Warum gibt es eigentlich keine operative "Lungen-Reinigung" für Raucher?

8 Antworten

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Also das mit der Teerlunge ist sone Sache. Lang anhaltendes (starkes) Rauchen macht eine Anthrakose (Einlagerung von Kohlenstaub/Ruß/Teer) aber diese ist nicht gleichmäßig, sondern eher punktuell bzw. fleckig und komplett schwarze Rosinenlungen gibt es vom Rauchen nicht. Das sind eher die Lungen von jahrzehntelangen Kohlebergwerk-Arbeitern. Die Schockbilder, die man bei Google sieht (sind überwiegend Plastinatbilder der Ausstellung "Körperwelten") sind eingefärbt, um es besonders dramatisch aussehen zu lassen.

Nichtraucher, die in Großstädten leben, haben wegen der Abgase auch Anthrakosen. Man kann de facto makroskopisch also nicht sagen, woher die Anthrakose genau kommt (Rauchen, Abgasbelastung, Kohlewerk etc.).

Wenn es stimmen würde, was man so liest, dass man pro Jahr 1 Kaffeetasse Teer in die Lunge schütten würde bei 20 Zigaretten täglich, hätte man nach 20 Jahren ca. 14 Liter (!) schwarzen Kleister angereichert. Wie soll denn die Lunge da noch funktionieren? Teer ist nicht gerade das leichteste Element.

Dennoch: Absaugen wird man die Anthrakose nie können. Und weggehen wird sie auch nicht mehr - was einmal drin ist, bleibt drin! Der Abbau geht viel zu langsam, als dass man in 7 Jahren wieder eine neue frische Lunge hätte (Ammenmärchen 2).

yogibeeaar1 
Beitragsersteller
 01.04.2012, 17:57

Wie? Sagst du es ist nicht bewiesen, dass es Teerablagerungen in der Lunge sind? Es könnten genausogut Autoabgase sein? Hä? 'Wegen Lungenkrebs? -Für mich als Raucher wär des eher gut! Aber ich hör des jetzt zum ersten mal!

Aber ich dachte, dass die Kaffetasse Teer halt auch wärend des Jahres wieder teilweise abgebaut würde, denn sonst wärs ja wie du sagst und jeder Raucher würde mit 14 Liter Teer in der Lunge sterben.. oder die Maßeinheit Kaffetasse ist evtl übertrieben!

Anthracis  01.04.2012, 22:02
@yogibeeaar1

Sagst du es ist nicht bewiesen, dass es Teerablagerungen in der Lunge sind? Es könnten genausogut Autoabgase sein?

Man sieht bei den Obduktionen nur, dass die Lunge dunkelgrau pigmentiert ist. Woher diese Anthrakose kommt, kann man aber nicht sagen. Auspuffruß schwärzt die Lunge ebenfalls. Beim Rauchen mag der Effekt zwar stärker sein aber man kann nicht sagen, ob die Anthrakose jetzt daherkommt, dass der Betroffene 20 Jahre an einer Hauptverkehrsstraße lebte oder halt im verkehrsberuhigten Bereich aber dafür starker Raucher war. Der Ursprung der Anthrakose kann also nicht genau festgelegt werden!

Wegen Lungenkrebs?

Lungenkrebs muss auch nicht durchs Rauchen zwangsläufig ausgelöst werden. Da der Teer der Hauptkrebsauslöser ist und in der Lunge haftet, ist es zwar wahrscheinlicher, daran zu erkranken, je mehr Teer dazukommt. Aber da spielen auch genetische Faktoren und Umweltbelastung mit. Rauchen heißt nicht zwangsläufig Lungenkrebs!

Aber ich dachte, dass die Kaffetasse Teer halt auch wärend des Jahres wieder teilweise abgebaut würde...

