55°C durch die Rohre schickt kann man bei nicht isolierten Rohren locker mit 20Watt pro Meter rechnen. Vor 17 Jahren (wie bei mir) sind die Rohre nur mit 25% Dämmung ( ca.4cm Durchmesser)ausgestattet, wo auch ein Umrüsten auf 100% richtig Aufwand bedeuten würde (Klempnerarbeit, da die Rohre zu dicht an den Wänden liegen). Wenn die Pumpe sporatisch läuft kühlt sich das Wasser innerhalb kurzer Zeit ab und wird nicht "warm"gehalten aus den Reserven des Boilers. Also spart man sich schon mal die Leitungsverluste im Stillstand vor allem bei Abwesenheit und Nacht. Wenn das Rückschlagventil der Zirkulationspumpe hängt oder defekt ist, setz eine Schwerkraftzirkulation ein, welche dem Pumpenlauf gleich kommt. d.h. trotz inaktiver Pumpe ist der Warmwasserstrang im Vorlauf (nicht der von der Pumpe) warm. Diese Schwerkraftzirkulation setzt jedoch erst nach ein paar Stunden stillstand ein. Also das Rükschlagventil im Defektfall ist ein weiterer dauerhafter Kostenfaktor. Auf die Mikrozirkulation, welche man mittels thermischen Sifon abschalten kann, gehe ich hier nicht weiter ein. Fazit, die Zirkulationsleitungen (Vor und Rück) sollten nach der Nacht ohne Pumpenlauf kalt sein, dann ist alles i.O. und es geht keine Wärme verloren. Nun zum Pumpenlauf. Diesen sollte man sporatisch also Nutzerabhängig gestalten und auf keinen Fall durchlaufen lassen (selbst die ENEV verbietet das) Es gibt Modelle mit Erkennungsfunktion von welchen ich persönlich nichts halte, Zeitschaltuhr beim Einfam. Haus ist sinnvoll. Ich habe es im 3 Fam. Haus auf die Spitze getrieben, da meine Leitungsverluste erheblich sind und einen baulich hohen Kostenfaktor darstellen würden. An jeder Warmwasserentnahmestelle ist ein Taster, welcher über Zeitschalter die Pumpe für einen Zeitraum laufen läßt. Also wer sofort Warmes Wasser haben will, muß tastern und bekommt so 24Stunden am Tag in relativ kurzer Zeit warmes Wasser aus dem Boiler. Somit sind die Stillstandsverluste der Leitungen sehr gering. Wer nicht tastert, muß halt warten. So bin ich der ENEV gerecht und laut Mietrecht kann mir auch keiner was, da ich die Normen erfülle. Von anderen Energiesparfüchsen gibt es noch Varianten mit Bewegungsmelder im Bad bei zusätzlichem Zeitschaltraster. Daß das alles keine Spinnerei ist wirst du merken, wenn du im Sommer oder Übergangszeit deine Heizung abends oder besser bei Abwesenheit mal komplett abschaltest und die Zirkulationspumpe laufen läßt. alle Entnahmestellen werden geschlossen und eine Abnahme unterbunden. Du wirst erkennen, daß dein Boiler mit über 100Litern innerhalb 24Stunden auf 30°C abgekühlt ist. Also besteht Handlungsbedarf. Im Sommer brauchst du keinen Heizkessel außer zur Brauchwassererwämung. Seine Stillstandsverluste lassen sich nicht so einfach beeinflussen, zumal bei der Brauchwassererwärmung die Kesseltemperatur 75°C beträgt. Also ist es sinnvoll den Kessel nur früh und abends laufen zu lassen, wenn ihr es schafft nur früh und per Hand bei Bedarf abends. Legionellen sehe ich nicht so proplematisch wenn genügend Wasserumsatz, wie es bei 4 Personen der Fall ist, gegeben ist. Man kann zur Sicherheit den Boiler 1mal im Monat (incl. Zirulationsleitung) bis zum Anschlag hochheizen. Im Sommer geht das einfach über die Schornsteinfegertaste bei geschlossenen Thermostatventilen. Wenn Ihr nun noch Strom sparen wollt empfehle ich euch eine Heizkreispumpe von Wilo, die PICO 1-4. Ich bin begeistert von dieser Stromsparanlage, welch sich bereits in 2 Jahren im Einfam.Haus armortisiert hat. Bei allem was ihr zu Sparen unternehmt und einstellt ist es am wichtigsten, daß ihr alle gemeinsam das Ziel verfolgt und über Einstellungen euch untereinander informiert. Sollte der erste unter der kalten Dusche stehen, kommt es schnell zu Streitereien, was bei Sparversuchen durchaus sein kann, wenn nicht alle wissen um was es geht.
wow, BauManne, vielen vielen Dank für deine Bemühungen. Haben ebenfalls 220qm Wohnfläche, das Haus ist von 1970 mit der (2ten Heizung) Die Heizkosten liegen so bei ca. 2500€/Jahr (bei den jetzigen Ölpreisen gerechnet). Stromkosten für die Heizung können wir nicht einschätzen, aber nach deinen Ausführungen sehen wir schon, daß da generell noch viel Potential für Einsparungen vorhanden ist. Da müssen wir uns noch viel, viel mehr in die Materie vertiefen.
