Was hilft bei Fibromyalgie?

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Wie alt ist deine Tante, ist sie berufstätig, hat sie andere Erkrankungen?

Medizinisch gibt es zur Zeit keine Mittel zur Heilung, nur zur Linderung der Schmerzen. Physiotherapeutisch wird mit Aktivierung des Bewegungsapparats gearbeitet, um die Schmerzen abzubauen.

Ich persönlich habe bei verschiedenen Eigeninitiativen von Patientinnen grössere Erfolge gesehen.

Zuerst strikte Ernährungsumstellung. Keinerlei Fertigprodukte mehr!!!Wirklich keinerlei Zusatzstoffe mehr, die sonst schon überall drin sind (wie Farben, Geschmackverstärker, Stabilisatoren, Konservierungsmittel......) Das bedeutet, man muss sich nur noch frische Lebensmittel kaufen und alles selber kochen, und natürlich keine Fertigsaucen oder Suppenbeutel oder Pulver !!! Keine gefärbten Süssgetränke, kein Cola, keine künstlich gesüssten Getränke, keine Fruchtjoghurt, keine bunten Kaugummi, ...... Viel neutrale Flüssigkeit (= Wasser) trinken, natürlicher Trauben- oder Apfelsaft, wenn er nur durch Erhitzen haltbar gemacht wurde..

Zum zweiten konsequenter Aufbau eines Bewegungsprogrammes von morgens bis abends. Schon im Bett am Morgen mit leichten Streck- und Dehnübungen beginnen, nach dem Aufstehen den ganzen Körper langsam und gezielt mehrmals durchbewegen. Also jedes Gelenk und jeden Wirbel vorsichtig aber doch bis zum Maximum in beide Richtungen bewegen. Nach dem aufwärmen, täglich mindestens ein halbe Stunde körperlich anstrengen, bis die Atmung schneller wird und man ins Schwitzen kommt. ...z.B. einen langsam ansteigenden Weg zügig hochgehen, gut atmen aber nicht überanstrengen und nicht "ausser Atem" kommen. ... dazu regelmässige Anleitung durch Physiotherapeuten. ... und im Verlauf des Tages immer wieder einige Minuten zum Dehnen und Strecken einplanen, bis zum Schluss des Tages nochmal "Bettgymnastik".

Drittens gezielter Einsatz der Schmerzmittel: z.B. vor dem Schlafengehen ein leichtes Mittel, damit sich die Muskeln im Schlaf besser entspannen, damit besser durchblutet werden und "heilen" können.

Ca. eine halbe Stunde vor dem Sport ein Schmerzmittel, damit die Anlaufschmerzen geringer ausfallen und man nicht zuviel Energie verliert, weil man erst über den Schmerz hinweg trainieren muss. Nach ca. 10 Minuten Anstrengung schüttet der Körper meist eigene Stoffe aus, die die Stimmung heben und schmerzunempfindlicher machen.

Den eigenen Körper kennen lernen. Manchmal muss man stehen bleiben und warten, bis eine Schmerzwelle weggeht, manchmal hilft warm, manchmal ein kalter Wickel, dazu gibt es Klopfmethoden, Akupressur, Massage, Meridian-Behandlungen, Yoga, Badekuren, Luftortferien, Akupunktur, verschiedene alternative Methoden....

.... und immer aktiv an diesen Programmen dran bleiben. Das ist nicht leicht, aber ernorm wichtig, weil sich durch Untätigkeit nicht nur Krankheiten verschlechtern, sondern auch gesunde Anteile weniger werden.

Alles Gute mary

DaLiLeoMishu  18.08.2024, 21:47

Wow! Danke für diese tolle Antwort!

Behandlung Bislang gibt es keine kausale (die Ursache betreffende), sondern eine rein symptomatische (zielt auf das Abmindern oder Beheben von Symptomen ab) Therapie. Es besteht die Gefahr von Medikamentenmissbrauch und Folgeschäden durch Dauermedikationen.