Solche Mengenangaben sind unmöglich festzustellen, da man den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege nicht künstlich simulieren kann! Der mit Sicherheit allergrößte Teil an Teer bei jedem Zug an der Kippe wird wieder ausgepustet. Das, was hängenbleibt, wird (sofern die Selbstreinigung noch funktioniert), Richtung Rachen abtransportiert. Die pro Zigarette inhalierten und abgelagerten Teermengen sind wahrscheinlich nicht mal mit dem Auge richtig sichtbar. Der kleinste Teil bleibt auch in der Lunge und wird phagozytiert (von Fresszellen aufgenommen) und dann ins Gewebe (Lungenparenchym) getragen. Wenn durch Kettenqualmerei in den Bronchien alles weggemäht ist, bleibt nat. mehr Dreck drin. Sowas geht aber nicht in ein paar Monaten. Die allerkleinsten Partikel schaffen es allerdings direkt durch die Lungenbläschen in den Blutkreislauf. Ist wie beim Auto-Feinstaub.

...denn sonst wärs ja wie du sagst und jeder Raucher würde mit 14 Liter Teer in der Lunge sterben.. oder die Maßeinheit Kaffetasse ist evtl übertrieben!

Diese Mengenangaben entbehren jeder Grundlage. Mit 14 Litern dickflüssigem Klebstoff in der Lunge wäre Atmung nicht mehr möglich, man würde an Gewicht zunehmen und dauernd schwarze Klumpen ausspucken. Alles nur Angstmacherei. Anti-Propaganda.

yogibeeaar1 
Beitragsersteller
 02.04.2012, 13:07
@Anthracis

Ah gut. Danke für die ausführliche Antwort!

Anthracis  02.04.2012, 19:40
@yogibeeaar1

Gerne. Thx für den Stern.

Die Lunge ist kein glatter, leerer Behälter, den man einfach auswischen kann.

Schau dir das mal an: http://de.wikipedia.org/wiki/Lunge

"Sauber" bekommt man die Lunge, indem man aufhört zu rauchen. - Die reinigt sich quasi von selbst, durch Zellerneuerung (alte Zellen werden abgebaut, neue entstehen). Je jünger man ist, umso schneller geht das.

yogibeeaar1 
Beitragsersteller
 01.04.2012, 18:01

ach so. Danke. Hm schade eigentlich.

Die Lunge ist zu emfpindlich.

Schon der Darm kann sehr leicht "löcher" bekommen, wenn man nur mir OP-Besteck daran entlangstreift bei einer Blindarm-OP etwa...

Es gibt (bislang) nichts, was "vorsichtig" genug zu Werke geht.

Aber Rauchen aufhören hilft, der Körper reinigt sich über die Jahre selbst (7 Jahre ca.). Nur wenn du Folgeschäden erlitten hast, also Körperbereiche defekt sind, dann hilft das auch nicht mehr viel - Raucherhusten wirst du z.B. nicht mehr los.

yogibeeaar1 
Beitragsersteller
 01.04.2012, 11:14

oh aha. Vielleicht wird mal ein vorsichtig genuges Werkzeug entwickelt. Ich wäre mienen Teer gern los.. In Zeiten in denen sowieso fast jede denkbare OP und sogar Schönheitschirugie möglich ist, kommt es mir komisch vor, dass es sowas noch nicht gibt.. es gibt doch so luftschiff-techniken, vielleicht wäre das ja ein Ansatz für ein mögliches Gerät.

Jetzt stelle ich mir ernsthaft die Frage wofür das gut sein soll ? Jeder sagt, dass Rauchen schädlich ist und das den Krankenkassen Unsummen an Geld. Jetzt kommst du mit der Erfindung eines Staubsaugesr der den Teer einsammelt . Was würde das am Ende bringen? NICHTS: Du rauchst fleissig weiter, würdest 1x im Jahr zum absaugen gehen und die Kosten würden dabei weiter von den Kassen bezahlt. Ich biete dir eine günstigere Alternative an.:

Nimm die Schachtel oder das Päckchen, hau alles in die Tonne oder warte auch den entsprechenden Herzinfarkt, die Thrombosen oder die Raucherbeine ab. Ich verstehe was von Medizin, von den Auswirkungen der genannten und auch von einem Hezinfarkt und habe es dann auch verstanden nach 32 Jahre von einem Tag auf den anderen auf die Kippen zu verzichten. Und jeztz mal eine Frage zum Schluss: Was hast du geraucht als du den Artikel geschrieben hast ??