Nochmal 1000 Dank für deine Beiträge (und auch an die anderen vielen Dank)
Viele Grüße MA
Hallo Masteradmin,
gibra70 und holgerholger haben kerntechnisch recht.
So wie Du schiderst habt Ihr jetzt einen anderen Bedarf. Vielleicht nicht nur zeitlich sondern auch in der Menge. Prüfen. Die meisten Warmwasserspeicher (welche einmal für eine Groß-Familie gedacht) sind einfach auch unnötig groß. Eine Möglichkeit wäre dann die Speichertemperatur zu senken, z.B. auf 45 °C. Das spart gegenüber 60 °C eine Menge an Bereitschaftsverlusten. Einmal die Woche oder alle zwei Wochen heizt Du den Speicher auf 65 °C auf und lässt dann die Zirkulation eine Stunde laufen. Das zur Legionellenprophylaxe. Danach wieder zuück auf 45 °C, wenn Ihr mit Eurem Beadarf auch damit auskommt. Wie geschrieben - Prüfen.
Zirkulation so wenig als möglich. Im Urlaub alles komplett aus - ist klar.
Gruß
wir waren früher 4 Personen, jetzt nur noch zwei. Der Warmwasserspeicher hat ein Volumen von 200l. Wäre der jetzt für zwei Personen überdimensioniert? Speichertemp ist momentan auf 50° eingestellt, d.h. wir müßten diesen Wert einmal pro Woche( oder 2Wo.) hochsetzen und dann wieder zurückstellen? Wenn ich es richtig verstehe, müßten wir schon immer ein hohesLegionellen-Risiko haben, da der Wert von Anbeginn der Heizung auf 50° steht, oder kommt da noch die Kesselwassertemp (65°) mit ins Spiel???
Heiz die Kiste einmal am Tag auf 55°C hoch und minimiere die Zirkulationsverluste. Der Boiler ist für 2 Personen viel zu groß. Ich habe 130Liter für 8Personen (25kw Heizkessel bei paralleler Brauchwassererwärmung bei Baujahr 1936 !) und das reicht. Sicher ist dein Kessel auch zu groß, einmal ist er zu groß berechnet (Baujahr) und du heizt nicht mehr alle Räume(Kesselauslastung). Wenn möglich Kesselleistung über Düsen soweit möglich senken lassen (Durchsicht). Bei Angabe von Wohnfläche und allen anderen Faktoren kann ich dir weitere Hinweise geben. Eine Bajorath - Regelung (1000€) würde sich für dich rechnen und armotisieren. alles andere wäre kostenintensiv und wirtschaftlich nciht rentabel auch wenn du Energie und Kosten sparen könntest.
Also 200 Liter ist schon sehr viel - 80-120 wären auch ausreichend.
Persönlich würde ich die Temperatur so niedrig einstellen, wie ich sie an der Badewanne oder Küchenspüle benötige. Nicht höher.
Alle zwei Wochen würde ich "durchheizen" und dabei den Speicher auf 65 °C am Ausgang erwärmen. Ein weiteres Kriterium ist die Zirkulationstemperatur, welche in den Speicher zurückfließt. Die sollte dann ca. 57-60 °C sein. (Also Zirku-Pumpe "an" und messen). Bei dieser Aktion drehst Du nacheinander alle Warmwasserzapfstellen auf und lässt 3 Minuten das heiße Wasser ablaufen. Bei der Wanne mögl. auch durch den Brauseschlauch.
Das ist das A und O. Die 50 °C Speichertemperatur allein sind keine Prophylaxe.
Nach obiger Aktion kannst Du wieder auf die niedrige Temperatur gehen.
Am allerbesten liest Du ein wenig über Legionellenprophylaxe nach. Achtung: Vieles wird hysterisch dargestellt. Danach wären wir alle schon längst tot.
Was jedoch nicht heißt....
Gruß
PS. Schau, dass Dein Speicher und mögl. die Leitungen gut gedämmt sind.
komplett abschalten würde ich es nicht da die heizung den speicher dann wieder erwärmt um die gewünschte temperatur zu bringen... ich laß die warmwasserheizung dauernt laufen und nur die zirkulation in intervallen laufen. legionellen bilden sich nicht so schnell wenn du ne regelmäßige wasserabnahme hast. also ich würd die einstellung so belassen.
puh, sind jetzt etwas verwirrt. Haben mal eben nachgeschaut: Die Solltemperaturen, die wir ablesen können sind:
Kesselwassertemperatur: 65° Speichertemperatur: 50°
Ist das jetzt ok?.
Was meinst du mit "alle Zapfstellen laufen müssen"? Wir haben Wasserhähne, die am Tag vllt. 2 mal aufgedreht werden (früh und abends im Bad) und welche, die wir nur ganz selten brauchen (Gästetoilette etc).
Wenn wir dich richtig verstehen, würdest du keine Intervalle bei der WW-Aufheizung setzen??