Entscheidend ist wie bei allen chronischen Erkrankungen ein umfassendes = multimodales Behandlungskonzept, das außer der medikamentösen (ärztliche Therapie = Facharzt für Schmerzmedizin, Rheumatologe) und physiotherapeutischen / sporttherapeutischen Behandlung eine psychologische Verhaltenstherapie(Psychotherapeuten / Psychologen) mit Schwerpunkt Schmerzbewältigung und Ernährungsberater unbedingt mit einschließen sollte. Es werden auch operative Verfahren durchgeführt, bei den Verdickungen und Verklebungen an den fibromyalgischen Druckpunkten gelöst werden, die aber sehr umstritten sind.

http://www.dr-gumpert.de/html/therapie_fibromyalgie.html

Fibromyalgie ist nicht heilbar. Da die Ursachen bis heute nicht bekannt sind, kann eine Therapie sie nicht bekämpfen.

Doch sie kann die Symptome der Krankheit lindern und so die Lebensqualität deutlich verbessern. Die quälendsten Symptome der Fibromyalgie sind die Schmerzen. Deshalb kann eine so genannte multimodale Schmerztherapie den Betroffenen am besten helfen.

Für eine multimodale Therapie kommen mehrere ganz unterschiedliche Behandlungsarten zum Einsatz. Vor allem die Kombination von Medikamenten, physikalischer Therapie, Psychotherapie und Selbsthilfestrategien verhilft vielen Betroffenen zu einem relativ normalen Leben.

Die Komponenten der Therapie + Medikamente + Physikalische Therapien + Wärmebehandlungen + Kältebehandlungen + Elektrotherapie + mehr
= ünter: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gelenkschmerzen/rheuma/fibromyalgie/therapie_aid_26083.html

Aus Wikipedia :

Die Fibromyalgie [1][2][3][4] (Faser-Muskel-Schmerz) ist eine schwere chronische, nicht heilbare Erkrankung, die durch weit verbreitete Schmerzen mit wechselnder Lokalisation in der Muskulatur, um die Gelenke und Rückenschmerzen und auch Druckschmerzempfindlichkeit (dazu weiteres unter Diagnose) sowie Begleitsymptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Morgensteifigkeit, Konzentrations- und Antriebsschwäche, Wetterfühligkeit, Schwellungen von Händen, Füßen und Gesicht und viele weitere Beschwerden charakterisiert ist.[5] Sie ist nicht mit dem Begriff „Weichteilrheumatismus“ gleichzusetzen.[6] Eine wichtige Differentialdiagnose ist jedoch die Rheumatoide Arthritis.[7] Der Kodierungsschlüssel wurde in der ICD-10-GM Version 2005 auf M79.7 geändert (Bis dahin galt der Schlüssel M79.0). Das Wort Fibromyalgie leitet sich in seinen drei Bestandteilen von „Fibro-“ vom lateinischen Wort fibra = Faser, griechisch „My-“ bzw. „Myo-“, von myos = Muskel und griechisch „algie“, von algos = Schmerz, ab. Die veraltete Bezeichnung lautet Generalisierte Tendomyopathie, abgekürzt GTM.

Die Fibromyalgie ist durch medizinische Maßnahmen nur begrenzt beeinflussbar. Grundsätzlich besteht die Gefahr des Medikamentenmissbrauchs, der Sucht sowie unabsehbarer Folgeschäden durch Dauermedikation mit diversen Schmerzmitteln. Ein Behandlungskonzept ist heute die multimodale Therapie entsprechend den Erkenntnissen der modernen Schmerzforschung. Ziel der Maßnahmen ist hierbei die Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Alltag und damit der Lebensqualität sowie die Minderung und/oder Linderung der Beschwerden. Da es sich um ein lebenslang bestehendes Beschwerdebild handeln kann, werden insbesondere Behandlungsmaßnahmen empfohlen, die von Betroffenen eigenständig durchgeführt werden können (Selbstmanagement), die keine oder nur geringe Nebenwirkungen haben und deren langfristige Wirksamkeit gesichert sein sollte. So umfasst das heutige Konzept meist eine Patientenschulung, den Einsatz von Medikamenten in Verbindung mit Sport- und Funktionstraining, physikalischen Therapien sowie Psychotherapie und Entspannungsmethoden. Hierbei spielt auch die wissenschaftliche Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms (AWMF-Register Nr. 0041 / 004,[12] auch als Patientenleitfaden[13]) eine wichtige Rolle.