yogibeeaar1 
Beitragsersteller
 01.04.2012, 18:00

Respekt für das aufhören von einem Tag auf den andern. Ich könnte das nicht. Und überhaupt wär es für mich nicht lohnenswert denn ich genieße des Rauchen zu sehr. Es macht mir total Spaß und ist irgendwie "voll mein Ding" -ja ich weiß doof aber zu spät! Hät besser damals mit 14 nicht anfangen sollen! ABer ich wollt unbedingt wissen wie es ist nach Rauch abhängig zu sein! Ja jetzt weiß ichs verbittert-sei

anderland  01.04.2012, 19:53
@yogibeeaar1

Wenn dir der Hintern auf Grundeis geht und du nicht weißt wie der Morgen wird, hörst auch du auf zu rauchen.

Weil das überflüssig ist.Teergeschwärzte Raucherlungen sind ein Ammenmärchen. Eine Raucherlunge rein vom Aussehen her von einer Nichtraucherlunge zu unterscheiden, ist praktisch unmöglich. Die Lunge reinigt sich ständig selbst von allem, was sie abtransportieren kann und erneuert sich auch von innen her lebenslang. Steinstaub oder Asbestfasern wird sie nicht los, Rauchablagerungen schon. Hätte die Lunge die Fähigkeit zur Selbstreinigung nicht, wäre sie schnell voll gestaubt.

beamer05  01.04.2012, 22:51

Teergeschwärzte Raucherlungen sind ein Ammenmärchen. Eine Raucherlunge rein vom Aussehen her von einer Nichtraucherlunge zu unterscheiden, ist praktisch unmöglich.

Offensichtlich(!) warst Du nie in einer Pathologie oder bei einigen Sektionen dabei!

Selbstverständlich sieht die Raucherlunge z.b. eines 40 Jährigen, der auf dem Land lebt und nicht gerade im Kohlebergbau arbeitet detulich anders aus, als die eines Nichtrauchers im gleichen Alter und vergleichbarer Lebenssituation.

Frag' halt einfach mal deinen nächstgelegenen Pathologen!

ClA89  01.04.2012, 13:05

Also das stimmt leider nicht so. Ich habe in der Pathologie schon einige Lungen gesehen die großflächig geschwärzt waren. Man sieht das also durchaus auch makroskopisch. Nur muss man sich fragen ob es vom Rauchen, von Abgasen oder beidem stammt. Man nennt dies Anthrakose. Wird der Selbstreinigungmechanismus überfordert, beginnt die Ablagerung dieser Kohlestäube. Wenn du mal sone Lunge sehen willst google einfach nach Raucherlunge oder Anthrakose.

yogibeeaar1 
Beitragsersteller
 01.04.2012, 18:04
@ClA89

Könnte es demnach sein, dass einfach das Alter des Menschen /der Lunge die schwarz-Verfärbung ausmacht? Auch bie Nichtrauchern durch Steinstaub etc? Wow des mit dem Steinstaub ist ja krass dass man des niemals wieder aus der Lunge rausbekommmt! Wow! Was ist dann mit den ganzen Handwerkern? oder Leuten die mit Speck-stein-basteln?

ClA89  01.04.2012, 19:25
@yogibeeaar1

Ja mit dem Alter sammelt man das ja an. Aber die Exposition spielt halt die größere Rolle, dh Raucher oder Nichtraucher?, Stadt- oder Landbewohner?, Staubexposition im Beruf (Bsp. Kohlebergwerk)? Ja Leute in solchen Berufen sind sehr gefährdet. Krankheiten bei denen sich Stäube in der Lunge ablagern nennt man Pneumokoniosen. Die bekanntesten sind Anthrakose (durch Rauch und Abgase), Silikose (durch mineralischen Staub) und Asbestose (durch Asbest).