Die größte Erfahrung besteht mit dem trizyklischem Antidepressivum Amitriptylin.[14] Zusätzlich oder stattdessen werden nach neuesten Erkenntnissen die Antiepileptika Pregabalin und Gabapentin[15] oder das auch gegen den neuropathischen Schmerz wirksame Antidepressivum Duloxetin verwendet.[16] Aus der Gruppe der Antidepressiva werden auch noch häufig Fluoxetin oder Paroxetin eingesetzt.[17] Weitere einzelne, aber noch nicht vollkommen gesicherte Wirkungsnachweise gibt es aus der Gruppe der Antidepressiva für Sertralin, Moclobemid, Venlafaxin, Mirtazapin und Milnacipran. Letzteres hat in den USA sogar eine Zulassung für die Indikation Fibromyalgie erhalten, allerdings keine in Europa.[18] Für den Einsatz nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) liegen keine Hinweise auf eine Wirksamkeit bei Fibromyalgie vor. Große Erwartungen richten sich derzeit an das Antiemetikum Tropisetron, welches in mehreren Studien eine Schmerzreduktion von 40 bis 50% bei etwa 50 bis 70% der Probanden zeigte. Die Wirkung hielt bis zu 9 Monate an, ohne dass eine dauerhafte Einnahme erfolgen musste.[19] Bei den Muskelrelaxantien gibt es nur Wirkungsnachweise für Cyclobenzaprin, welches in Deutschland allerdings nicht erhältlich ist.[20] Aus der Gruppe der Opioide wurde bisher nur eingehend Tramadol getestet, welches in Studien die Schmerzen verringerte und keine schwerwiegenden Nebenwirkungen hatte.[21] Weitere Wirkungsnachweise gibt es für den Dopaminagonisten Pramipexol, das Neuroleptikum Olanzapin und intravenös verabreichtes Ketamin. Sporttherapie [Bearbeiten] Eine systematische Belastungssteigerung durch Sporttherapie zeigt gute Erfolge (Herz-Kreislauftraining und Funktionstraining). Empfohlene Ausdauersportarten sind: Walking, Radfahren, Schwimmen und Aquajogging. Nach Meinung des Deutschen Schmerzkongresses kann nur Herzkreislauftraining alle Symptome der Fibromyalgie lindern.[22] Physikalische Therapien [Bearbeiten] Eine türkische Studie zeigte eine Wirkung des Stangerbades in Verbindung mit Amitriptylin.[23] Weiterhin werden Balneo- und Spa-Therapie sowie Massagen angewendet.

MfG

Astroprofiler  08.12.2011, 06:39

Arzt zur Schwester, Wenn der Patient zu lästig wird, gebens halt ein paar Pillen mehr.

Hauptsache er kommt wieder. :-)))

Das Wort höre ich auch das erste mal, was aber nicht bedeutet, dass du dir das ausgedacht hast. Nach Wikipedia : Die Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) ist eine schwere chronische, nicht heilbare Erkrankung. Wenn die Tante in Behandlung ist, wird erst die Diagnose gestellt und dann hat der Arzt die Pflicht ihr zu helfen mit Therapie. Das können wir hier schon gar nicht. Mit einer nicht heilbaren Krankheit müssen leider viele Menschen leben und mit Schmerzen. So lange bis man ein Mittel dagegen findet.